Profis 11.03.2021 - 15:00 Uhr
Einer, der sich wehrt und nicht aufgibt
Verteidiger mit Führungsqalitäten: Jeremiah St. Juste hat sich bei Mainz 05 sportlich und persönlich weiterentwickelt / Nominierung als Bestätigung
Das der 1. FSV Mainz 05 sich seit Rückrundenbeginn deutlich gefestigter in seinen Leistungen in der Bundesliga präsentiert und dadurch wieder eine aussichtsreichere Position im Kampf um den Klassenerhalt einnimmt, ist auch ein Erfolg der verbesserten Arbeit gegen den Ball und in der Defensive. Jeremiah St. Juste ist einer der Akteure, die mit konstant guten Leistungen in der letzten Kette dafür sorgen, dass die 05ER wesentlich weniger Gegentore kassieren als in der Hinrunde. "Die letzten Monate waren nicht einfach für uns, aber ich bin eine Person, die sich wehrt, nicht aufgibt. Ich will der Mannschaft helfen und ich glaube, dass sich mein Spiel weiterentwickelt hat." 2019 war St. Juste von Feyenoord Rotterdam an den Bruchweg gewechselt und hat seitdem auch persönlich einen Schritt nach vorne gemacht. "Ich habe mich als Führungsspieler weiterentwickelt. Obwohl ich erst seit zwei Jahren hier bin, will ich für das Team vorangehen und helfen", betont er.
Die Woche startete für den 24-Jährigen mit einer guten Nachricht aus seinem Heimatland. St. Juste wurde zum ersten Mal für den vorläufigen Kader der niederländischen Nationalmannschaft nominiert. "Es ist ein tolles Gefühl nominiert zu sein", sagt der gebürtige Groninger. "Ich habe hart gearbeitet und hoffe sehr, dass ich es auch ins endgültige Aufgebot schaffe." Von seiner Nominierung erfuhr Jeremiah allerdings nicht von Bondscoach Frank de Boer, sondern von seiner Großmutter. "Sie hat mir eine WhatsApp-Nachricht geschickt", erzählt er. "Und ich war schockiert, denn ich hatte von niemandem was gehört. Also habe ich es im Internet nachgesehen und dort meinen Namen gesehen." Doch warum wusste seine Großmutter vor ihm von den guten Nachrichten? "Sie ist immer top informiert, wenn es Nachrichten gibt, die mit meiner Person in Verbindung stehen. Aber in diesem Fall, war sie wirklich schnell."
Den Grund für seine Nominierung sieht der Verteidiger auch in seiner persönlichen Entwicklung in den letzten Wochen. "Ich bin nicht nur sportlich, sondern auch persönlich einen Schritt weiter und will mehr Führungsaufgaben innerhalb der Mannschaft übernehmen. Das ist mein größter Entwicklungsschritt derzeit."
Jeremiah St. Juste in Aktion für die 05ER
Gute Kommunikation mit dem neuen Trainer
Auf dem Platz ist St. Juste eine der Konstanten im Spiel des FSV in dieser Saison. Nach Torhüter Robin Zentner hat der Verteidiger bisher die meisten Einsatzminuten auf dem Konto, ist nicht nur der Spieler mit der höchsten Geschwindigkeit, sondern auch der passsicherste und einer der zweikampfstärksten 05ER. Mehr als die Hälfte seiner Duelle auf dem Boden und in der Luft konnte er an den bisherigen 24 Spieltagen gewinnen. "In diesem Wert zeigt sich wer ich bin, wie ich spiele. Ich bin ein Kämpfer, ich will diese Duelle gewinnen. Das ist meine Hauptaufgabe als Verteidiger, so kann ich dem Team am meisten helfen."
Einen großen Anteil an der insgesamt positiven Weiterentwicklung hat nach Ansicht des Niederländers auch Trainer Bo Svensson. "Er ist sehr klar in seiner Art, er spricht viel mit uns, gibt uns Selbstvertrauen, was sehr wichtig. Man merkt, dass er selbst mal Profi war. Die Kommunikation mit ihm ist sehr gut", sagt St. Juste, der, wie auch Svensson in den letzten Wochen, die Weiterentwicklung im Spiel mit Ball als nächsten Schritt sieht. "Wir verteidigen sehr gut, müssen uns aber noch mehr Chancen erspielen und abgebrühter werden vor dem gegnerischen Tor. Wir trainieren diese Dinge sehr hart und der Trainer legt viel Wert darauf, dass wir in diesem Bereich besser werden, um im letzten Drittel effizienter zu sein. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das besser machen werden, hoffentlich schon am Samstag gegen Freiburg (15:30 Uhr, live auf SKY und bei 05ER.fm)."
Gegen die Breisgauer, die mit 34 Punkten derzeit auf dem 8. Tabellenplatz stehen und eine starke Saison spielen, erwartet St. Juste eine dementsprechend schwierige Aufgabe. "Freiburg ist ein sehr gefestigtes Team, sie haben eine gute Defensive, schießen aber auch viele Tore. Wir müssen wie in den letzten Wochen verteidigen, aber es mit Ball besser machen. Wir haben viele gute Stürmer, die in der Lage sind, zu treffen."