„Wir werden einen extrem langen Atem brauchen“, ist Sandro schwarz überzeugt. Seiner Ausbildungsmannschaft hat der Trainer einen Tunnelblick verordnet, der Tabellenplätze und Rechenspielchen ausblendet: „Wir werden einerseits natürlich nicht wegdiskutieren, dass uns die Ergebnisse fehlen oder uns viele wichtige Spieler fehlen. Aber wir wollen die Situation seriös bewerten und richtig einordnen.“ Keine Katastrophenstimmung, aber auch keine Euphorie oder Fixierung auf einen einzelnen Befreiungsschlag: „Wir haben einen langen Weg vor uns, für den wir nur in unserer Leistung Argumente finden. In diesen Tunnel wollen wir als Talente reingehen und als Persönlichkeiten wieder herauskommen.“
Am Sonntag steht mit dem Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt nur ein Zwischenschritt an, der den Erfahrungshorizont erweitern soll: „Auch das ist ein Faktor, den uns natürlich die anderen Teams in der Liga voraushaben“. Denn es sind die kleinen Entscheidungen in einzelnen Momenten, die unseren Nullfünfern zu häufig den Lohn für gute Leistungen gekostet haben. Am Sonntag heißt es deshalb, „pragmatisch bleiben, mit physischen Mitteln agieren und nicht verkopft an die Sache herangehen“. Erfurt hat zwar nach drei Niederlagen in Folge auch nicht gerade die beste Phase, bringt aber eine „sehr hohe Intensität und Zweikampfstärke auf den Platz“, so Sandro Schwarz. Das sieht der Coach von seinen Jungs auch im täglichen Miteinander: „Ich sehe ein Team, das komplett in der Sache aufgeht und eine Top Bereitschaft mitbringt.“
Vermisst hat Schwarz diese notwendige Einstellung bei Maximilian Beister, der nach einem Kurzeinsatz in Bremen inzwischen von der U23 freigestellt wurde. „Wir brauchen Spieler, die sich in unsere Gruppe einordnen wollen und sich voll in unsere Mission einbringen.“ Ein Sonderlob genau dafür bekamen zuletzt Besar Halimi und Niki Zimling, der nach schwerer Verletzung wieder mehr und mehr ins Training integriert werden kann – für einen Einsatz aber noch nicht in Frage kommt: „Ein Streetfighter, der richtig Bock zu kicken hat“, lobt Schwarz den Dänen. „Er ist mit großer Freude richtig lautstark dabei. Das ist genau die Einstellung, die uns weiterbringt.“ Devante Parker und Benjamin Trümner stehen dem Trainer inzwischen wieder voll zur Verfügung, Noah Korczowski, Felix Lohkemper, Daniel Bohl, Dennis Franzin und Bilal Kamarieh fehlen weiterhin. Auch Marco Aulbach fällt mit Kniebeschwerden aus. Anpfiff der Begegnung ist am Sonntag um 14 Uhr im Bruchwegstadion.