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Profis 26.05.2020 - 10:00 Uhr

Konzentration gehört zum Job

Gegentore auf Rekord-Niveau - Niakhaté: "Es liegt an uns, alles Nötige zu tun"

Kapitän Niakhaté mit seinem Team vor der Partie gegen Leipzig: In Berlin müssen und wollen die 05ER nun ein anderes Gesicht zeigen.

Fünf Gegentore und noch einmal gut fünf große Torchancen oben drauf, das sind Werte, mit denen Trainer nur sehr schwer leben können. "Das hat uns schon wehgetan. Ich habe mich nicht gut gefühlt", sagte Achim Beierlorzer am Montagmittag in einer Video-Medienrunde. Mit dem 0:5 in der OPEL ARENA am Tag zuvor gegen RB Leipzig erlebte der 1. FSV Mainz 05 einen unguten Start in die Englische Woche der Bundesliga, die das Team bereits am Mittwochabend (20.30 Uhr) nach Berlin zu Aufsteiger Union führt.

Dass die Leipziger als echte Spitzenmannschaft aufgetreten sind und ihrerseits eine Top-Leistung im Auswärtsspiel zeigten, "darüber müssen wir gar nicht reden. Trotzdem wollten wir natürlich viel mehr als wir letztlich auf den Platz bekommen haben", sagte der 05-Trainer. Moussa Niakhaté fügte hinzu: "Wir haben es nicht geschafft, auf dem Platz richtig präsent zu sein gegen eine starke Leipziger Mannschaft. Das hat sich am Ende im Ergebnis niedergeschlagen. Wir hatten einige Probleme, viele Dinge sind nicht optimal gelaufen, wir waren zu keiner Zeit richtig im Spiel drin."

Die Köpfe unten

Der Franzose, im ersten Heimspiel ohne Zuschauer Kapitän der Mannschaft und einer von drei Innenverteidigern in der defensiven Fünferkette, hatte wie seine Nebenleute gehörige Probleme mit der Leipziger Offensivabteilung. Warum das so gravierend gewesen sei, darauf hatte auch der 24-Jährige keine Antwort parat. "Wenn ich die Lösung wüsste, wäre ich der Erste, der versuchen würde es umzusetzen. Wir haben es nicht geschafft, den Kopf hochzunehmen nach den Gegentoren. Wir müssen sehr schnell aus unseren Fehlern lernen."

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Die Fehler sind in der Videoanalyse am Tag danach gründlich durchleuchtet und aufgearbeitet worden. "Die individuellen Fehler, die taktischen Fehler. Wir haben es im Training viel besser gemacht als dann im Spiel. Und das sollte eigentlich genau umgekehrt sein. Wir hätten es definitiv intensiver, aggressiver, taktisch besser gestalten müssen. Das haben wir mit der Mannschaft besprochen", erklärte Beierlorzer. "Wir haben Spieler in der Mannschaft gewähnt, die das organisieren können. Entweder waren wir etwas überfordert, weil Leipzig uns in vielen Szenen so gestresst hat, oder wir waren nicht konzentriert genug." Für alle Gegentore gelte: bis zum Ende verteidigen. Das gelang in den entscheidenden Situationen nicht. "Und das ist etwas enttäuschend. Denn genau darauf haben wir die ganze Woche hingewiesen. Wir haben das Kettenverhalten sehr gut trainiert und haben gedacht, defensiv steht die Sache. Das hat sich leider im Spiel nicht bewahrheitet."

Viele Dinge aufgearbeitet

Man habe nun viele Dinge aufarbeiten müssen mit der Mannschaft, die auch für die weiteren Spiele wichtig seien. "Wie wehrt man sich, wie hellwach ist man bei Standardsituationen, wie fokussiert und konzentriert ist man? Das sind Aspekte, die wir natürlich ganz dringend auch am Mittwoch brauchen", betonte der Coach, der seine Spieler dann mit dem Auftrag nach Hause schickte, "mal in sich zu gehen. Sich mal damit zu befassen, ob jeder die Vorbereitung auf das Leipzig-Spiel optimal gestaltet hat. Es kann natürlich am Gegner liegen, aber wir müssen trotzdem unseren Job hundertprozentig wahrnehmen. Und da gehört auch die Konzentration dazu."

Dass es daran bisweilen zu mangeln scheint, belegen 60 Gegentore - die meisten in der Liga. Das ist der absolute Negativrekord. Noch nie zuvor in der Bundesliga hat ein 05-Team in 27 Spielen mehr Gegentreffer kassiert. Selbst in der Abstiegssaison 06/07 waren es "nur" 57 Gegentore - nach 34 Spieltagen. "Es ist gut, in zwei Tagen schon wieder die Möglichkeit auf Punkte zu haben", sagte Niakhaté. "Es liegt an uns, alles Nötige zu tun, um die nötigen Punkte einzufahren. Wir müssen bis zum Saisonende noch die Gegner auf Augenhöge schlagen, aber vielleicht auch mal einer größeren Mannschaft ein Bein stellen."