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Spielbericht 24.05.2020 - 00:00 Uhr

05ER unterliegen Leipzig deutlich

Verdiente Heimiederlage: Gäste sorgen in Durchgang eins für Vorentscheidung - Mateta verpasst Ehrentreffer

Nach zuvor drei Partien in Folge ohne Niederlage hat es den FSV wieder erwischt. Vor leeren Rängen und gegen ein RB Leipzig in Topform waren die 05ER am Sonntagnachmittag in der OPEL ARENA das klar unterlegene Team: Mit 0:5 (0:3) unterlagen die Mainzer den Gästen, die nach Toren von Timo Werner, Yussuf Poulsen und Marcel Sabitzer schon in Durchgang eins für die Vorentscheidung gesorgt hatten. Die Hoffnung auf ein Comeback der Mainzer zerstörte erneut Werner unmittelbar nach der Pause mit seinem zweiten Treffer. Auch den Schlusspunkt setzte in der Schlussphase der Nationalspieler mit seinem dritten Torerfolg. "Wir können froh sein, nicht mehr als fünf Gegentreffer bekommen zu haben", kommentierte ein enttäuschter Sportvorstand Rouven Schröder die Niederlage im Anschluss bei SKY. "Wir müssen klare Worte finden und deutlich weniger Fehler machen."

Achim Beierlorzer hatte sein Team gegenüber dem Remis von Köln auf einer Position umgestellt und Jeffrey Bruma den Vorzug vor Dong-Won Ji geschenkt. Eine Maßnahme, die nicht zuletzt auch der Umstellung der 05ER auf eine 3-4-3-Grundordnung geschuldet war, für die sich der Cheftrainer und sein Trainerteam gegen den Champions-League-Teilnehmer entschieden hatten. Bruma übernahm darin die zentrale Rolle in der defensiven Dreierreihe, flankiert von Jeremiah St. Juste und Kapitän Moussa Niakhaté. Rechts begann Ridle Baku, links Aarón. Das zentrale Mittelfeld besetzten Edimilson Fernandes und Kunde Malong, und offensiv besetzten Robin Quaison sowie Jean-Paul Boëtius die Flügel, während Karim Onisiwo im Zentrum für Betrieb sorgen sollte.

Zwei Chancen, zwei Treffer

Die Gäste hatten von Beginn an mehr vom Spiel und nutzten auch gleich die erste Gelegenheit zur Führung. Konrad Laimer setzte sich auf dem rechten Flügel gegen Aarón durch, brachte den Ball flach vors Tor, wo Werner nur noch den Fuß hinhalten musste – Müller war machtlos (11. Spielminute). Wie schon in Köln lief der FSV einem frühen Rückstand hinterher. In der Folge tat sich Leipzig zwar zunächst schwer, weitere Löcher in der Defensive der 05ER zu finden, doch auch die Gastgeber warteten noch vergebens auf den ersten echten Torabschluss. Die Gäste blieben geduldig, präsentierten sich in dieser Anfangsphase eiskalt und schlugen wenig später erneut zu. Diesmal flankte Sabitzer, wieder von der rechten Seite, und in der Mitte bedankte sich in Poulsen der zweite RB-Angreifer per Kopf aus kurzer Distanz (23.). Müller touchierte das Leder zwar noch, war aber wie schon beim ersten Gegentreffer ohne Chance. Erstmals auszeichnen konnte sich der 05-Torhüter in der 24. Minute, als er bei einem Kopfball von Werner glänzend reagierte, das Leder um den Pfosten lenken konnte und so das 0:3 verhinderte.

Anschließend griff Beierlorzer erstmals ein und beorderte St. Juste vor die Abwehr, um die Kreise Werners einzuschränken, der sich immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen ließ. Dennoch war es der Nationalspieler, der nach einer guten halben Stunde über den rechten Flügel beinahe Treffer Nummer drei vorbereitet hätte. Seine Hereingabe erreichte Poulsen zwar, doch der Däne setzte das Leder aus acht Metern über das Gehäuse (33.). Diesen besorgte nur drei Minuten später dann Sabitzer nach einer Rückgabe Poulsens, die Partie schien damit schon kurz vor Ende des ersten Durchgangs entschieden. Auch, weil die 05ER aus ihrer ersten Torannäherung in Minute 39 kein Kapital schlagen konnten: Boëtius hatte von rechts geflankt und Quaison vor dem Tor nur knapp verpasst. Dafür hatten die Mainzer kurz vor der Pause noch einmal Glück, dass Christopher Nkunku das Leder freistehend am Tor vorbeischob (45.). Nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Statistik von null zu elf Torschüssen sprachen beim Gang in die Katakomben eine deutliche Sprache.  

Impressionen aus der OPEL ARENA

Mateta kommt, Werner trifft weiter

Mit Wiederbeginn kam Jean-Philippe Mateta für Bruma ins Spiel, am Geschehen auf dem Rasen änderte dieser Wechsel auf eine 4-4-2-Grundordnung jedoch zunächst wenig. Denn keine 180 Sekunden waren in Durchgang zwei gespielt, da bediente Kevin Kampl Werner, der den Ball problemlos im leeren Tor unterbringen konnte – 0:4 (48.). Den ersten Mainzer Torschuss des Spiels gab Quaison sechs Minuten später ab, doch Peter Gulacsi hatte keine große Mühe zu parieren (54.). Auf der gegenüberliegenden Seite musste sich Müller bei einem Abschluss von Marcel Halstenberg schon deutlich mehr strecken (59.). Der bis hierhin schönste Spielzug der Hausherren war dann eine Co-Produktion der beiden kurz zuvor eingewechselten Taiwo Awoniyi und Leandro Barreiro, die für etwas Belebung im Mainzer Spiel sorgten. Der Stürmer setzte sich über rechts durch und der luxemburgische Nationalspieler setzte das Leder per Kopf aufs Tornetz (65.).

Der agile Werner verpasste drei Minuten später seinen dritten Treffer, als er eine Direktabnahme knapp am Tor vorbeischlenzte (68.), wiederum nur zwei Minuten später verfehlte er mit einem Lupfer das Ziel (70.). Die nächste Gelegenheit, nach Pass von Poulsen, ließ der Torjäger sich allerdings nicht entgehen und überwand Müller in der 75. Minute zum 5:0 aus Gäste-Sicht. Die Chance auf den Ehrentreffer bot sich Mateta nach einer Aarón-Flanke, doch der aussichtsreiche Versuch des Franzosen per Hacke landete neben dem Gehäuse (78.). Es sollte die letzte erwähnenswerte Chance dieser 90 Minuten bleiben, nach denen die Gäste die Punkte völlig verdient aus der OPEL ARENA entführen und damit auf Rang drei springen. Die 05ER hingegen müssen den Blick weiter nach unten richten und haben bereits am Mittwochabend bei Union Berlin (20.30 Uhr) die Chance, im Kampf um den Klassenerhalt wieder Punkte einzufahren. Drei Tage später gastiert dann am Samstag (15.30 Uhr) zum Ende der Englischen Woche die TSG 1899 Hoffenheim am Rhein.