Vorberichte 17.02.2022 - 14:30 Uhr
"Wer das nicht geil findet...": FSV bereit, Grenzen auszutesten
05ER eröffnen den Spieltag am Freitagabend gegen Bayer 04 Leverkusen - Svensson: "Als wir die Klasse gehalten haben, haben wir gesagt, dass wir uns genau wegen solcher Spiele freuen."
Mit dem Fastnachtsheimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen eröffnen die 05ER am Freitagabend (20.30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) in der MEWA ARENA den 23. Bundesliga-Spieltag. Dabei trifft die derzeit beste Defensive (24 Gegentore) auf die zweitstärkste Offensive (58 mal erfolgreich, zuletzt vier Siege in Serie). "Unter Flutlicht ein Heimspiel gegen einen Top-Gegner: Wer das nicht geil findet, ist als Spieler oder Trainer an der falschen Stelle", äußerte sich der Cheftrainer auf der Pressekonferenz mit Blick auf seine Vorfreude. Effizienz gepaart mit Kompaktheit fordert Bo Svensson dabei ein, um gegen die Werkself erfolgreich sein zu können. Auch zum kurzfristigen Wechsel Abschied Ádám Szalais nahm der Däne Stellung.
Noch abgezockter auftreten
Trotz eines über weite Strecken guten Auftritts beim SC Freiburg war für den FSV am vergangenen Wochenende nur ein 1:1 herausgesprungen. Auch, weil das Team der Mainzer gleich mehrere Hochkaräter vor dem gegnerischen Gehäuse hatte liegen lassen. Insofern seien die Eindrücke aus dem Breisgau zwar grundsätzlich positiver Natur. "Es gab aber Phasen in Freiburg, in denen wir das 2:0 machen müssen. Das sind Kleinigkeiten, an denen wir ständig arbeiten. In solchen Situationen müssen wir es abgezockter machen, weil es Chancen sind, Spiele zu entscheiden", so Svensson.
Darauf, die Fehlerquote ganz vorne, aber auch auf allen anderen Positionen des Spielfelds zu minimieren, werde es nun unter dem Strich gegen den Tabellendritten ankommen. "Wenn du gegen die Allerbesten spielst, die es aktuell in der Liga gibt, kannst du dir weniger Fehler erlauben und musst deine Chancen nutzen. Klar ist: Morgen muss noch etwas mehr funktionieren, als sonst. Als wir die Klasse gehalten haben, haben wir gesagt, dass wir uns genau wegen solcher Spiele freuen. In ihnen kann man austesten, wo die eigenen Grenzen sind", so der Ex-Profi des FSV, der künftig auf einen seiner ehemaligen Teamkollegen im Kader verzichten muss:
Kein Veto des Cheftrainers
"Bei Ádám ist es sehr schnell gegangen. Das gehört zum Geschäft und ist teilweise verrückt", so der Däne, der aber betonte, dass er als Cheftrainer kein Veto eingelegt habe. Aus gutem Grund, wie er erläuterte: "Er ist ein verdienter Spieler, der mit dem Wunsch auf uns zu kam, sich anders zu orientieren. Basel hat ihm einen Vertrag bis 2023 geboten, wir wollten allerdings erstmal die Saison abwarten, bevor wir eine Entscheidung treffen. Ich hätte ihn am liebsten behalten. Dennoch mussten wir die Gesamtkonstellation betrachten. Er hat sich immer reingehauen und war schon zu meiner Zeit als Spieler ein überragender Gesprächspartner", so Svensson. Wie so oft gehe es nun aber darum, nach vorne zu schauen. "Die Spieler, die da sind, müssen das meistern. Es wird anders, nachdem so ein Spieler uns verlassen hat, aber wir werden das auffangen."
Ingvartsen & Burgzorg stehen bereit
Zu diesen anderen Spielern gehören positionsbedingt nicht zuletzt Marcus Ingvartsen, der seine langwierigen Adduktorenporbleme auskuriert hat, sowie Winter-Neuzugang Delano Burgzorg, wie der 05-Trainer ausführte: "Die Qualitäten von Marcus haben wir schon gesehen in dieser Saison, er ist wieder eine Woche weiter mit dem Training, kann sich frei bewegen und ist im Kopf bereit. Auf Delano bauen wir, er muss aber konstanter werden und sich daran gewöhnen, was gefragt ist bei uns und in dieser Liga. Sie sind andere Typen als Ádám, verfügen aber über Qualitäten, die uns garantieren, dass wir genügend Optionen haben werden", ist Svensson nach wie vor überzeugt vom ihm zur Verfügung stehenden Kader, in dem derzeit nur Jeremiah St. Juste (zweite Schulter-OP) auf der Ausfallliste steht.
Dass beim Gegner in Karim Bellarabi einer der dynamischsten Akteure kurzfristig mit einem Muskelfaserriss passen muss, sieht der Mainzer Chefcoach indes nicht als Vorteil, wie er betonte: "Leverkusen verfügt überall über extrem gute Einzelspieler. Alle können das Spiel beeinflussen. Ihre Art und Weise ist sehr klar und eingespielt, sie haben viel Freude am kicken, sind in der Lage, Fußball auf sehr hohem Niveau zu spielen und gehören aktuell den Besten in der Bundesliga. Sie sind zudem effektiv und brauchen nicht viele Chancen. Insgesamt ist es eine gute Mischung aus individueller und mannschaftlicher Qualität", umschrieb Svensson die Analysen des Trainerteams.
Gleichzeitig lobte Svensson sein Team für eine bislang "gute Saison. Wir lassen nicht viel zu und arbeiten als Mannschaft gut gegen den Ball. Das ist eine Tugend in Mainz und wird es hoffentlich immer bleiben. Denn das ist ein Schlüssel und wird es natürlich auch morgen sein. Da wartet eine richtig komplizierte Aufgabe, der wir uns sehr gerne stellen."