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U23 15.11.2016 - 09:39 Uhr

„Mainz ist meine zweite Heimat“

Tobias Schilk im Interview vor dem Aufeinandertreffen mit dem Halleschen FC

Fast fünf Jahre spielte Tobias Schilk für unsere U23 und bestritt im Mainzer Trikot genau 100 Einsätze in der Regionalliga und der 3. Liga. Immer wieder warfen Verletzungen den gebürtigen Münchener auf dem Weg in den Profifußball zurück, sein konsequent positives Naturell hat darunter aber nicht gelitten. Im Sommer wechselte der Rechtsverteidiger zum Halleschen FC, wo er verletzungsbedingt zwar die Vorbereitung, seit dem fünften Spieltag aber keine Partie mehr verpasste. Vor dem ersten Aufeinandertreffen der Nullfünfer mit Tobi Schilk in fremden Farben haben wir mit dem 24-Jährigen über seinen Neustart beim Halleschen FC und seine Verbundenheit mit der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt gesprochen.

Tobi, nach fast fünf Jahren Mainz 05 bist du im Sommer zum Halleschen FC gewechselt. Wie kam der Kontakt damals zustande?

Schilk: „Schon in der Rückrunde der Vorsaison hatte ich gute Gespräche mit Rico Schmitt (Trainer des HFC, Anm. d.Red.) und Stefan Böger (Sportdirektor), die mich nach Ablauf meines Vertrages in Mainz verpflichten wollten. Wir haben ja in der 3. Liga schon zweimal in Halle gespielt, sodass ich schon einen guten Eindruck von der Atmosphäre im Stadion hatte und mich mit dem Gedanken auch schnell anfreunden konnte.“

Verletzungsbedingt konntest du an der Vorbereitung in Halle nicht wirklich teilnehmen. Seit dem fünften Spieltag bist du aber in jedem Spiel zum Einsatz gekommen. Wie schwer war es für dich, im neuen Umfeld Fuß zu fassen?

„Das war nicht einfach. Wir haben einige neue Spieler in der Mannschaft und die ersten Wochen bin ich dann immer zur Reha gefahren, wenn die anderen Jungs auf den Trainingsplatz waren. Ich hatte aber das Glück, dass wir mit den anderen Neuzugängen zunächst gemeinsam im Hotel untergebracht wurden, sodass wir schon viel Kontakt miteinander hatten. Aber klar, wenn die Jungs beim Abendessen vom Training erzählt haben, konnte ich nur von meinen zehn Kniebeugen in der Reha berichten (lacht).“

War es eine große Umstellung für dich von der Ausbildungsmannschaft U23 zur Herrenmannschaft in Halle?

„Es gibt da auf jeden Fall Unterschiede, auch wenn es in beiden Teams am Ende des Tages darum geht, samstags um 14 Uhr Fußball zu spielen und möglichst zu gewinnen. In der U23 waren wir der Unterbau der Profis, hier ist jetzt der Fokus komplett auf unserem Team. Die Konkurrenzsituation ist in einer Herrenmannschaft natürlich auch nochmal eine andere, es wird auch mal ein härterer Ton angeschlagen. Aber wir haben ein gutes Team und verstehen uns auch neben dem Platz wirklich gut, sodass ich jetzt nicht sagen kann, dass das eine ganz andere Welt wäre.“

Fußballerisch haben wir in Mainz ja eine klare Linie durch alle Teams hindurch. Wie würdest du eure inhaltliche Ausrichtung beim HFC im Vergleich zum Nachwuchsfußball beschreiben?

„Klar, wir sind nicht so sehr auf die reine individuelle Entwicklung einzelner Talente ausgerichtet, sondern für uns geht es natürlich in erster Linie darum, als Team möglichst viele Punkte zu sammeln. Das bedeutet für uns auch, dass es nicht immer nur um spielerische Lösungen geht, sondern dass die Ergebnisse auch mal wichtiger sind, als in Schönheit zu sterben. Ich denke, das gelingt uns bis jetzt auch ganz gut.“

Hast du denn noch Kontakt zu deinen früheren Teamkameraden in Mainz?

„Auf jeden Fall. Mainz war für mich ja schon zur zweiten Heimat geworden. Das sieht man auch daran, dass ich in der letzten Länderspielpause zwei Tage nach Mainz statt nach Hause nach München gefahren bin und mit den Jungs aus der U23 meine Freizeit verbracht habe. Auch wenn es in Halle wirklich viele schöne Plätze gibt und ich mich jetzt fußläufig zum Trainingsgelände gut eingelebt habe, fühle ich mich Mainz noch sehr verbunden. Auch mit Sandro und Falke habe ich noch Kontakt, oder mit Hacki und Philipp Klement, auch wenn die jetzt nicht mehr direkt zur U23 gehören.“

Hast du also auch unsere Spiele in den letzten Wochen verfolgt?

„Immer wenn es möglich war, ja. Also die Zusammenfassungen sowieso, aber ich war z.B. auch in Chemnitz und habe mir das Spiel im Stadion angeschaut.“

Wie würdest du die sportliche Situation vor unserem Aufeinandertreffen am Samstag beschreiben?

„Es war klar, dass es im Sommer einen kleinen Umbruch geben würde und dass man die Situation nicht direkt mit der Saison davor vergleichen kann. Ich denke, das haben wir in ähnlicher Form auch vor zwei Jahren erlebt, wo wir einfach eine Zeit gebraucht haben, um in die Liga zu finden. In vielen Spielen, die ich gesehen habe, war es jetzt schon so, dass Mainz gut drin war. In Chemnitz hätte ich anhand des Spielverlaufs beispielswese nicht mit diesem Ergebnis gerechnet. Ich bin mir aber sicher, wenn die Mannschaft mal ihr Erfolgserlebnis über mehrere Spiele hintereinander hat, kommt der Laden auch richtig ins Rollen – wie man das von Sandro kennt. Am Samstag braucht ihr aber damit noch nicht anzufangen (lacht). Also ab dem 20. November wünsche ich euch alle Punkte, am 19. behalten wir sie aber noch in Halle!“