"Die schönste Entwicklung? Der wachsende Fansupport!”

Einen Rückrundenauftakt nach Maß erlebten die Mainzerinnen um 05-Verteidigerin Jule Stendebach am vergangenen Fastnachtssonntag mit dem 2:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Riegelsberg. “Nach der langen Winterpause so zu starten, ist natürlich sehr wichtig. Damit konnten wir nochmal Selbstvertrauen tanken”, freut sich die gebürtige Kelkheimerin. “Trotzdem wissen wir auch, dass wir noch besser performen können. Jedes Spiel ist gleichzeitig eine lehrreiche Erfahrung, aus der wir Erkenntnisse mitnehmen. Und mit diesen können wir dann kontinuierlich weiter an uns und unserer Leistung in den kommenden Spielen arbeiten.”  

Dabei hält der 13. Spieltag in der Regionalliga Südwest für die Rheinhessinnen eine Reise an die Mosel zum TuS Issel bereit. Anstoß am Sonntag ist um 15 Uhr auf dem Kunstrasen im Schweicher Schulzentrum (Dietrich-Bonhoeffer-Straße 1, 54338 Schweich). Für den Tabellensiebten ist es das erste Ligaspiel im Jahr 2025. Und doch wartet auf die 05-Frauen keine wirkliche Wunderkiste. So setzt sich die Mannschaft von Trainer Stefan Zimmer aus vielen langjährigen Regionalligaspielerinnen zusammen, die es den Mainzerinnen erfahrungsgemäß möglichst schwer machen wollen. Besonders auf heimischen Platz bewiesen sich die Rheinländerinnen in den vergangenen Jahren als unangenehme Gegenüber, die mit kompakter Defensive und schnellem Umschaltspiel eigene Nadelstiche zu setzen wissen. Eine mittlerweile fast gewohnte Aufgabe für den FSV. 

“Das wird kein leichtes Spiel”, blickt Stendebach auf Sonntag. “Wir müssen zu jedem Zeitpunkt geduldig bleiben mit dem Vertrauen in uns, dass wir stets in der Lage sind, Tore zu schießen. Zusätzlich verspürt man als Tabellenführer immer einen gewissen Druck, diese Position verteidigen zu müssen. Aber wir haben jetzt mehrfach bewiesen, dass wir auch in dieser Rolle und gegen solche Gegner punkten können.”

Variabilität und Teamspirit als Schlüssel

Wie vergangene Woche, als Stendebach selbst einen Treffer zum Sieg beisteuern konnte. Damit ist sie die 14. 05-Torschützin in der laufenden Regionalliga-Saison. “Diese Breite ist definitiv ein Schlüssel zum Erfolg. Das macht uns variabler und weniger ausrechenbar”, findet die 22-Jährige. “Auch mit den verletzungsbedingten Ausfällen, die wir nun einmal immer wieder haben, ist die Breite an Qualität auf Dauer wichtig. Wir brauchen Spielerinnen, die sofort einspringen können, wenn man sie braucht. Am Ende tragen wir alle zum Erfolg bei, ob in der Startelf oder als Joker.” 

Auch Stendebach erwischte es in der Hinrunde. Eine Entzündung der Achillessehne bremste sie kurz nach Saisonstart über Wochen aus. Dabei war sie erst im Sommer aus den USA zurückgekehrt. Nach vier Jahren beim TSV SCHOTT Mainz wechselte sie noch vor dem 05-Kooperationsstart zum Savannah College of Art and Design. Mit ihrer Rückkehr an den Rhein fiel ihr vor allem eins besonders auf: “Die schönste Entwicklung ist der wachsende Fansupport, den wir auf dem Platz deutlich spüren und der für uns einen großen Unterschied macht.” Aber auch mannschaftstintern ist der Zusammenhalt und Umgang für Stendebach zentral. “Teamspirit ist das, was uns am Ende zum Aufstieg tragen kann. Wir kommen nur gemeinsam ans Ziel.” Und dafür will Stendebach in der Rückrunde “immer 110 Prozent geben. Egal, wann und wo.”