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Profis 27.11.2019 - 19:40 Uhr

"Kollektiv, das nur schwer zu besiegen ist“

Achim Beierlorzer war nach dem 5:1 in Hoffenheim begeistert von den 05-Fans und seiner Mannschaft - Intensität sowie Bereitschaft will er mit Blick auf das Derby gegen die Eintracht weiter steigern

Die traditionelle kleine Medienrunde mit lokalen Journalisten und dem 05-Trainer in der Woche zwischen zwei Bundesligaspielen musste diesmal ruckzuck über die Bühne gehen. Achim Beierlorzer hatte noch einen zusätzlichen Programmpunkt auf den Dienstplan gesetzt: Die Toptalente des 1. FSV Mainz 05 absolvierten am Mittwochabend im Bruchwegstadion ein komplettes Spiel gegeneinander. Nicht öffentlich, eigens für den neuen Cheftrainer. Der hatte zuvor mit einer entsprechend reduzierten Gruppe die erste Trainingseinheit nach dem beeindruckenden 5:1-Erfolg in Hoffenheim geleitet.

Jean-Paul Boëtius und Jeremiah St. Juste blieben am ersten Trainingstag der langen Woche vor dem Derby am kommenden Montag (20.30 Uhr) in der OPEL ARENA gegen Eintracht Frankfurt vorsorglich in der Kabine. Die beiden Holländer hatten sich im Spiel in Hoffenheim ein paar Blessuren eingefangen und sollen ab morgen wieder einsteigen. Robin Zentner fehlte wegen einer Erkältung. Und die ganz jungen Spieler aus dem Profikader liefen sich im Stadion warm, während die übrigen 05ER nebenan auf dem Trainingsplatz intensive Spielformen zum Thema Balleroberung absolvierten.

Top-Talente zeigen sich dem Trainer

"Wir haben sieben Jungs aus dem Profikader abgestellt für dieses Talentespiel", sagte der 05-Trainer. Insgesamt 24 Nachwuchsleute aus der U19, der U23 und eben diesem Profikader durften sich Beierlorzer und dessen Trainercrew im Wettkampf präsentieren. "Ich möchte schnellstmöglich alle Talente sehen. Sie können und sollen unter Spielbedingungen zeigen, was sie drauf haben", so der Coach.

Der 52-Jährige war darüber hinaus noch immer angetan vom Auftritt seiner Profis in Hoffenheim und den Reaktionen, die dieser Erfolg bei seinem 05-Debüt ausgelöst hatte. "Was mich sehr begeistert hat, war, wie unsere Fans uns dort angefeuert haben, die nimmermüde waren und in Hoffenheim die Stimmung  gemacht haben, wenn man mal ehrlich ist. Diese Stimmung müssen wir wieder erzeugen. So etwas geht immer vom Platz aus auf die Fans über, nur selten umgekehrt."

Trainingsimpressionen 05 Tage vor dem Rhein-Main-Derby

Die Mannschaft habe an diesem Tag enorm viel auf den Platz gebracht. "Die Art und Weise, wie wir vorne attackiert haben, auch die Intensität, mit der wir den Gegner angesprintet haben. Das hat uns super gut gefallen und das hat sofort Druck erzeugt, Balleroberungen und Chancen provoziert."

Der zweite Punkt, der ihm imponiert habe, sagte Beierlorzer, sei das Veralten des Teams nach der Roten Karte für Ridle Baku ("da war er etwas übermotiviert") gewesen: "Die Disziplin der Mannschaft, wie sie gemeinsam verteidigt hat. Mit großem Einsatz, mit Akribie, mit taktischer Disziplin. Man hat schon gesehen, dass Hoffenheim keine großen Ideen hatte, sich da durchzukombinieren." Der 05-Trainer sieht allerdings auch Steigerungspotenzial. "Wir können noch intensiver anlaufen. Nicht drei Meter vor dem Mann stehen bleiben und ihn den Pass spielen lassen. Sondern in den Zweikampf gehen, noch mehr Zweikämpfe erzeugen." Durch die neue Situation nach dem Platzverweis habe man jedoch  in diesem Punkt Abstriche machen müssen. Dennoch seien Intensität und Laufbereitschaft im Kollektiv sehr hoch gewesen.

Trainingsarbeit hilfreich

"Wir sind froh, dass wir so starten konnten. Das Allesentscheidende sind doch die drei Punkte. Wir brauchen diese Punkte, denn jetzt spielen wir wieder gegen eine Top-Mannschaft, die am Donnerstag bei Arsenal spielt und dann zu uns kommt. Das wird für uns Mainzer ein ganz tolles Spiel", erklärte der bereits gut angekommene Neu-Mainzer. "Die Qualität der Eintracht ist unbestritten, aber auch die Qualität von Hoffenheim war unbestritten. Wir müssen unser Spiel wieder so auf den Platz bringen, dass der Gegner sofort merkt, da steht ein Kollektiv, das nur schwer zu besiegen ist."

Eintracht Frankfurt werde vor allen Dingen in Sachen Aggressivität eine härtere Nummer sein als Hoffenheim. "Im Gegenpressing sind sie eine richtige Wucht. Sie verlieren Bälle, aber sie holen sie sich gleich wieder. Da hilft uns jedoch unser Training. Das erzeugen wir ja auch in den Einheiten, in denen wir uns selber enorm unter Druck setzen und versuchen, da entsprechend rauszukombinieren. Das sind unsere kontinuierlichen Trainingsinhalte", betonte Beierlorzer. "Weil das zu Mainz 05 passt, und weil auch ich mit dieser Art unterwegs sein möchte."