Spielberichte 11.02.2023 - 23:57 Uhr
Lee & Onisiwo treffen: FSV feiert zweiten Heimsieg in Serie
Der 1. FSV Mainz 05 hat am Samstagnachmittag gegen den FC Augsburg hochverdient den zweiten Heimsieg in Serie eingefahren und sich damit drei ganz wichtige Zähler gesichert. Zu den auffälligsten Mainzern beim 3:1 (2:1) zählten die 05-Torschützen Karim Onisiwo (2:0) und Jae-sung Lee (1:0 & 3:1). Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer für die Gäste hatte Ermedin Demirovic nach einem umstrittenen Handelfmeter besorgt. Die gut 22.000 Zuschauer waren beim Fastnachtsheimspiel in der MEWA ARENA in einer packenden Partie letztlich voll auf ihre Kosten gekommen und durften mit dem Team von Bo Svensson nach dem Schlusspfiff Saisonsieg Nummer sieben feiern.
Der 05-Cheftrainer hatte sein Team gegenüber der Niederlage bei Union Berlin einmal verändert und Anton Stach für Dominik Kohr, der nach seinem unglücklichen Sturz in der Hauptstadt unter der Woche nur dosiert hatte trainieren können, in die Startelf befördert.
Es wurde von Anfang an die erwartet intensive Partie mit vielen Zweikämpfen und zunächst wenigen Torgelegenheiten: Den ersten Mainzer Abschluss verzeichnete nach etwa sieben Minuten Kapitän Onisiwo, dessen Schuss aus halbrechter Position Gikiewicz aber problemlos entschärfen konnte. Die Gäste ihrerseits versuchten es immer wieder mit schnellen Angriffen über die Flügel, die in der Anfangsphase allerdings verpufften, weil die 05ER im Zentrum achtsam waren. Auch in der Folge blieb vieles Stückwerk, das Spiel von vielen Duellen fernab der beiden Sechszehnermeter-Räume geprägt. Die nächste Halbchance sollte wieder der leicht überlegene FSV haben, als Ludovic Ajorque aus rund 20 Metern das Tor verfehlte.
Danach nahm diese bis dato so zerfahrene Partie dann aber so richtig Fahrt auf, drei Tore binnen sieben Minuten waren die Folge: Zunächst nahm Lee Felix Uduokhai das Leder in der eigenen Hälfte ab, legte im Strafraum quer auf Ajorque, dem der Ball letztlich vor die Füße des Südkoreaners versprang, der keine Mühe hatte, seinen dritten Treffer im Jahr 2023 zu markieren (21.). Die Mainzer waren nun voll da und wollten mehr. Gikiewicz konnte eine Flanke von Danny da Costa drei Minuten später mit einer Faust nur halbherzig klären, Leo Barreiro legte per Kopf ab auf Onisiwo, der per Kopf seinen achten Saisontreffer markierte (24.). Auf diesen überraschenden, aber auch nicht ganz unverdienten Rückstand antwortete der FCA mit einer Gegenoffensive, die in einer Ecke mündete, in deren Anschluss Demirovic Barreiro zunächst auf den Oberschenkel köpfte, von dem der Ball an die Hand des Luxemburgers und ins Aus sprang. Schiedsrichter Sven Jablonski sah sich die Szene auf Hinweis von Videoassistent Felix Zwayer noch einmal an und entschied, überraschenderweise, auf Handelfmeter für die Gäste - eine nicht ganz leicht nachzuvollziehende Entscheidung. Demirovic wars egal, denn der Angreifer ließ Finn Dahmen aus elf Metern keine Chance (28.). Die Begegnung war wieder offen, das Niveau zunächst aber wieder zurück auf dem der ersten 20 Minuten, weil beide Teams sich keinen Meter Raum schenken wollte.
Näher dran am nächsten Treffer sollten bis zur Pause dieser umkämpften Partie aber die 05ER bleiben: Zunächst landete Stefan Bells Kopfball-Aufsetzer aus sieben Metern nach einem Stach-Eckball über dem Querbalken (37.), und sechs Minuten später verpasste dann Winter-Neuzugang Ajorque sein Tor-Debüt haarscharf: Nach einer Unachtsamkeit von Gikiewicz, dem der Ball aus den Händen glitt, landete das Leder vor den Füßen des Franzosen, der aus Nahdistanz an einem Augsburger Abwehrbein scheiterte (43.). Wenig später war Halbzeit in einer nicht hochklassigen, aber stets hochspannenden Begegnung, die noch lange nicht entschieden war.
Lee willensstark zum 3:1
Während der FSV unverändert zurück auf den Platz kehrte, wechselten die Gäste einmal: Fredrik Jensen ersetzte in Durchgang zwei Dion Drena Beljo. Die erste Chance hatten erneut die 05ER, doch Barreiro wurde nach schönem Zusammenspiel mit Lee kurz vor dem Abschluss noch entscheidend gestört (47.). Nicht mehr gestört werden konnte dann allerdings Lee vor seinem zweiten Treffer des Tages. Der Offensivmann setzte sich nach einem langen Ball von Hanche-Olsen in der 52. Minute stark gegen Robert Gumny durch und spitzelte den Ball an Gikiewicz vorbei zum 3:1 aus 05-Sicht - der zehnte Bundesliga-Treffer des Südkoreaners für die Rheinhessen. Nachgelegt hätte wenig später fast Anthony Caci, dessen Volley-Versuch der FCA-Keeper aber mit den Fäusten abwehren konnte. Nach einer guten Stunde versucht es dann Fernandes aus der zweiten Reihe - drüber (61.). Die Gastgeber waren der Vorentscheidung nun deutlich näher, als die Augsburger einem Anschlusstreffer. Geduldige Mainzer kontrollierten das Geschehen auch mit der Führung im Rücken gegen zu keinem Zeitpunkt aufsteckende Gäste, die aber selten zwingend wurden.
In der 69. Minute reagierte Svensson erstmals und brachte Marcus Ingvartsen für Ajorque, der zwar sein erstes Tor verpasst, sich aber in vielen Zweikämpfen aufgerieben hatte. Die beste Augsburger Chance nach dem Seitenwechsel hatte in der 72. Minute Mergim Berisha, der nach einem weiten Einwurf aus halblinker Position allerdings deutlich verzog. Etwas Glück hatte der FSV dann zwei Minuten später, dass Jensen bei seinem vermeintlichen Anschlusstreffer im Anschluss an einen Eckball im Abseits gestanden hatte. Zehn Minuten vor dem Ende reagierte der 05-Trainer zum zweiten Mal und brachte Aymen Barkok für den Doppeltorschützen Lee. Die Führung über die Zeit bringen und drei wichtige Zähler nicht mehr aus der Hand zu geben, lautete nun die Devise. Und die 05ER, bei denen in der Schlussphase noch Alex Hack und Nachwuchstalent Nelson Weiper in die Partie kamen, ließen in der Schlussphase nichts mehr anbrennen, brachten das 3:1 ins Ziel und schrauben ihr Punktekonto nach 20 Partien auf 26 Zähler hoch.
Am kommenden Fastnachtssonntag (19.30 Uhr) wartet auf den FSV die Aufgabe bei Bayer 04 Leverkusen, fünf Tage später (24. Februar, 20.30 Uhr) ist Borussia Mönchengladbach dann in der MEWA ARENA zu Gast (Tickets für die Partie gibt es wie immer hier).