Die U 23 des 1. FSV Mainz 05 zeigte im kleinen Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern II eine starke Leistung, konnte sich aber nicht mit Punkten belohnen. Nachdem das Team von Martin Schmidt eine Weile brauchte, um ins Spiel zu finden, setzten die Hausherren die Gäste aus der Pfalz ordentlich unter Druck, ohne jedoch Kapital schlagen zu können aus den Torchancen. In der Nachspielzeit schlug der FCK dann noch mal zu und klaute die Punkte aus Mainz.
Die U 23 des 1. FSV Mainz 05 ging beim Spitzenspiel der Regionalliga West gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern mit vier Profispielern in der Startelf zu Werk. Neben Julian Baumgartlinger und Benedikt Saller, die bereits am Vortag mit der Elf von Thomas Tuchel Minuten im Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach gesammelt hatten, kamen auch Todor Nedelev und Shawn Parker zum Einsatz. Mit der Neubesetzung dauerte es eine kleine Weile, bis die 05er gegen den Tabellenvierten aus der Pfalz in den Tritt kamen. Daher konnten sich die Kaiserslauterer Gäste in der ersten Spielphase auch öfter vor den Strafraum der Mainzer arbeiten, ohne jedoch wirklich gefährliche Szenen zu generieren. Ein Freistoß des FCK aus 18 Metern landete sicher in den Armen Christian Mathenias (10. Minute), darüber hinaus gab es wenig Sehenswertes im Strafraum der Gastgeber. Nach gut 20 Minuten waren die 05er besser im Spiel, Nedelev verpasste einen langen Ball kurz vor dem Tor nur haarscharf (22. Minute), Dennis Franzin zwang FCK-Keeper Julian Pollersbeck zur Parade (24. Minute) und Parker setzte das Leder knapp neben den Pfosten (32. Minute). Die klareren Chancen waren dementsprechend auf Mainzer Seite, auch wenn der FCK sich in der 29. Minute mit Christian Lensch und Thorsten Reiß über rechts gut vors Tor kombiniert hatte und von Mathenia in letzter Sekunde gestoppt werden konnte sowie Sebastian Jacob kurz vor Abpfiff von Durchgang eins noch einen Torschuss wagte.
Nach der Pause ging es für die 05er munter weiter, erst verpasste Mounir Bouziane das Tor nach einem Abpraller nur denkbar knapp (54. Minute), dann war für Nedelevs Schuss aus zweiter Reihe bei Pollersbeck Endstation. In der 71. Minute legte Parker im Sechzehner quer auf Bouziane ab, aber dem Stürmer rutschte der Ball über den Schlappen. Doch auch die Pfälzer blieben am Ball und setzten immer mal wieder Nadelstiche nach vorne. Mario Pokar hämmerte den Ball von der Strafraumgrenze gut zwei Meter über die Latte (62. Minute). Optische Vorteile hatte dennoch bis zu diesem Zeitpunkt meist der FSV, sieben Minuten vor Schluss hatten Fabian Kalig und Mounir Bouziane noch mal per Kopf die Chance, für ihre 05er zu treffen, aber der Ball verfehlte jeweils sein Ziel. Buchstäblich am Ende des Spiels wurde der FSV dann für seine Nachlässigkeit in der Chancenverwertung bestraft. Bereits in der Nachspielzeit setzte der FCK noch einmal zu einem letzten Angriff an, bei ihren Verteidigungsbemühungen behinderten Torwart Mathenia und seine Abwehrspieler gegenseitig. Der Ball landete vor den Füßen von Mario Pokar, der sich nicht lange bitten ließ und ins leere Tor zum 1:0-Siegtreffer für die Kaiserslauterer Gäste einschob. Bitter für die 05er, die bis dahin in einer weitgehend ausgeglichenen Partie die besseren Möglichkeiten hatten. Im Kampf um die Relegation für die dritte Liga ist der FCK nun bis auf einen Punkt an die 05er ran gerückt. Bereits am Freitag müssen die kleinen 05er in Pfullendorf im nächsten Spiel ran.
05-Coach Martin Schmidt lobte seine Mannschaft trotz der Niederlage: „Hier waren zwei Topmannschaften auf dem Rasen, das Spiel heute war auf sehr hohem Level. Wir wussten, dass es nicht leicht werden würde gegen den FCK. Spielerleihgaben von oben machen es für uns aufgrund des fehlenden Eingespieltseins nicht immer leichter, aber unsere dünne Personaldecke hat es notwendig gemacht, mit vier Profis anzufangen. Die erste Phase war zerfahren von uns, wir haben es nicht geschafft, uns Ballsicherheit zu erarbeiten. Das Spiel blieb offen, war über weite Strecken ausgeglichen. Nach der Pause haben wir auf ein flaches 4-4-2 umgestellt, ich denke, dass wir ab da richtig druckvoll waren. Es fielen einige gute Flanken in den Sechzehner, aber dort war dann immer Schluss, wir konnten die Chancen leider nicht verarbeiten. Dann kriegt man am Schluss noch so ein Ding rein – ärgerlich für die Punktsituation, aber das schmälert die Leistung meines Teams nicht.“
Konrad Fünfstück, Trainer der U 23 des 1. FC Kaiserslautern, freute sich natürlich über diesen Last-Minute-Sieg seiner Mannschaft: „Wir wussten, dass wir gegen Mainz, die eine hohe individuelle Qualität auf dem Platz stehen haben, einen richtig guten Tag erwischen müssen. Wenn wir hier eine Chance haben wollen, geht es nur über das Kollektiv und den Wunsch, hier gemeinsam als Team etwas zu erreichen. Mainz war ein Stück weit reifer, etwas überlegen von der individuellen Qualität. Wir haben nicht immer so gut verteidigt, wie wir uns das vorgestellt haben und haben dementsprechend auch ab und zu Glück gehabt. Doch mit unseren Wechseln kam noch mal ein Motivationsschub. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft noch was holen will Wir freuen uns sehr über diesen Sieg.“
U 23 1. FSV Mainz 05 - U 23 1. FC Kaiserslautern 0:1 (0:0)
Mainz 05: Mathenia- Schilk, Kalig, Weil, Roßbach – Saller (GK), Baumgartlinger – Parker, Nedelev (64. Lewerenz), Franzin (74. F. Müller) – Bouziane.
Trainer: M. Schmidt
1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck, Rizzuto, Tasky, Mockenhaupt, Bugera – Lensch (74. Swierczok), Reiß, Kracun (89. Sonnenberger), M. Müller (83. Osei-Kwadwo) – Jacob, Pokar.
Terainer: K. Fünfstück
Tore: 0:1 Pokar (90. + 3)
Schiedsrichter: Arno Blos (Deizisau)
Zuschauer: 664