Verein 14.07.2023 - 16:00 Uhr
Mainz 05 trauert um Gerhard Bopp
Ehemaliger FSV-Torjäger im Alter von 74 Jahren verstorben
Der 1. FSV Mainz 05 trauert um eine Vereinslegende: Am frühen Freitagmorgen ist Gerhard Bopp im Alter von 74 Jahren in einem Mainzer Krankenhaus an den Folgen eines häuslichen Unfalls und eines Schlaganfalls gestorben.
Der gebürtige Mainzer, den viele nur unter seinem Spitznamen "Bimbo" kannten, ist Rekordtorschütze des FSV. Er spielte insgesamt elf Jahre (1967-70, 1976-80, 1981-85) für seinen Heimatverein und erzielte in 347 Pflichtspielen 182 Tore. Dabei prägte er die erfolgreiche Ära des Mainzer Amateurfußballs mit der Südwest-Meisterschaft 1978, der Deutschen Amateurmeisterschaft 1982 sowie den Südwestpokalsiegen 1980 und 1982. In den Jahren 1977 und 1978 war er Torschützenkönig der Oberliga Südwest.
Zu seinen Markenzeichen gehörte seine Flexibilität in der Offensive. Kam er ursprünglich über links außen, agierte er später als verkappter Mittelstürmer, war eine Mischung aus Spielmacher und Angreifer und vereinte all jenes, was ein Torjäger brauchte: Komplette Abschlusstechnik, mit dem Kopf und mit den Füßen. Schnelle Ballverarbeitung, volley und mit Ballannahme. Und eine Chancenverwertung wie wenige andere bei Mainz 05. Bopp hätte womöglich in der Bundesliga eine Rolle spielen können, wurde aber nie entdeckt und blieb dem FSV so über viele Jahre treu verbunden.
Der gelernte KFZ-Mechaniker arbeitete neben der Fußballkarriere und bis zum Ruhestand 2015 in einem Mainzer Autohaus. Bis zuletzt gehörte er dem Seniorenkreis der 05ER an.
"Die Nachricht von seinem Tod macht uns sehr traurig. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden und Wegbegleitern. Mainz 05 verliert einen seiner größten Fußballer und einen Teil seiner Geschichte. Seine Torquote und sein Torriecher sind unerreicht. Er war im Mainzer Fußball ein Idol der 1970er und 80er Jahre, hat darüber allerdings nie viel Aufhebens gemacht und eher zurückhaltend und bescheiden auf seine Karriere zurückgeblickt. Aber er hat seinen Platz in unseren Geschichtsbüchern sicher, wir werden ihn nicht vergessen", sagt Stefan Hofmann, der Vereins- und Vorstandsvorsitzende.