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Profis 18.05.2020 - 10:40 Uhr

"Mannschaft kann intensiv Fußball spielen"

05-Trainer zufrieden mit dem Punktgewinn in Köln nach 0o:2-Rückstand - Guter Umgang mit besonderen Umständen

Einen packenden Kampf - spielerische Glanzpunkte inklusive - bot der FSV dem 1. FC Köln beim Re-Start. (© Thomas Fähnrich)

Achim Beierlorzer fasst das Ganze trefflich zusammen: "Ich glaube, wir haben das ganz toll hingekriegt." Damit meinte der Trainer der 05ER nicht alleine den verdienten Punktgewinn beim 1. FC Köln mit der Aufholjagd zum 2:2 nach 0:2-Rückstand. Auch der Umgang mit den besonderen Umständen in diesem für die Mainzer ersten Bundesligaspiel ohne Zuschauer stellte den 05-Trainer zufrieden.

Der 05-Coach hatte schon im Vorfeld dieses Liga-Re-Starts auf die große Verantwortung der Klubs hingewiesen und von einer Chance gesprochen, Argumente liefern zu können gegen die Kritiker. Sowohl die Gäste, als auch der einheimische FC gaben sich dabei große Mühe in allen Bereichen. "Es hat alles gut geklappt, wir haben die Vorgaben sehr gut umgesetzt", sagte der 52-Jährige nach dem Abpfiff. Dem Geschehen in dieser leeren 50.000 Menschen fassenden Arena, ohne Zuschauer-Reaktionen und Fan-Gesänge haftete zwar etwas Gespenstisches an und es zeigte, dass Fußball ohne Zuschauer etwas ist, was niemand will, aber das Ganze nährte doch die Hoffnungen, dass es gelingen kann, die Saison unter diesen Umständen und Voraussetzungen zu Ende zu spielen.

Tolles Spiel mit Moral

"Für ein Geisterspiel ist hier ganz schön viel Leben drin", sagte der Reporter des TV-Senders "sky" in einem Zwischenfazit. "Beide haben ein tolles Spiel abgeliefert. Dieses 2:2 ist für uns hochverdient. Ich kann nur die Moral der Mannschaft loben, nach dem 0:2 so zurückzukommen und am Ende sogar noch den 'Lucky Punch' auf dem Fuß zu haben. Das ist klasse“, erklärte der Mainzer Trainer.

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Rouven Schröder sprach von einer "absoluten Willens- und Mentalitätsleistung: Es war echt ein begeisterndes Spiel. Beide Seiten wollten unbedingt gewinnen. Da war alles drin. Ich glaube, für den ersten Spieltag nach acht Wochen ohne Wettkampf war das wirklich gut und aller Ehren wert", sagte der 05-Sportvorstand. "Ein guter Auftakt. Ein gutes Niveau. Da müssen wir nun dran bleiben."

Die Mainzer waren in Köln von Anfang an gut drin, wurden jedoch kalt erwischt mit dem Gegentor zu einem frühen Zeitpunkt. "Das war zu leicht war für den Gegner", analysierte Beierlorzer. Der missglückte Abwehrversuch von Moussa Niakhaté gegen Mark Uth führte zu einem unglücklichen Foul-Elfmeter, den der Gefoulte selbst zum 1:0 verwandelte.

Doch die 05ER zeigten sich davon unbeeindruckt, bestimmten das Geschehen, brachten einen guten Mix aus Kompaktheit und Ballbesitzfußball auf den Platz und hatten zwei Top-Chancen durch die überragende Einzelaktion von Karim Onisiwo, der für Jean-Paul Boëtius auflegte, dessen Schuss aus kurzer Distanz Toni Leistner gerade noch zur Ecke abfälschte. Und die Onisiwo-Chance nach Pass von Robin Quaison kurz vor der Pause, die Timo Horn gerade noch mit den Fingerspitzen vereitelte. Nach dem Wechsel erwischte es die Mainzer erneut eiskalt, als ihnen die Aufmerksamkeit fehlte bei einem schnell und kurz ausgeführten Freistoß und Florian Kainz nach einer Flanke am langen Pfosten vor Ridle Baku mit dem Kopf an den Ball kam und auf 2:0 erhöhte.

Traumhafte Einzelleistung

Zuvor war Quaisons große Ausgleichschance gerade noch geblockt worden. "Dann ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft, die unbedingt punkten wollte. Man hat das gemerkt, die Jungs wollten das nicht auf sich sitzen lassen", erklärte Schröder. "Es war nicht nur Kampf, sondern auch guter Fußball. Man hat gespürt, die Mannschaft will mehr, sie hat alles mobilisiert." Der starke Florian Müller im 05-Tor musste am Ende noch die eine oder andere brenzlige Situation vereiteln. Doch dank Quaisons Traumpass auf Baku, der flach vors Tor passte, wo Taiwo Awoniyi am kurzen Pfosten das 1:2 und seinen ersten Bundesligatreffer erzielte sowie der "traumhaften Einzelleistung" (Schröder) von Kunde Malong, der quasi von der Mittellinie geradeaus und ungehindert bis ins Tor marschierte, brachte schließlich den hochverdienten Punktgewinn. "Die letzten zehn Minuten waren komplett offen, beide wollten unbedingt den Sieg", sagte Schröder.

Es sei sehr wichtig gewesen, in Köln so aufzutreten, betonte Beierlorzer. "Wir nehmen auf jeden Fall mit, dass wir ein intensives Spiel abliefern konnten und nach einem solchen Rückstand noch ein Unentschieden geholt haben. Das heißt, die Mannschaft kann intensiv Fußball spielen. Wir haben schon gesehen, dass wir noch Dinge verändern können, um stabiler in der Defensive zu sein. Im Großen und Ganzen bin ich aber sehr zufrieden."