Profis 08.07.2018 - 12:00 Uhr
Konsequenz aus wochenlanger Arbeit
05-Sportvorstand präsentiert vor Trainingslager in Venlo zwei neue Spieler - Kunde mit gelungenem Debüt beim 5:1 gegen VfB Ginsheim
Zwei Neuzugänge an einem Wochenende, dazu der dritte Testspielsieg beim dritten Auftritt: Beim 1. FSV Mainz 05 ging es kurz vor dem heutigen Start ins erste Trainingslager Schlag auf Schlag. Am Samstag vermeldete der Verein die Verpflichtung von Moussa Niakhaté, dem 22-jährigen Innenverteidiger vom FC Metz. Am Tag zu vor hatte 05-Sportvorstand Rouven Schröder bereits Kunde Malong Pierre präsentiert, der von Atlético Madrid an den Bruchweg wechselte. Der zentrale Mittelfeldspieler erzielte prompt seinen ersten Treffer im 05-Trikot mit einem verwandelten Elfmeter beim 5:1-Sieg gegen den hessischen Oberligisten VfB Ginsheim vor 1000 Zuschauern auf der Mainspitze in Gustavsburg. Der Bundesligist reist nun am späten Sonntagnachmittag ins niederländische Venlo, wo die Mannschaft bis kommenden Samstag die nächste Etappe der Vorbereitung absolviert.
Dass es geklappt hat, noch rechtzeitig die Neuzugänge drei und vier unter Vertrag zu nehmen, erfreute Rouven Schröder natürlich. "Es war unser Wunsch, aber wir haben gesagt, unabhängig von diesem Termin müssen wir von den Spielern überzeugt sein. Und entscheidend ist, dass es dann auch klappt. Ich bin froh, dass wir es noch hinbekommen haben vor Venlo", sagte der Sportvorstand in Gustavsburg. "Es ist die Konsequenz aus der wochenlangen Arbeit und Ideensammlung."
Mateta und Niakhaté steigen in Venlo ein
Mit Phillipp Mwene, Jean-Philippe Mateta, Kunde und Niakhaté hat Sandro Schwarz nun vier neue Spieler in seinem Kader und genügend Vorbereitungszeit, um das Quartett im Team zu integrieren. Mwene ist bereits von Anfang an dabei und gab auch beim Sieg gegen den Fünftligisten eine solide Vorstellung als Rechtsverteidiger. Mateta, der Stürmer, wird nach einem grippalen Infekt heute in Mainz noch einen 30-Minuten-Lauf absolvieren. "Wenn er den von der Belastung her aushält, steigt er am Montag ins Training ein", sagte Schwarz. Niakhaté war gegen den Oberligisten noch nicht dabei, wird aber in Holland seine erste Einheit bestreiten.
Bilder vom Test in Gustavsburg
Mit dem Debüt des jungen Kameruners im Testspiel war der 05-Coach zufrieden. "Kunde zeigt sofort eine Selbstverständlichkeit in seinem Spiel, hat einen guten Fuß. Wichtig ist aber jetzt, die nötige Geduld zu haben. Er hatte nur ein Training, in dem wir ein paar Abläufe durchgespielt haben. Ihm fehlen zweieinhalb Wochen unserer Vorbereitung. Die Aufgabe wird nun sein, ihn körperlich in einen guten Zustand zu bringen, kicken kann er." Und Elfmeter schießen ebenfalls. Kunde erzielte nach der Pause das 3:1 mit "einem sauberen Elfer", wie Schwarz zufrieden feststellte.
Innenverteidiger Niakhaté haben die 05er lange und intensiv beobachtet. "Wir waren auch bei ihm in Metz. Moussa ist ein sehr offener Typ, was die Persönlichkeit angeht. Wir haben gute Gespräche mit ihm geführt und viele Eindrücke gesammelt. Er bringt viel Körperlichkeit mit. Er ist ein Linksfuß, der innen, aber auch auf der linken Außenverteidigerposition spielen kann und den Konkurrenzkampf erhöht", sagte Schwarz.
Gutes Standing in Frankreich
"Die beiden neuen Spieler werden reinpassen in unsere Gruppe. Das ist das Wichtigste", betonte Schröder. Dass nach Mateta nun erneut ein Franzose am Bruchweg anheuert, hat seine Gründe. "Unser größter Anspruch ist, auf dem deutschen Markt zu gucken. Aber man merkt, dass es in Deutschland um einiges schwieriger ist, und wir als Mainz 05 an gewisse Spieler einfach nicht rankommen", erklärte der Sportvorstand. Vorreiter auf dem deutschen Markt sei sicherlich die TSG Hoffenheim, "die aber auch das Budget hat, um die Dinge umzusetzen, weil nicht nur die Ablöse, sondern auch das Gehalt entscheidend ist. Wir müssen uns auf anderen Märkten umschauen. Die Franzosen haben eine sehr, sehr gute Ausbildung, die Spielweise in den dortigen Ligen ist sehr körperbetont. Die jungen Spieler kommen auf einem Level, auf dem sie bei uns dann den nächsten Schritt gehen können. Das ist für uns wichtig im Gesamt-Ausblick, dass sich der Spieler sportlich wie wirtschaftlich aufgehoben fühlt".
Mainz 05 habe zudem inzwischen ein gutes Standing in Frankreich. Vor allem die Entwicklung Abdou Diallos, der innerhalb eines Jahres seinen Marktwert um mehr als das fünffache steigerte, dient dabei als wichtiges Signal, das jungen französischen Profis verdeutlicht: Der Weg über die Bundesliga bei Mainz 05 kann lohnenswert für ihre Entwicklung sein. Niakhaté soll nicht der letzte Zugang für die neue Saison bleiben. "Es gibt schon noch Positionen, die uns wichtig sind, aber ohne ein zeitliches Limit. Wir wollen unsere Hausaufgaben machen und sind fleißig dabei", betont Schröder.