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Profis 12.09.2014 - 09:42 Uhr

"Vorsicht vor Shinji Okazaki"

Hajime Hosogai von Hertha BSC im Interview über Okazaki und das kommende Spiel

Hallo Herr Hosogai, vielen Dank, dass Sie für unseres Interview Zeit genommen haben. Fangen wir mit der neuen Saison an. Hertha hat ja ehrlich gesagt keinen optimalen Saisonstart erwischt und dabei auch die meisten Gegentore kassiert. Was für Gründe hat dies und was muss noch verbessert werden?

Hosogai: „Wir wissen alle, dass die Saison für uns nicht so gut begonnen hat. Wir haben zu viele Gegentore kassiert, das stimmt. Beim Pokalspiel gegen Viktoria Köln haben wir zwei Tore, gegen Bremen auch zwei, gegen Leverkusen sogar vier kassiert. Das sind zu viele Gegentore in drei Spielen. Das waren sehr einfache Gegentore, die uns nicht passieren dürfen. Gegen Bremen haben wir zwei Treffer innerhalb von nur drei Minuten hinnehmen müssen. In diesen Situationen hat uns vielleicht die letzte Konzentration, die letzte Konsequenz gefehlt. Daran müssen wir ansetzen. In der Mannschaft haben wir auch schon darüber gesprochen. Wir wissen, wo wir ansetzen müssen und es ist unsere Aufgabe, uns zu verbessern, damit wir eine Führung auch mal über die Zeit bringen.“

Welche Tipps geben Sie Ihren Mitspielern, wie man Shinji Okazaki stoppen kann?

Hosogai: „Shinji und ich sind gleich alt und etwa zum gleichen Zeitpunkt nach Deutschland gewechselt. Außerdem stehen wir ständig in Kontakt. Von daher kenne ich ihn sehr gut und natürlich auch seinen Spielstil. Deshalb werde ich natürlich versuchen, meinen Kollegen Hinweise zu geben, wie man gegen ihn verteidigen muss. Ich habe meine Mitspieler auf jeden Fall schon davor gewarnt, dass er immer versucht, hinter die Viererkette zu gelangen. Wir müssen höllisch aufpassen. Außerdem wissen wir natürlich, dass er auch in der Defensive fleißig mitarbeitet.

Sami Allagui, der bis letzte Saison mit Ihnen bei Hertha gespielt hat, kommt jetzt als Gegner nach Berlin. Worauf muss man bei diesem Spieler besonders achten?

Hosogai: „Er wird sich hochmotiviert sein, wenn er gegen uns, seine alten Kollegen, seinen alten Verein, spielt. Aber wir alle hier kennen seinen Spielstil. Er ist sehr dynamisch und wendig, hat außerdem einen guten Schuss. Wir wissen, dass wir auch besonders auf ihn aufpassen müssen.“

Wie ist es eigentlich, gegen Shinji Okazaki zu spielen, kurz nachdem Sie eben noch bei der Nationalmannschaft zusammengespielt haben?

Hosogai: „Das ist eigentlich nichts Besonderes. Außerhalb des Platzes sind wir Freunde, auf dem Rasen sind wir aber Gegner. Mir ist natürlich klar, dass Mainz 05 bei uns nicht verlieren möchte, aber wir sind fest entschlossen, dieses Spiel zu gewinnen.“

Was gefällt Japanern an der Bundesliga, dass in den letzten Jahren immer mehr den Weg nach Deutschland eingeschlagen haben?

Hosogai: „Die Präsenz der Japaner, die vor mir nach Deutschland gekommen sind und erfolgreich waren, war richtig groß. Shinji Kagawa ist das bekannteste Beispiel. Davor haben aber beispielsweise auch Takahara und Hasebe diesen Schritt gewagt und gezeigt, dass Japaner hier eine gute Rolle spielen können. Ich denke, das hat wirklich großen Anteil an der Entwicklung. In den letzten Jahren sind immer mehr Japaner ins Ausland gegangen, um Fußball zu spielen. Das hat auch mich beeinflusst und mich darin bestärkt, diesen Weg zu gehen. Ich möchte weiter alles daran setzen, diese Entwicklung mit guten Leistungen zu bestätigen und unter Beweis stellen, dass japanische Fußballer in der Bundesliga mithalten und eine hohe Qualität besitzen.

Sie haben Recht, der Einfluss dieser Fußball-Pioniere ist groß.

Hosogai: „Absolut. Aber natürlich bedeutet das nicht, dass sich hier jeder durchsetzt. Es ist schon ein sehr großer Schritt, eine andere Kultur, eine andere Sprache. Ich bin mit einer sehr hohen Motivation nach Deutschland gekommen und dem absoluten Willen, mich hier durchzusetzen. Für meine persönliche Entwicklung gebe ich weiter Vollgas.