Profis 14.03.2021 - 16:00 Uhr
"Muss immer Verlass darauf sein, wer wir sind und wie wir spielen"
05ER belohnen sich gegen Freiburg für den eingeschlagenen Weg / Svensson: "Eine geile Gruppe"
In dieser Rückrunde der Saison 2020/21 ist wieder Verlass auf den 1. FSV Mainz 05. Nicht nur auf Ergebnisse, die das Team einfährt, wie beim gestrigen 1:0-Sieg gegen den SC Freiburg, denn darauf gebe es keine Garantie, wie Bo Svensson schon mehrfach betonte. Es geht vielmehr um Leistungen, die Art und Weise des Auftretens der 05ER, mit der sie sich auch in engen Spielen auf Augenhöhe wie gegen den SCF am Ende eine Belohnung in Form des entscheidenden Tores von Robin Quaison und den drei Punkten erkämpfen können. "Ich freue mich, dass die Jungs bis zum Ende an sich geglaubt haben. Am Ende haben wir uns belohnt, auch wenn es ein bisschen glücklich war", sagte der 05-Chefcoach. "Wir haben uns nicht zufrieden gegeben mit dem Punkt", stimmte auch Sportdirektor Martin Schmidt mit ein und machte klar: "Wir sind auf einem guten Weg, jeder Punkt ist wichtig."
Der Weg, den die sportliche Führung der Rheinhessen mit dem Team seit Anfang Januar geht, steht für die DNA, die sich der Klub seit jeher auf die Fahnen geschrieben hat: Eine intensiv spielende, jederzeit aggressiv nach vorne verteidigende, leidenschaftlich als Einheit auftretende Mannschaft. Auch die Zahlen aus der Partie gegen die Freiburger sprechen wieder für sich: 270 Sprints und 567 Tempoläufe spulten die 05ER ab, mit über 123 Kilometern hatten sie die drittbeste Laufleistung aller Bundesligisten am bisherigen Wochenende vorzuweisen. Svensson verdeutlichte am Mikrofon von SKY die langfristigen Vorstellungen davon, wie seine Mannschaft auftreten soll: "Es muss immer Verlass darauf sein, wer wir sind und wie wir spielen. Irgendwann, wenn die Zuschauer wieder ins Stadion dürfen, kommen hoffentlich viele. Wenn dann das Wort 'Mainz' fällt, müssen sie sofort wissen, wofür das steht. Das muss für alle klipp und klar sein und das ist die Vision."
Diese Vision ist im bisherigen Rückrundenverlauf zur Realität geworden, der FSV glaubt wieder an sich, das zeigten auch die Aussagen der Akteure nach dem Spiel: "Wir wollten diesen Sieg zu 100 Prozent", machte Quaison klar, der sich nach seinem dritten Saisontor über weitere Spielminuten und einen "perfekten Nachmittag freuen konnte. Sein Mitspieler Dominik Kohr machte auch weitere Aspekte mit dafür verantwortlich, dass die Rot-Weißen immer nachlegen können: "Man sieht auch unter der Woche, wie wir arbeiten. Deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass wir topfit sind, bis zum Schluss dran glauben und kämpfen können." Unabhängig vom Ausgang der Spiele bleibt Svensson sowieso immer inhaltlich fokussiert. "Diesen Weg haben wir vor zweieinhalb Monaten eingeschlagen und dafür werden wir jetzt belohnt. Einige Sachen, an denen wir über Wochen gearbeitet haben, bringen dann auch etwas. Wir bleiben diesem Weg treu, auch nach Misserfolgen", betont der Cheftrainer der 05ER.
Er freue sich nicht nur über die Zusammenarbeit mit seinem Team ("Man sieht es jeden Tag im Training. Das ist eine geile Gruppe und es ist eine Freude, als Trainer mit diesen Spielern arbeiten zu dürfen"), sondern auch über die hohe Qualität des Kaders: Die Akteure, die in der zweiten Halbzeit von der Bank kamen und direkt ihre Stärken und Frische in einer Phase der Partie einbrachten, in der die 05ER nach Zugriff gegen gute Gäste suchten: Quaison, Robert Glatzel, Kevin Stöger, Alexander Hack und Daniel Brosinski. "Es gab mehr als elf Spieler, die heute verdient hätten, von Anfang an zu spielen. Es war auch hart, einige von ihnen auf die Bank zu setzen. Sie waren bestimmt nicht glücklich, vielleicht auch sauer auf mich. Aber wichtig war, dass sie der Mannschaft geholfen haben", sagte Svensson. "Das ist wichtig für die Truppe."
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