Profis 26.11.2018 - 14:30 Uhr
Latza: Im Endeffekt Punkte verschenkt
05-Profis ärgern sich nach der Niederlage gegen den BVB über Gegentore und nicht genutzte Chancen
Die Mannschaft habe nichts zu verlieren, könne nur gewinnen, hatte Danny Latza im Vorfeld des Heimspiel-Highlights in der OPEL ARENA erklärt. Am Ende der 95 Minuten gegen den Tabellenführer haben die Fußballprofis des 1. FSV Mainz 05 sehr viel Sympathie und Anerkennung gewonnen für ihre starke Vorstellung. Die Punkte aber nahm Borussia Dortmund mit. "Da war auf jeden Fall mehr drin", erklärte Latza nach der 1:2-Niederlage. "Natürlich bin ich deshalb sehr sauer. Du ärgerst dich umso mehr, wenn du eine gute Leistung bringst und nichts dafür kriegst."
Den Mittelfeldspieler fuchste besonders der entscheidende Treffer in der 76. Minute. "Ich blocke den ersten Schuss von Piszczek noch, der Ball fällt ihm irgendwie wieder vor der Füße, und er haut ihn in den Knick rein." Obwohl die 05er danach alles versuchten, um den Ausgleich zu erzielen, den Spitzenreiter heftig unter Druck setzten, reichte es nicht mehr zum Ausgleich. "An der Leistung hat es nicht gelegen. Jeder war engagiert, hat sich reingehauen, wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, gut verteidigt, aber am Ende war der Ertrag zu wenig", erklärte Latza. "Dortmund hat übers gesamte Spiel hinweg nicht so die ganz großen Chancen gehabt. Da hatten wir die Klareren. Ich selbst hätte in zwei Situationen ein Tor machen müssen. Im Endeffekt haben wir leider Punkte verschenkt."
"Im nächsten Spiel besser machen"
Alexander Hack hätte der Partie eine andere Wendung geben können. Der Innenverteidiger hatte in der 66. Minute nach einer Flanke von Kunde die Führung auf dem Kopf, traf jedoch nur den Torhüter. "Ich bleibe vorne, weil ich die Chance sehe, dass wir einen zweiten Ball reinbringen, der dann auch kommt. Ich sehe ihn leider etwas spät und bringe zu wenig Druck dahinter", schilderte der 25-Jährige die Situation. Die Dortmunder konterten im Anschluss blitzschnell über Marco Reus und Paco Alcacer, der zum 1:0 vollstreckte. "Es ist bitter, dass wir dann dieses Tor kriegen. Das müssen wir besser verteidigen. Auch das zweite. Das sollte nicht passieren, aber es ist passiert. Wir müssen es annehmen, wie es ist und im nächsten Spiel besser machen."
Für Hack war es die Bundesliga-Startelfpremiere in dieser Saison nach der langen Verletzungspause wegen eines Fußbruchs im Sommer. Zuvor hatte er einen Kurzeinsatz beim Sieg in Freiburg und spielte 120 Minuten beim Pokal-Aus in Augsburg. "Ich bin jetzt zum ersten Mal wieder so weit, dass ich sagen kann, ich bin schmerzfrei und kann befreit aufspielen. Es hat auch gut getan, fast 90 Minuten auf dem Platz zu stehen." Ganz schmerzfrei ging das Ganze jedoch nicht ab. Nach einem Zusammenprall mit BVB-Verteidiger Dan-Axel Zagadou bei einer Ecke musste eine Platzwunde an Hacks Hinterkopf getackert werden. Der 05-Profi spielte fortan mit einem blauen Turban-Verband weiter.
Starke Tor-Vorbereitung
Die Vorbereitung zum zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer von Robin Quaison zeigte im Übrigen, wie gut das System mit der Dreierabwehr funktionierte. Immer wieder stach einer der drei Verteidiger raus, verteidigte aggressiv vorwärts auf den Mann. Stefan Bell, Moussa Niakhaté und Hack eroberten so zahlreiche Bälle, marschierten dann durchs Mittelfeld, unterstützten den Spielaufbau und sorgten für Druck auf die BVB-Abwehr. "Wir haben das die ganze Woche schon trainiert. Die Stärke von Dortmund ist das direkte, schnelle Spiel nach vorne. Da wollten wir einen Mann mehr hinten drin haben. Das haben wir zum großen Teil gut gemacht. Auch darüber Konter zu fahren und sie damit zu überraschen. Wenn wir das so spielen, dass wir vor uns pressen, dann kommt es halt so, dass Verteidiger mit nach vorne ziehen, Flanken schlagen oder Pässe spielen. Die Anderen können dann absichern", erläuterte Hack die Vorteile dieses Systems.
In der 70. Minute eroberte er selbst den Ball weit vor dem eigenen Strafraum, zog mit Tempo durchs Mittelfeld, passte in die Tiefe, Axel Witsel fälschte den Ball ab vor die Füße von Quaison, der dann den Torhüter zum 1:1 tunnelte. "Ich habe die Lücke gesehen, der Ball kommt gut und Robin macht ihn rein. Man kann sicher sagen, es ist uns vieles sehr gut gelungen. Trotzdem haben wir das Spiel verloren. Und das ist ärgerlich."