Zum ersten Heimspiel des Jahres kommt der SC Paderborn ins Bruchwegstadion, der fast genau zwei Jahre zuvor in der Coface Arena eine 5:0-Niederlage in der Bundesliga kassierte. Die Gegenwart jedoch heißt 3. Liga. Und für die Mainzer Ausbildungsmannschaft ist klar, dass „wir ein Erfolgserlebnis brauchen“, so Trainer Sandro Schwarz. Das letzte Wochenende hatte dergleichen nicht zu bieten, die Niederlage in Zwickau „hat sich am Samstag schon beschissen angefühlt“, erinnert sich Schwarz. Am Sonntagvormittag lagen die statistischen Auswertungen vor, „und dann fühlst du dich noch schlechter“. Denn das Gefühl einer völlig unnötigen Niederlage wurde schwarz auf weiß bestätigt. „In allen relevanten Daten waren wir klar besser“, analysiert der Trainer. Und das bei rund 50 Minuten in Unterzahl. Doch das Tor fiel nicht. Trotz mehr als doppelt so vieler Torschüsse im Strafraum, doppelter Ballbesitzzeit im letzten Drittel, besserer Zweikampfquote, mehr Balleroberungen, mehr Pässen in die Spitze.
„Im Training und im Testspiel (6:0 beim FC Eddersheim) machen die Jungs die Dinger rein. Die gute Nachricht für Samstag lautet: Die Tore sind in der 3. Liga auch nicht kleiner“, so der Fußballlehrer. Ganz ohne Auftrag will der Coach sein Team aber trotz der Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein, nicht ins Wochenende schicken. „Wir haben vieles richtig gemacht, aber alle diese Faktoren helfen dir nur, Tore vorzubereiten. Und eben die machen das Ergebnis.“ Auch die personellen Verhältnisse auf dem Platz hätte Schwarz gerne wieder ausgeglichener gestaltet: „Wir können nicht jede Woche zehn gegen Elf spielen.“ Mehr Ruhe und Gelassenheit im Abschluss will er sehen – und hat dafür nochmal personelle Unterstützung bekommen. Petar Slišković kam vom Halleschen FC zurück an den Bruchweg und wird die Mission 2017 leihweise unterstützen. „Petar steht voll im Saft und kann auf dem Platz, aber auch drum herum direkt einsteigen und Führungsaufgaben übernehmen.“ Mit seiner körperlichen Präsenz ist er nach Aaron Seydels Einstieg bei den Profis eine wichtige Option, insgesamt sieht sich Schwarz bei der Kaderzusammensetzung mit echten Luxusproblemen konfrontiert. Nur Bilal Kamarieh fehlt verletzt, Charmaine Häusl pausiert nach Meniskusreizung noch und Matti Steinmann ist gesperrt. Mit insgesamt 26 Feldspielern im Kader hat Schwarz eine breite Auswahl, „genau das Gegenteil der Hinrunde. Das freut den Trainer natürlich. Und wir werden jeden einzelnen Spieler für unseren Weg brauchen.“
Da wartet am Wochenende der SC Paderborn, den Schwarz unter dem neuen Trainer Stefan Emmerling „stabilisiert“ sieht: „Sie spielen zielstrebig nach vorne, können sich mit hohem Tempo auch aus engsten Räumen lösen und haben mit Dedic, Piossek und Michel eine enorme Offensivqualität“, warnt Schwarz vor dem Gegner. „Wir brauchen die volle Palette, müssen mutig verteidigen und Umschaltmomente suchen. Zugleich brauchen wir Lösungsmöglichkeiten und Strafraumpräsenz gegen eine kompakte Defensive.“ Das Ziel ist also eindeutig formuliert. Die Leistung aus Zwickau soll am Samstag in ein Ergebnis umgemünzt werden. Anpfiff ist um 14 Uhr im Bruchwegstadion.