Profis 12.05.2020 - 17:30 Uhr
Bis ins Detail alles geregelt
05-Profis seit Montag in Quarantäne: Vorbereitung auf Re-Start als Trainingslager mit strengen Vorgaben
Seit Montag logieren Profimannschaft, Trainerstab und Funktionsteam des FSV im Mannschaftshotel Favorite im Volkspark und pendeln zum Training an den Bruchweg. Die DFL hat diese einwöchige Quarantänemaßnahme vor dem Re-Start der Saison vorgeschrieben. Für Achim Beierlorzer und das 05-Team geht's am Sonntag mit der Auswärtspartie beim 1. FC Köln (live auf 05ER.fm & Sky) weiter.
Die Vorbereitungen auf die Restsaison laufen auf vollen Touren und sind einem Trainingslager nicht unähnlich. "Wir sind gut gestartet. Bis jetzt hat alles reibungslos geklappt", erklärte Darius Salbert am Dienstag in einer Skype-Medienrunde, in der der Teammanager zusammen mit Sportvorstand Rouven Schröder Informationen über den Ablauf dieser ungewöhnlichen Corona-Woche lieferte. "Wir versuchen vom ersten Tag an das Bestmögliche zu geben, die Infektionsgefahr absolut zu minimieren und wollen die Dinge bestmöglich umsetzen."
Eigene Etage für 40 05ER
Die 05ER verbringen also in dieser Woche vor dem Köln-Spiel ihre Zeit vor allem im Hotel und im Trainingszentrum am Bruchweg. Grundsätzlich sei der Ablauf nicht viel anders als sonst in den Trainingslagern, so Salbert. Nur, dass aktuell sehr viele Einschränkungen vorgegeben seien, die jeder zu beachten habe. Die Mannschaft hat in der Favorite eine eigene Etage bezogen, in der alle der rund 40 Mitglieder der Gruppe untergebracht sind. Bis auf drei, vier Personen, die aus beruflichen Gründen zu Gast sind und in einem anderen Trakt wohnen, sind die Mainzer alleine dort. "Wir haben noch keinen anderen gesehen außer unseren Leuten", so Salbert. Es gibt einen eigenen Mannschafts- und Speiseraum, der groß genug ist, um die vorgeschriebene Abstandsregel einzuhalten. Jeder, der die Räumlichkeiten der Spieler betritt, muss sich desinfizieren. Fest eingeteiltes Personal, das unter medizinischem Screening steht, ist für die Mannschaft zuständig. Beim Essen ist kein Personal anwesend. "Wir haben mit dem Hotel ein Tellerbuffet organisiert", sagte Salbert. Die Teller, mit Essen belegt und in Frischhaltefolie verpackt, stehen unter einer Wärmebrücke. "Das Wichtigste bei allem ist, dass wir die mit den Behörden und dem Hotel abgestimmten Abläufe bis ins kleinste Detail sicherstellen unter Wahrung sämtlicher Abstandsregeln und höchsten Hygienemaßnahmen", erläutert der Teammanager.
Am Dienstagmorgen sind alle Beteiligten zweimal getestet worden, haben jeweils den PCR-Test sowie den Antikörpertest absolviert. Am Samstagmorgen vor dem Abschlusstraining folgt die nächste Testung. "Wir hoffen, dass wir bis zur Abfahrt am Abend die Ergebnisse haben. Es würde das Ganze erleichtern, wenn wir wüssten, dass alle negativ sind und wir alle potenziellen Spieler mitnehmen könnten", erklärte Schröder. Mit zwei großen Reisebussen geht's dann nach Köln, wo die 05-Delegation ein von der DFL geprüftes Hotel bezieht, das in der Lage ist, die Hygienevorschriften zu gewährleisten.
Spieler wollen nichts falsch machen
Nach dem Auswärtsspiel dürfen die Profis zurück zu ihren Familien. Der Mainzer Sportvorstand hält eine verlängerte Quarantäne für problematisch. "Dies wäre eine weitere Option. Wir wissen ja nicht, wie sich die Dinge entwickeln", so Schröder. Es könne jedoch psychologisch schwierig werden, den Spielern klar zu machen, nun bis Ende Juni in Quarantäne zu gehen. "Es ist ja nicht so, dass man sich im Hotel von einem Biergartentisch zum anderen setzt, sondern da ist ja eine klare Trennung, man hat keine Kontakte. Es ist jetzt erst einmal total wichtig, dass wir anfangen zu spielen. Und dann wird man sehen, wie wird es bewertet, haben wir es konzeptionell hinbekommen."
Die 05ER jedenfalls fühlen sich gewappnet: Alle Profis haben seit Beginn der Ausnahmesituation Handzettel in verschiedenen Sprachen erhalten, mit entsprechenden Verhaltensregeln und Auflagen. "Die Spieler wollen sich natürlich, genauso wenig wie jeder Mensch auch, nicht infizieren. Sie fragen sehr viel nach", erklärte Schröder. "Das zeigt uns, sie beschäftigen sich damit, um nichts falsch zu machen."