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Profis 26.02.2018 - 10:30 Uhr

Latza: "Hauptsache, du verlierst so ein Spiel nicht"

05er bleiben auf dem Relegationsplatz, haben aber den Abstand auf den kommenden Gegner HSV um einen Zähler vergrößert

Das 1:1 am Freitagabend gegen den VfL Wolfsburg hat die Situation in der Abstiegszone der Bundesliga nicht groß verändert. Der 1. FSV Mainz 05 hat es zwar verpasst, an dem um einen Punkt besser platzierten Konkurrenten vorbeizuziehen, bleibt mit nun 24 Zählern auf dem Relegationsrang, doch durch den Sieg der Bremer gegen den Hamburger SV ist der Abstand zum direkten Abstiegsplatz immerhin um einen auf nun sieben Punkte angewachsen. Die Mainzer müssen nun am Samstag (15:30 Uhr) zum nächsten Kellerduell. "Wir haben einen Punkt geholt, vier nun aus zwei Spielen. Jetzt geht's weiter in Hamburg", sagte Sportvorstand Rouven Schröder nach dem Abpfiff.

Man habe sich eindeutig mehr gewünscht, müsse aber nun auch mal mit dem Punkt zufrieden sein. Vor allen Dingen so, wie die Partie gelaufen ist. "Es war ein schwieriges Spiel. Man hat gesehen, dass Wolfsburg individuell sehr stark ist, gute Ball-Stafetten spielen kann und eine gewisse Sicherheit in der gegnerischen Zone hat. Sie gehen mit ihrer ersten Aktion in Führung. Da mussten wir uns erst einmal sammeln", so Schröder. 

Die Trainingswoche der 05er vor der Partie beim HSV startet am Dienstagvormittag mit einer öffentlichen Einheit am Bruchweg.

Schröder: Vorwärtsgang heißt immer auch Rückwärtsgang

Trotz allem spielte sich das Team von Sandro Schwarz Torchancen heraus und schaffte durch Yoshinori Muto noch vor der Pause den Ausgleich. Als die Mainzer nach dem Wechsel druckvoller auftraten, war es erneut die erste ernstzunehmende Aktion des Gegners, die etwas die Luft raus nahm aus dem 05-Spiel. Jener Konter von Yunus Malli, bei dem Robin Zentner durch starkes Positionsspiel im eins gegen eins den Rückstand verhinderte. "Mit dem Konter vom Yunus war ein Break drin", sagte Schröder. "Im Endeffekt können wir dann dennoch den 'lucky shot' machen durch Tony Ujah." Mehr war an diesem Tag nicht drin, auch weil die 05er gegen Ende nicht mehr das ganz große Risiko gingen. "Man wünscht sich das immer als Zuschauer und Beteiligter. Vorwärtsgang heißt aber auch Rückwärtsgang, wenn der Ball verloren wird", sagte Schröder. "Man hat das gesehen bei Jean-Philippe Gbamin, der ein paar Ballverluste hatte. Da war dann nach den Kontern bei uns der der Respekt da, so dass wir nicht so befreit und mit dem letzten Druck aufspielen konnten."

Ein großes Thema nach der Partie war die Frage, warum das, was beim Auswärtssieg in Berlin so gut funktioniert hatte, als die Mainzer den Gegner mit aggressivem Pressing und konsequentem Zweikampfverhalten nicht ins Spiel kommen ließen, diesmal nicht griff. "Wolfsburg war die bessere Fußballmannschaft. Sie haben es gut gelöst und es fußballerisch besser ausgespielt als Berlin", führte Schröder als Grund an. "Das Anlaufen hat diesmal nicht so geklappt wie in Berlin. Nach der Pause war es besser, weil unsere Außenverteidiger höher angelaufen sind, dadurch waren wir auch besser im Spiel", erklärte Danny Latza. "Ich würde nicht sagen, dass wir nicht konzentriert waren, auch nicht weniger Engagement hatten, aber der letzte Zug hat einfach gefehlt."

Vorlagengeber Holtmann jubelt mit Torschütze Muto.

Kaum ein Weg durchs Zentrum

Die Mannschaft sei nicht passiv gewesen in den einzelnen Phasen, auch wenn der Eindruck entstanden sei, betonte 05-Kapitän Stefan Bell. "Aber wir haben im Pressing und Anlaufen etwas weniger gemacht als wir eigentlich wollten, dadurch standen wir auch tiefer. Wolfsburg ist uns sehr mannorientiert angelaufen. Wir haben drei Innenverteidiger und drei Zentrumsspieler. Sie haben genau jeweils drei Mann dagegen gestellt. Da war es schwierig, durchs Zentrum rauszuspielen. Dadurch war uns aber bewusst, dass der Gegner hinten Mann gegen Mann spielen musste und wir Schnelligkeitsvorteile haben würden. Deswegen haben wir viel mit langen und zweiten Bällen versucht, weil der Gegner darauf gelauert hat, dass wir ins Zentrum rein spielen. Den Gefallen wollten wir ihnen nicht tun", so der Innenverteidiger. "Anfang der zweiten Hälfte haben wir auch Powerplay gespielt, waren viel in der gegnerischen Hälfte, haben Bälle erobert, sind in den Strafraum gekommen, haben leider aber nicht das 2:1 gemacht."

Beide Teams hatten ihre starken Phasen und Möglichkeiten. Für den Sieg reichte es nicht. "Es geht weiter. In Hamburg müssen wir nun mit 100 Bereitschaft Vollgas geben und wieder diese Dynamik wie in Berlin reinkriegen", sagte Gerrit Holtmann. "Ich würde sagen, der Punkt ist viel wert. Wir wollten mehr, wollten einen drauf setzen und das zweite Spiel in Folge gewinnen. Am Ende musst du aber auch einfach mal den Punkt mitnehmen. Hauptsache, du verlierst so ein Spiel nicht", betonte Latza. "Wir nehmen diesen Punkt mit, der wird am Ende noch Gold wert sein."