Spielbericht 12.12.2020 - 00:00 Uhr
05ER mit bitterer Heimniederlage gegen Köln
Eine weitere bittere Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten musste der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag gegen den 1. FC Köln einstecken. In einer Partie auf überschaubarem Niveau gelang Elvis Rexhbecaj in der OPEL ARENA kurz nach der Pause das Tor des Tages. Auch die Schlussoffensive in Überzahl nach Gelb-Rot für Ondrej Duda brachte letztlich nichts mehr ein.
Drei Wechsel hatte Jan-Moritz Lichte eine Woche nach der Niederlage in Bielefeld vorgenommen. So kehrten gegen den Effzeh Kapitän Danny Latza, Daniel Brosinski (gegen seinen Ex-Klub mit seinem 200. Bundesliga-Spiel) sowie Karim Onisiwo in die Startelf zurück, während Leandro Barreiro, Aarón und Robin Quaison zunächst auf der Bank Platz nahmen.
Und es sollte eine zähe Angelegenheit werden in der OPEL ARENA. Beide Teams agierten verhalten, ohne ins Risiko zu gehen. Mit der Folge, dass es nach 15 Minuten nicht nur mit Blick auf die Anzeigetafel nichts zu vermelden gab, sondern auch in Sachen Torschussstatistik ein null zu null auf dem Papier stand. Den ersten Annäherungsversuch unternahm wenig später Ellyes Shkiri, doch Robin Zentner war gegen dessen Versuch aus knapp 20 Metern zur Stelle. Wiederum nur eine Minute später jubelten die Gäste zwar, doch Jan Thielmann freute sich nur kurz, da Rexhbecaj vor seiner flachen Hereingabe hauchzart im Abseits gestanden hatte. Die 05ER taten sich schwer mit dem Ballbesitz, den die Gäste ihnen häufig überließen, hatten defensiv zwar weitestgehend alles im Griff, agierten im Spiel nach vorne aber nicht zielstrebig genug. Die erste Halbchance bot sich Onisiwo, dessen Schuss nach 25 Minuten aber deutlich über dem Gehäuse landete.
Großchancen blieben auch in der Folge Mangelware, bis in der 41. Minute wie aus dem Nichts erstmals Jean-Philippe Mateta nennenswert in Erscheinung treten sollte. Über Jean-Paul Boëtius landete das Leder bei Latza, der von der Grundlinie zurücklegte auf den Torjäger, dessen Direktabnahme mit der Fußspitze aus kurzer Distanz das Ziel aber verfehlte (41.). In Minute 44 kamen dann nochmal die Kölner, führten einen Freistoß schnell aus, doch letztlich hatte Zentner keine Mühe, den Schuss von Ismail Jakobs zu entschärfen. Mit dem torlosen Remis ging es kurz darauf auch in die Katakomben.
Rexhbecaj mit der kalten Dusche - Horn besiegelt Heimniederlage
Beide Teams kamen unverändert zurück in den Mainzer Nieselregen. Das Niveau der Partie blieb jedoch überschaubar: In der 54. Minute erspielten sich die Gastgeber nach einem schön vorgetragenen Angriff die erste Möglichkeit nach dem Seitenwechsel. Alexander Hack spielte einen öffnenden Pass auf Onisiwo, dessen Rückgabe erwischte Latza aber nicht voll und Timo Horn war zur Stelle (54.). Sein Gegenüber Zentner hingegen war kurz darauf chancenlos. Duda hatte von rechts geflankt, Rexhbecaj nicht lange gefackelt und die Kölner in Führung gebracht (55.). Und die Gäste hätten im Anschluss gleich zweimal nachlegen können, als Zentner zunächst einen Duda-Kracher und nach einem Eckstoß auch einen Kopfball des Torschützen stark abwehren konnte (beides 57.). Der FSV war nun gefordert und kam immerhin zu Halbchancen von Latza (60., geblockt) und Hack (Kopfball, 62.). Doch die Gäste verengten die Räume um den eigenen Sechzehner nun noch mehr, Lücken waren nur schwer auszumachen.
Nach einer guten Stunde reagierte Lichte und brachte Quaison und Kevin Stöger für Boëtius und Latza. Ein klares Signal zur Schlussoffensive, die jedoch auf sich warten ließ. Zunächst boten sich den Kölnern vielmehr teils beste Gelegenheiten auf die Vorentscheidung, doch Zentner war gegen Wolf zur Stelle (72.) und Anthony Modeste vergab zwei Minuten später kläglich (74.). In der 76. Minute dezimierte sich der Effzeh dann selbst, als Duda von Schiedsrichter Felix Zwayer binnen weniger Minuten seine zweite Gelbe Karte präsentiert bekam und vorzeitig Duschen durfte. Mit den Einwechslungen von Kunde und Abass Issah für Burkardt und Hack setzte Lichte nun alles auf eine Karte. Sollte hier wenigsten noch der Ausgleichstreffer gelingen? Die nächste Gelegenheit für die Mainzer bot sich Quaison in der 81. Minute, dessen Schuss Horn über die Latte lenken konnte. Und auch den noch abgefälschten Versuch von Edimilson konnte die Nummer eins der Gäste klären (85.). Dem FSV lief immer mehr die Zeit davon. Chancen sollten sich aber noch reichlich bieten. Zunächst konnte Quaison das Leder in der 90. Minute nach Zuspiel von Moussa Niakhaté nicht im Kasten unterbringen. Und in der Nachspielzeit blieben auch die letzten Hochkaräter von Onisiwo (Horn) und Mateta (nach Zentner-Vorlage) vorbei ungenutzt. So warten die Mainzer auch nach sechs Partien in der heimischen OPEL ARENA in der laufenden Saison auf einen dreifachen Punktgewinn. Mit weiterhin fünf Punkten aus nun elf Spielen auf dem Konto sind die 05ER am Dienstagabend bei Hertha BSC gefordert, bevor am kommenden Samstag Werder Bremen zu Gast am Rhein ist.