• Home
  • News
  • FSV verpasst verdienten Punktgewinn

Spielbericht 16.03.2022 - 00:00 Uhr

FSV verpasst verdienten Punktgewinn

Witsel trifft zu schmeichelhaftem Auswärtssieg: BVB entführt durch späten Treffer drei Punkte aus der MEWA ARENA - Vor dem Anpfiff setzen beide Teams ein Zeichen der Solidarität

Trotz eines wahren Kraftakts und eigenen Gelegenheiten, in Führung zu gehen, hat der 1. FSV Mainz 05 im Nachholspiel gegen Borussia Dortmund eine unglückliche Heimniederlage hinnehmen müssen. Beim 0:1 (0:0) präsentierten sich die Gastgeber lange Zeit als das gefährlichere Team, hatten in der letzten halben Stunde aber auch hier und da Glück, dass die Gäste eine mögliche Führung verpassten. In der Schlussphase war es dann Axel Witsel, der den Treffer des Tages zum schmeichelhaften BVB-Erfolg erzielen sollte. 25.000 Zuschauer in der ausverkauften MEWA ARENA feierten ihr Team nach einer umkämpften Partie dennoch.

Nach der fast dreiwöchigen Corona-bedingten Spielpause kehrte der FSV am 117. Vereinsgeburtstag zurück ins Spielgeschehen. Dass Bo Svenssons Startelf gegenüber der letzten Partie bei Union Berlin kräftig durcheinandergewirbelt wurde, kam dabei wenig überraschend: Die defensive Fünferkette vor der Nummer eins Robin Zentner bildeten gegen den Tabellenzweiten Stefan Bell, Moussa Niakhaté, Niklas Tauer, Silvan Widmer und Anderson Lucoqui. Davor agierten im Zentrum Anton Stach, Kevin Stöger und Marcus Ingvartsen, während Jonny Burkardt und Karim Onisiwo ganz vorne starteten.

16.03.2022

Wichtiges Zeichen der Solidarität

Beim Abspielen dieses Video werden Daten an YouTube weitergegeben. Weitere informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

FSV mit starkem Beginn

Ungeachtet der Ungewissheit, zu welcher Leistung das Team imstande sein würde, begann der FSV konzentriert und griffig, ließ den Gegner nie das Gefühl bekommen, von Beginn an frei aufspielen zu können und setzte selbst Akzente in der Offensive. Torchancen sprangen so in der Anfangsphase keine heraus, was man als 05ER nach den vergangen Wochen als gute Nachricht begreifen konnte. Erstmals gefährlich werden hätte es so nach einer guten Viertelstunde werden können, als Stach zum raumgreifenden Antritt übers halbe Spielfeld ansetzte, dann aber den richtigen Zeitpunkt für ein Zuspiel auf Burkardt verpasste – Chance verpufft (16.). Dennoch war es eine Szene mit Signalwirkung für die Rheinhessen, die den Dortmundern auch im Anschluss keine Räume boten und immer wieder Nadelstiche setzten: So verfehlte ein Schlenzer von Stöger aus gut 20 Metern das Gehäuse in der 21. Minute. Im Gegenzug dann die erste Halbchance für die Gäste, als Thorgan Hazard es aus spitzem Winkel versuchte, Robin Zentner aber nicht vor allzu große Probleme stellte (22.). Vielmehr waren es die Gastgeber, die dranblieben und dem ersten Tor, ohne die ganz zwingenden Chancen zu haben, in dieser Phase näher schienen. Wenig später versuchte sich erneut Stöger per Rebound nach einem Einwurf, der Schuss des Österreichers wurde jedoch geblockt (24.). Die bis dato beste Gelegenheit der Partie sollte wiederum nur drei Minuten später erneut der FSV haben, als eine Direktabnahme von Burkardt nach Hereingabe von Onisiwo aus kurzer Distanz in höchster Not geblockt wurde (27.).

Während die Partie in der Schlussphase des umkämpften ersten Durchgangs zunehmend emotionaler geführt wurde, tat sich in beiden Strafräumen lange wenig, bis sich bei einem aussichtsreichen Standard aus zentraler Position erneut Stöger versuchte, den Ball aber rund einen Meter am Tor vorbeisetzte (45.). Mit einem für den BVB einigermaßen glücklichen Remis ging es nach der dreiminütigen Nachspielzeit in die Katakomben. 

FSV schnuppert weiter an der Führung, mit Haaland tritt auch der BVB offensiv in Erscheinung

Beide Teams kamen unverändert zurück aus den Katakomben, am Spielfilm änderte sich jedoch zunächst wenig. Die ganz große Chance zur Führung sollte in der 50. Minute Stach haben, der eine Eckball-Rückgabe von Stöger mit vollem Risiko nahm und den Winkel des Tors nur um Zentimeter verfehlte. Der FSV überzeugte hier, nicht nur angesichts der Begleitumstände, auf voller Linie und blieb am Drücker: Nach 55 Minuten war es wieder Burkardt, der sich nach einer Hereingabe von Onisiwo versuchen durfte, doch Can blockte. Kurz darauf brachte der Ex-05-Profi auf der Trainerbank des BVB Marco Rose dann Erling Haaland ins Spiel. Eine Einwechslung, die zunächst folgenlos blieb. Vielmehr war es 05-Außenverteidiger Widmer, der den Dortmunder Keeper Gregor Kobel prüfte, als er eine Lucoqui-Flanke aus spitzem Winkel aufs Tor brachte (61.). 

Erstmals gefährlich vor dem Mainzer Gehäuse wurde es schließlich in der 66. Minute, als Donyell Malen aus dem Nichts frei vor Zentner auftauchte, das Leder aber nicht voll erwischte und verzog. Den Gästen schien diese Gelegenheit Rückenwind zu verleihen, denn nur drei Minuten später stand Haaland erstmals im Mittelpunkt, als er Zentner nach einer Flanke von Nico Schulz prüfte - der Torhüter reagierte glänzend (69.). Der FSV schien dem starken Auftritt der ersten 60 Minuten ein wenig Tribut zu zollen und konnte sich offensiv nun seltener in Szene setzen. Defensiv standen die Mainzer dennoch weitestgehend stabil, der BVB wurde meist nur nach Standards gefährlich, wie nach einem Freistoß von Hazard, der einen halben Meter über dem Querbalken landete (74.). Der FSV kam dann in der Schlussphase noch einmal auf und hatte durch Stöger sowie den eingewechselten Merveille Papela Gelegenheiten - beide Schüsse landeten neben dem Tor (83. & 84.). Als niemand mehr wirklich mit einem Tor rechnete an diesem Abend, profitierten die Gäste vier Minuten vor dem Ende schließlich doch noch von einer Unachtsamkeit in der Defensive des FSV: Witsel bugsierte eine Freistoß-Flanke von Hazard dabei völlig unbedrängt an Zentner vorbei ins Gehäuse (87.). Die letzte Chance, noch einmal zurück zu schlagen, verpasste noch einmal Burkardt, der eine weitere Onisiwo-Flanke nur knapp verpasste (90.+4). Es blieb beim 0:1 und der zweiten Heimniederlage der Saison.

Nach dem Duell mit dem BVB sind die 05ER am Samstagnachmittag erneut vor heimischem Publikum im Einsatz, wenn Arminia Bielefeld in der MEWA ARENA gastiert.