• Home
  • News
  • Latza: "Das hat uns den Stecker gezogen"

Profis 27.11.2017 - 17:00 Uhr

Latza: "Das hat uns den Stecker gezogen"

Fehlpass des Mittelfeldspielers leitete Freiburg-Niederlage ein

Enttäuschung nach dem Schlusspfiff in Freiburg: Auch Daniel Brosinski (li.) & Danny Latza konnten die Niederlage nicht verhindern. ©rscp

Das 1:2 an diesem 13. Spieltag der Bundesliga hat dafür gesorgt, dass der 1. FSV Mainz 05 statt des erhofften Absetzens ins sichere Mittelfeld einen Platz in der Tabelle verloren hat. Der Abstand auf den Relegationsplatz, auf den der SC Freiburg durch den Erfolg kletterte, ist auf vier Zähler geschrumpft. Die Szene, die das 0:1 einleitete, produzierte Danny Latza mit seinem folgenschweren Fehlpass in der 51. Minute. "Es tut mir leid für die Mannschaft, weil wir vor allen Dingen in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht haben", sagte der 27-Jährige hinterher.

Der Weg zu den Fernsehkameras und zu den Fragen der schreibenden Journalisten blieb Latza nicht erspart. Überall musste der 05-Mittelfeldspieler die fragliche Szene schildern und erklären, was ihm dabei durch den Kopf geschossen sei. Was solle er sagen, meinte der 05-Profi? Er habe gar nichts gedacht. "Wenn ich den Petersen gesehen hätte, hätte ich den Ball nicht gespielt." Robin Zentner hatte Latza am Strafraum angespielt, dessen Rückgabe geriet zu kurz, Nils Petersen sprintete dazwischen und erzielte das 1:0  in der 51. Minute. "Ich habe mir den Ball abgeholt. Das war, glaube ich, nicht so gut, denn es war eine Gleichzahl-Situation. Ich nehme es auf meine Kappe. Daraus lerne ich auch wieder. Ich kann mich nur bei den Jungs entschuldigen. Wir haben sehr gut gearbeitet in diesem Spiel und hätten mehr verdient gehabt", sagte der Unglücksrabe.

Probleme begannen mit Wiederbeginn

Nach den starken ersten 45 Minuten, in denen die Mainzer den Gegner komplett im Griff und etliche gute Torgelegenheiten hatten, sei das Team schon nicht gut aus der Halbzeit rausgekommen. Latza selbst hatte vor der fatalen Rückgabe bereits dem Gegner einen Fehlpass in die Füße gespielt, in dessen Folge SCF-Angreifer Ryan Kent nur knapp am langen Pfosten vorbeizielte. "Mein Ding hat uns so ein bisschen den Stecker bei gezogen", sagte Latza. "Wir haben nicht mehr so gut nach vorne gespielt, nicht mehr viele Chancen kreiert. So etwas passiert. Ich hoffe nicht nochmal und dass es das erste und letzte Mal bei mir war."

Die zweite Schlüsselszene dieser Begegnung, die eine Niederlage verhindern hätte können, passierte in der 73. Minute. Nach einem harten Zweikampf von Stefan Bell forderten die Freiburger vehement Freistoß, Schiedsrichter Daniel Siebert ließ weiterspielen. Jean-Philippe Gbamin schnappte sich den Ball und hielt aus 59 Metern einfach mal drauf. Die Kugel flog über den weit vor dem Gehäuse stehenden Torhüter hinweg auf die Latte, sprang zurück ins Feld, wo Kenan Kodro goldrichtig stand, mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz aber nicht ins Tor, sondern Keeper Alexander Schwolow traf.

"Ich war zuerst am Ball und habe ihn gespielt", sagte Bell nachher. "Der Gegenspieler sieht mich nicht. Natürlich tut’s dann weh, er läuft gegen meine Schulter. Das ist eine schmerzhafte Szene, aber kein Foul. Was danach passiert, ist einfach schade. Kenan macht eigentlich alles richtig. Ich glaube, nicht viele wären bei einem solchen Ball nach vorne gelaufen, denn entweder geht so ein Schuss rein oder drüber. Er spekuliert, dass er dahin kommt, steht perfekt. Leider macht er ihn nicht rein", so der 05-Kapitän. "Freiburg hat es in der zweiten Halbzeit gar nicht viel anders gemacht. Die sind auch in der ersten Hälfte schon hoch angelaufen. Wir haben es schlechter gemacht, haben viele einfache Fehlpässe gespielt und Freiburg stärker gemacht. Vielleicht wäre es besser gewesen, mal phasenweise komplett risikolos zu spielen und auf zweite Bälle zu gehen", sinnierte der Kapitän.

Knackpunkt mit Maxim

Ein Knackpunkt im zweiten Durchgang war sicher auch, dass Sandro Schwarz zur Pause den starken Alexandru Maxim vom Platz nehmen musste, der nach seiner Gelben Karte rotgefährdet war und schon eine entsprechende Ansage vom Schiri erhalten hatte. Maxim hatte viele gute Szenen als fleißig-kämpferischer, spielstarker Achter in der 4-3-3-Grundordnung, hatte eine Reihe von Balleroberungen im Mittelfeld, spielte gute Pässe, verlagerte oft auf die Außen und hatte selbst Abschlussaktionen. Seine große Chance in der 27. Minute nach Vorarbeit von Daniel Brosinski hätte die 05-Führung bedeuten können. Maxims 16-Meter-Schuss geriet aber zu hoch.

"Es hilft nichts", sagte Latza, "für uns muss es nun heißen: Kopf hoch und jetzt zu Hause Augsburg schlagen." Am Samstag (15.30 Uhr) empfangen die 05er den FCA zum Heimspiel in der OPEL ARENA