Mainzer Frust im Stadion der Freundschaft

Zweitliga-Absteiger Energie Cottbus zitterte sich nach zwei Treffern des starken Sven Michel zu einem Sieg über unsere Nullfünfer, die sich erneut teuer verkauften. Trotz guter Offensivaktionen und ungebrochener Moral schlugen die Mainzer wieder keinen Profit aus ihrer Leistung.

Die Hausherren begannen erwartungsgemäß offensiv, kamen mit der ersten Aktion auch gleich zum ersten Eckball. Knapp zwei Minuten später hatten aber auch die Nullfünfer die erste Ecke, Möhrle klärte souverän per Kopf (4. Minute). „In den ersten Minuten hatten wir unsere Probleme mit dem Gegenpressing der Cottbuser“, kommentierte Sandro Schwarz nach dem Spiel. Auch den Befreiungsversuchen der Mainzer fehlte es zunächst noch an Präzision. Und dann kam Sven Michel: Der Energie-Stürmer zeigte sich weiter in Topform und zirkelte den Ball unhaltbar als Bogenlampe in die Maschen. Eine sehenswerte Einzelaktion und zugleich das 1:0 für Energie (6.). Die frühe Führung spielte dem Zweitliga-Absteiger sichtlich in die Karten, Mainz musste jetzt kommen. Daniel Bohl versuchte es mit einem Heber in den Strafraum, fand aber keinen Abnehmer (16.).

Doch auch die Gastgeber blieben gefährlich. Michel umkurvte 05-Keeper Zentner, Damian Roßbach rettete in höchster Not auf der Linie (21.). Es blieb ein spannendes Duell mit offenem Visier, denn auch die Gäste waren spätestens jetzt im mitten im Geschehen und zeigten vielversprechende Offensivaktionen. Lucas Höler lupfte den Ball technisch stark über den herauseilenden Torwart Müller, nur wenige Zentimeter fehlten zum Ausgleich: Das Leder kullerte am Pfosten vorbei (33.). Mit dem knappen 1:0 ging es in die Pause.

Nach Wiederanpfiff setzten die Nullfünfer das erste Ausrufezeichen, Devante Parker verzog aber deutlich (47.). Doch wieder machte Michel der Schwarz-Elf einen Strich durch die Rechnung. Mattuschka packte an der Strafraumgrenze den Hammer aus, Michel nutzte den Abpraller dank gutem Stellungsspiel zum 2:0 (59.). Mainz bewies weiter Moral, Damian Roßbach versuchte es nach einer Ecke per Kopf, Szarka rettete auf der Linie für die Cottbuser (66.).

Gleich darauf war Höler dann endlich erfolgreich. Über Parker und Saller fand der Ball den Weg in den Sechzehner, wo Lucas Höler am schnellsten reagierte und zum Anschluss traf (68.). Spätestens jetzt gab es kein Halten mehr. Cottbus zog sich weiter zurück, Michel agierte an vorderster Front komplett allein. Doch in jeden Ball der Nullfünfer brachten die Energie-Verteidiger ein Bein und hielten die Führung bis zum Schlusspfiff. Als i-Tüpfelchen für den Mainzer Frust verwehrte Schiedsrichter Reichel der Ausbildungsmannschaft in der letzten Sekunde des Spiels einen klaren Strafstoß, es blieb beim 2:1.

Trainerstimme:

Wieder konnte Sandro Schwarz seine Mannschaft für eine starke Leistung „gegen eine robuste Herrenmannschaft“ nur loben: „Die Jungs haben stark dagegen gehalten, sind bis zuletzt dran geblieben und haben einen enormen Aufwand betrieben.“ Und wurden wieder nicht dafür belohnt. „Die gute Nachricht ist heute: Dass wir schon am Dienstag die Gelegenheit haben, uns den Ärger und den Frust wieder von der Seele zu schießen.“ Dann tritt die U23 zum Nachholspiel bei der SpVgg Unterhaching an (Abpfiff um 18 Uhr).

FC Energie Cottbus - 1. FSV Mainz 05 U23 2:1 (1:0)