Mainzer U23 erarbeitet sich drei Punkte in Hoffenheim

In der Englischen Woche der Regionalliga Südwest setzte sich die U23 des 1. FSV Mainz 05 am Dienstagabend mit 3:1 bei der Zweitvertretung der TSG Hoffenheim durch und bleibt auswärts weiter ohne Punktverlust. In der 30. Spielminute brachte Behadil Sabani die 05ER nach einer Ecke mit einer Direktabnahme mit 1:0 in Führung, Ben Bobzien erhöhte durch einen von Lasse Rieß sensationell eingeleiteten Konter nur zwei Minuten später auf 2:0. Noch vor der Pause erzielte Fisnik Asllani den 2:1-Anschlusstreffer für die Hausherren (36.). Ein weitgehend ereignisloser zweiter Durchgang endete mit einer Schlussoffensive der Hoffenheimer, die die Mainzer jedoch mit einem großen kämpferischen Aufwand abzuwehren wussten. So war es Danny Schmidt, der nach einem von Kaito Mizuta getretenen Freistoß kurz vor Schluss zum 3:1 traf (88.). "Die Haltung, mit der das Team die Begegnung angegangen ist, sowohl gegen den Ball als auch in den offensiven Umschaltsituationen, kann das Trainerteam stolz machen", zeigte sich Cheftrainer Jan Siewert nach der Partie hochzufrieden.

Im Gegensatz zur 2:3-Niederlage im Heimspiel gegen Wormatia Worms am vergangenen Samstag, veränderte Siewert seine Mannschaft auf einer Position, Sabani ersetzte Lucas Laux und übernahm die Kapitänsbinde.

Hoffenheimer Druckphase zu Beginn

Die Mainzer U23 musste wachsam sein, um nicht früh in Rückstand zu geraten, denn die TSG erwischte den besseren Start. Abdul Moursalim Fesenmeyer versuchte es direkt nach wenigen Sekunden aus halbrechter Position, nachdem er zuvor etwas zu einfach in den Mainzer Strafraum gedribbelt war. Sein Schuss wurde abgefälscht und verfehlte das Tor von Lasse Rieß deshalb knapp (1.). Wenig später setzte Asllani das Spielgerät aus ähnlicher Position nach einer schönen Kombination auf das Mainzer Tor (6.), Muhammed Mehmet Damar zog einen Distanzschuss aus zentraler Position nach einer Viertelstunde knapp am FSV-Gehäuse vorbei. Kurz darauf war es erneut Fesenmeyer, der sich im Mainzer Strafraum durchsetzte, den Ball dann aber am Tor vorbeischoss (18.). Erstmals eingreifen musste Rieß in der 24. Spielminute als er von Damar mit einem Linksschuss geprüft wurde.

TSG-Anschlusstreffer kontert Mainzer Doppelschlag

Auf Seiten der Mainzer war es Mizuta, der in der siebten Spielminute Luca Dante Philipp im TSG-Tor mit einem strammen Schuss aus halblinker Position innerhalb des Strafraums erstmals forderte und so die einzige Gelegenheit der 05ER in der Anfangsphase für sich verbuchen konnte. Mitte des ersten Durchgangs kam der FSV dann besser in die Partie und wurde direkt für seine Offensivbemühungen belohnt. Im Anschluss an einen Eckball kam zunächst David Mamutovic zum Abschluss, Philipp lenkte den Ball noch über das Tor (29.). Die darauffolgende Ecke nahm Sabani am zweiten Pfosten direkt ab und traf sehenswert zum 1:0 in die kurze Ecke (30.). Nur zwei Minuten später zeigten sich die 05ER erneut eiskalt. Rieß fing einen Eckball der TSG ab und leitete mit einem langen Abwurf, über die Mittellinie hinaus, in den Lauf von Bobzien den Konter ein. Der Mainzer Stürmer nutzte seine Geschwindigkeit aus, enteilte den Hoffenheimer Verteidigern und schob den Ball zum 2:0 ein (32.).

Die TSG zeigte sich vom Mainzer Doppelschlag wenig geschockt und erzielte nach einem Dribbling von Damar über die linke Seite durch Asllani, der den Ball im Zentrum nur noch einschieben musste, kurz nach der Mainzer Führung den 2:1 Anschlusstreffer (36.), Fesenmeyer tauchte wenig später erneut frei vor Rieß auf und vergab die Gelegenheit, noch vor der Pause auf 2:2 zu stellen (38.), sodass es mit einer FSV-Führung in den zweiten Durchgang ging.

Solide Defensive als Basis für den Sieg

In den zweiten Spielabschnitt starteten die 05ER wesentlich schwungvoller als noch in den ersten, kontrollierten in den ersten Sequenzen den Ball und spielten in Richtung des Hoffenheimer Tores, ohne sich dabei große Torchancen herauszuspielen. Besonders Bobzien sorgte auf der linken Mainzer Angriffsseite mit seinen Tempodribblings immer wieder für Unruhe in der Hoffenheimer Hintermannschaft. Die Kraichgauer suchten ihrerseits Fesenmeyer, fanden diesen zu Beginn des zweiten Durchgangs jedoch häufiger im Abseits stehend. So vergingen die ersten Minuten der zweiten Hälfte ohne klare Torgelegenheiten, die TSG deutete jedoch zunehmend an, an diesem Dienstagabend zumindest einen Punkt im Kraichgau behalten zu wollen. 

Das Spiel fand zu Beginn der Schlussviertelstunde entsprechend fast ausschließlich in der Mainzer Spielhälfte statt, denn die 05ER schafften es selten sich zu befreien, um für Entlastung zu sorgen. Defensiv kämpften die Gäste jedoch aufopferungsvoll und ließen hauptsächlich Distanzschüsse der Hausherren zu, die das Tor von Rieß nicht nennenswert in Bedrängnis brachten. Die beste Hoffenheimer Gelegenheit verzeichnete Florian Bähr, der durch einen Steckpass im Mainzer Strafraum freigespielt wurde und den Ball aus kurzer Distanz über das Tor setzte (84.).

Mainzer trotzen Hoffenheimer Spielkontrolle

Auf der Gegenseite stellten die Mainzer kurz vor Schluss einmal mehr ihre Effizienz unter Beweis. Mizuta brachte einen Freistoß von der rechten Seite scharf vor das Hoffenheimer Tor, Lasse Wilhelm verpasste die Hereingabe am ersten Pfosten, Schmidt netzte vom zweiten unhaltbar mit einer Direktabnahme zum 3:1 ein und sorgte damit für die Entscheidung (88.). "Es war eine absolute Willensleistung. Es ist der Wahnsinn, was die Jungs heute für ein Herz gezeigt haben", so Siewert. Damit bleiben die Mainzer in dieser Saison auswärts weiter ohne Punktverlust und stehen nach sieben Spieltagen mit 15 Punkten auf Platz drei. "Das zeigt, dass wir eine Qualität entwickelt haben, dass wir uns an den Plan halten und diesen über 90 Minuten durchziehen", erklärt der Mainzer Übungsleiter. Am Samstag (14 Uhr) ist Rot-Weiß Koblenz zu Gast im Bruchwegstadion.

Aufstellung: Rieß - Richter. Wilhelm, Trapp, Mamutovic (72. Jung) - Rupil, Mizuta, Sabani (67. Schulz), Shabani (80. Curci)- Schmidt, Bobzien

Tore: 0:1 Sabani (30.), 0:2 Bobzien (32.), 1:2 Asllani (36.), 1:3 Schmidt (88.)

Schiedsrichter: Martin Wilke