Lange auf einem guten Weg

Beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart zeigte die Mannschaft des 1. FSV Mainz 05 ein ganz anderes Gesicht als in der Vorwoche in Hamburg. Die Elf von Kasper Hjulmand spielte druckvoll nach vorne wie schon lange nicht mehr. In der zweiten Spielminute stürmte Sami Allagui erstmals in Richtung Stuttgarter Tor. Der Abschluss missriet dem Tunesier dann aber. Yunus Malli hatte im ersten Durchgang etliche gute Aktionen am Ball, so auch nach neun Minuten als er nach schöner An- und -mitnahme das Spielgerät zu Shinji Okazaki weiterleitete. Der japanische Torjäger der Nullfünfer hatte bei seinen Aktionen in den ersten 45 Minuten aber wenig Glück. Er rackerte zwar viel, so wie man es von ihm kennt, torgefährlich wurde er aber nur selten. Am Führungstor war er dann doch maßgeblich beteiligt.

Zunächst verstolperte er den Ball nach einem weiteren Zuspiel von Malli (15.), auch nach Vorlage von Stefan Bell, der über einen Doppelpass mit Daniel Brosinski im gegnerischen Strafraum aufgetaucht war, vergab der Japaner unglücklich. Bei einer Aktion an der Strafraumgrenze holte Okazaki dann aber einen Freistoß an einer aussichtsreichen Position heraus. Johannes Geis schnappte sich das Leder und zirkelte den Ball über die Mauer in Stuttgarter Tor – 1:0 für Mainz 05 (36.).

Die Führung für unsere Nullfünfer war völlig verdient, hatte die Hjulmand-Elf doch deutlich mehr Torchancen. Zuvor hatte Geis per Volleyschuss Ulreich geprüft (20.), Bell nach einer Ecke per Aufsetzer über das Tor geschossen, nachdem Jairo mit einem starken Dribbling diesen Eckstoß herausgeholt hatte (24.). Dazu war Allagui einmal aus spitzem Winkel an Ulreich gescheitert (29.).

Die Gäste aus Schwaben hingegen verzeichneten kaum nennenswerte Offensivaktionen. Einmal war Nikolce Noveski per Kopf entscheidend zur Stelle als Adam Hlousek bei einem Konter mit einer Flanke den Kopf von Daniel Ginczek gesucht hatte – diesen aber dank des Einsatzes unseres Kapitäns nicht fand (10.).

Kurz vor der Pause erhöhten unsere Nullfünfer noch einmal den Druck aufs VfB-Tor, Diaz köpfte in der Nachspielzeit knapp am Tor vorbei – so ging es mit einer hochverdienten 1:0-Führung in die Kabine.

Nach Wiederanpfiff spielten unsere Nullfünfer zwar weiter nach vorne, doch auch die Gäste sendeten jetzt Lebenszeichen. In der 51. Minute parierte Loris Karius die große Ausgleichschance von Ginczek und verteidigte so die Mainzer Führung. Von wenigen Szenen wie diesen abgesehen, blieb die Hjulmand-Elf am Drücker. Ein schneller Konter über Malli wurde von Allagui mit einem Flachschuss abgeschlossen – Ulreich parierte (62.). Bei einem weiteren überfallartigen Angriff machte der VfB-Keeper dann nicht mehr so einen sicheren Eindruck: den Schuss von Malli konnte er nicht festhalten, der Ball trudelte knapp am Tor vorbei ins Aus (66.). Knapp war es dann auch auf der anderen Seite: Christian Gentner beförderte den Ball nach einer Ecke an den Außenpfosten (69.).

Es sollte sich schließlich rächen, dass man das zweite Tor verpasst hatte. Der eingewechselte Filip Kostic erzielte mit einem kuriosen Treffer den Ausgleich. Bei seinem Schuss – oder war es nicht doch eher eine Flanke? – griff kein Nullfünfer energisch ein, so dass der Ball hinter einem verblüfften Loris Karius im langen Eck einschlug (72.).

Sichtlich geschockt vom Rückstand hagelte es nun Fehlpässe, die Sicherheit im Passspiel war jedenfalls erst einmal dahin. Ein Doppelwechsel sollte dem Mainzer Spiel nun neue Impulse geben. Pablo De Blasis und Elkin Soto ersetzten die emsigen Jairo und Malli (82.).

Der Stuttgarter Torschütze Kostic ließ dann noch einen weiteren gefährlichen Schuss ab, verfehlte das Mainzer Tor dabei aber knapp (86.). Ansonsten waren es unsere Nullfünfer, die nun alles nach vorne warfen und beinahe durch Okazaki zum Ausgleich gekommen wären. Gentner klärte den Kopfball des Japaners auf der Linie (88.).

Trotz eines über weite Strecken guten Auftritts mussten sich unsere Nullfünfer mit einem Remis begnügen.

1. FSV Mainz 05 – VfB Stuttgart 1:1 (1:0)