Profis 01.02.2017 - 15:19 Uhr
Schröder: "Schritt nach vorne gemacht"
Sportdirektor Rouven Schröder zieht nach der Schließung des Transferfensters eine Zwischen-Bilanz

Ein aufregender Januar ist mit dem Ende der Transferperiode am 31. Januar auch am Bruchweg zu Ende gegangen. Ein Monat, der mit dem Wechsel von Top-Scorer Yunus Malli zum VfL Wolfsburg begann und mit den späten Verpflichtungen von Bojan Krkić von Stoke City und Robin Quaison von US Palermo endete. Verantwortlich für die Umbauarbeiten innerhalb des Kaders war dabei in erster Linie Sportdirektor Rouven Schröder, der nach seinem ersten Winter am Rhein im Interview mit www.mainz05.de Bilanz zieht, über die jüngsten Neuverpflichtungen sowie über die Entwicklung der 05er in den vergangenen Jahren spricht.
Rouven, der "Deadline Day", der letzte Tag der Wintertransferperiode ist Geschichte. Ist man als Sportdirektor froh, dass diese 'heiße Phase' nun vorbei ist?
Schröder: Absolut. Schließlich begann schon Anfang Januar mit dem Transfer von Yunus Malli eine spannende Zeit, die sich bis zum 31. Januar weiter intensiviert hat.
Wie lautet dein Fazit?
Schröder: Letztendlich bin ich vollauf zufrieden, da wir auf keine unvorhersehbaren Ereignisse mehr reagieren mussten, sondern alles strukturiert und geplant abgelaufen ist. Es gab zwar auch vereinzelte Anfragen für unsere Spieler, die wir aber kategorisch abgelehnt haben.
In Yunus Malli und Cristian Clemens wurden im Winter zwei Offensivkräfte verkauft, José Rodriguez wurde zum FC Malaga verliehen. Auch wir waren aber nicht untätig und haben nachgerüstet. Konnten wir die Abgänge damit kompensieren?
Schröder: Wir verfügen weiterhin über einen sehr konkurrenzfähigen Kader und haben auf die Abgänge von Malli und Clemens mit der Verpflichtung von Bojan und Robin Quaison reagieren können. Bei José haben wir dem Wunsch des Spielers entsprochen, Spielpraxis bei einem anderen Klub sammeln zu können. Der Konkurrenzdruck ist insofern keinesfalls kleiner geworden. Mit Bojan haben wir natürlich einen Spieler mit einem großen Namen und viel internationaler Erfahrung verpflichtet. Dass dies gelungen ist, macht uns als Verein auch ein Stück weit stolz. Der Spieler wollte diesen Schritt unbedingt gehen, hat sich intensiv damit beschäftigt und gemerkt, dass auch wir zu 100 Prozent hinter seiner Verpflichtung stehen. Zudem waren wir hartnäckig und haben Argumente geliefert, sich für uns und das hervorragende Umfeld am Bruchweg zu entscheiden. Er möchte in der Rückrunde ein wichtiger Teil von Mainz 05 sein, seine Erfahrung einbringen und sich von Tag zu Tag steigern. Letztendlich haben alle beteiligten Parteien beim Zustandekommen des Transfers mitgeholfen, vor allem Bojan selbst. Mit Robin Quaison haben wir zudem einen talentierten Spieler hinzugewonnen, der nach seiner Zeit in der Serie A ebenfalls über eine gewisse Erfahrung verfügt und Einiges erlebt hat. Wir sehen in ihm keinesfalls nur einen Perspektivspieler, sondern sind auch in diesem Fall vollauf überzeugt. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der langfristigen Vertragslaufzeit (Anm. d. Red.: bis 2021) wider. So ein Junge nimmt sich viel vor, muss aber selbstverständlich auch Geduld mitbringen. Im Sommer wäre die Konkurrenz auf dem Transfermarkt deutlich höher gewesen, weswegen wir jetzt zugegriffen haben, weil der Spieler einfach zu uns passt. Er ist selbstbewusst, möchte hart arbeiten und einfach den nächsten Schritt gehen.
Was bedeuten namhafte Verpflichtungen wie die von Bojan für Mainz 05? Einen Spieler, der bereits für den FC Barcelona, AC Mailand oder den AS Rom gespielt hat, erleben wir schließlich nicht alle Tage am Bruchweg.
Schröder: Das Wichtigste ist, dass der Verein und das Umfeld zufrieden sind. Wir sind hier alle extrem ehrgeizig. Bei solchen Transfers ist letztendlich auch immer Kreativität gefragt, was nicht ausschließlich eine Frage des Geldes ist. Generell bin ich der Meinung, dass der Verein Mainz 05 in den letzten Jahren insgesamt, aber vor allem in der Außenwirkung, einen Schritt nach vorne gemacht hat. Der Grundstein wurde über einen langen Zeitraum gelegt und die Teilnahme an der Europa League hat natürlich richtig gut getan, auch bezüglich der Reputation. Dadurch lassen sich Spieler noch besser für den Verein begeistern.
Gilt es für dich nach dieser spannenden Phase nun auch persönlich kurz durchzuatmen?
Schröder: Ja, man stand schließlich unter Vollstrom, schon jeden Morgen beim Aufwachen. Da muss man sich nun eine kurze Auszeit gönnen und den Kopf durchlüften. Eine kurze Phase der Regeneration ist insofern schon nötig. Dennoch denken wir alle auch heute schon an das Spiel in Hoffenheim am Samstag und sind gespannt, welche Elf Trainer Martin Schmidt nominieren wird. Ich bin froh, nicht selbst entscheiden zu müssen, denn er hat da nun ein Stück weit die Qual der Wahl.
Hier geht es zum kompletten Interview mit unserem Sportdirektor: https://www.youtube.com/watch?v=uBVQh61hAog