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Profis 09.08.2018 - 10:30 Uhr

Martín: Passqualität mit Zug nach vorne

Der neue 05-Linksverteidiger war schon mit 19 Stammspieler in La Liga - Schwarz: "Aarón bringt alles mit, was wir uns erhoffen"

Aarón beim ersten Kurz-Einsatz am Bruchweg am Mittwochvormittag.

Der erste Auftritt auf dem Trainingsrasen im Bruchwegstadion dauerte knapp eine Viertelstunde. Aufwärmprogramm, einige Passform-Übungen, dann durfte sich der neue Linksverteidiger des 1. FSV Mainz 05 verabschieden und im Kraftraum weitermachen. Die erste richtige Einheit bestreitet Aarón Martin im heutigen nichtöffentlichen Mannschafstraining. Am Samstag folgt voraussichtlich der erste Einsatz des 21-Jährigen im Testspiel der 05er bei Celta Vigo. Der Bundesligist setzt große Hoffnungen in den neuen Mann, der zunächst auf Leihbasis von Espanyol Barcelona gekommen ist, in Mainz das Trikot mit der Nummer drei und dem Namenszug Aaron tragen wird. "Jetzt haben wir unseren Linksverteidiger, darüber sind wir froh", sagt Sandro Schwarz. "Wir haben uns lange damit beschäftigt, was diese Position angeht, und im Vorfeld ein klares Profil aufgestellt. Aarón bringt alles mit, was wir uns erhoffen."

Und der erste Eindruck war schon vielversprechend. "Selbst in den 15 Minuten Passform-Übungen hast du einfach seine Qualität gesehen, die Passqualität, die Passschärfe, seinen starken linken Fuß", sagt der 05-Trainer. "Er hat eine sehr gute fußballerische Qualität, ist giftig und gut ausgebildet in Spanien. Aarón hat viele Spiele auf sehr hohem Niveau in der spanischen Liga absolviert, er ist U21- Nationalspieler. Es ist außergewöhnlich, dass er sich für uns und unsere Idee entschieden hat. Wir freuen uns darauf, dass wir ihn weiter begleiten können in seiner Entwicklung. Das passt perfekt."

Debüt mit 19 Jahren

Am 2. Oktober 2016 feierte der 05-Neuzugang mit 19 Jahren sein Debüt in La Liga, spielte 22 Minuten für Espanyol beim 0:0 gegen den FC Villareal. Danach folgten 61 weitere Erstligaspiele für den Klub aus Barcelona. Bis auf drei Ausnahmen alle über 90 Minuten. Zwei Jahre Stammspieler bei einem Klub, der in der abgelaufenen Saison Platz elf und im Jahr davor Platz acht belegte in Spanien, seine konstant guten Leistungen als Linksverteidiger ließen eine Menge Interessenten in Barcelona anklopfen. Im Winter bemühte sich RB Leipzig noch vergebens um den Abwehrmann. Nun hat Rouven Schröder Aarón Martín für die 05er verpflichten können.

"Er hat eine gute Qualität, auch im letzten Drittel noch einmal anzuziehen, eine große Passsicherheit, bringt gerade in engen Räumen fußballerische Qualität in den Spielaufbau, hat den Zug im letzten Drittel und kann flanken", sagt Schwarz. "Wir glauben, dass wir mit ihm eine neue spielerische Qualität dazu gewinnen." Die Videos von den Spielen des Neuzugangs zeigen einen starken und konsequenten Außenverteidiger mit klarem Tackling, dessen Blick nach Balleroberung stets nach vorne gerichtet ist, der den flachen Pass in die Tiefe spielt und der immer auf dem Sprung nach vorne ist, um auf der linken Seite anzukurbeln. "Man muss aber auch sagen, was Gaetan Bussmann gemacht hat hinten links, auch beim OPEL CUP, das war sehr gut. Du weißt immer, was du von ihm bekommst. Gaetan ist total verlässlich, wenn es darum geht, die Seite zuzumachen. Für uns ist es optimal, dass wir zwei Spieler auf dieser Position haben mit unterschiedlichen Profilen, je nach Anforderungen des Spiels", betont der 05-Trainer.

Kennzeichen der 05-Transferpolitik

Der 39-Jährige sieht in der Verpflichtung der aktuellen Zugänge einen großen Unterschied zum Vorjahr. "Wir können alle diese Jungs durchgehen: Sie waren durchweg Stammspieler in ihren Vereinen und haben den Teams ihren Stempel aufgedrückt." Moussa Niakhaté war absoluter Stammspieler als Innenverteidiger in Metz. Kunde Malong in Granada, Jean-Philippe Mateta war in Le Havre gesetzt und Torjäger in der zweiten französischen Liga, Phillipp Mwene Leistungsträger beim 1. FC Kaiserslautern. "Alle sind auf einem guten Weg, bei uns den nächsten Schritt zu machen aus einer starken Basis heraus. Das ist ein Kennzeichen für unsere Transferpolitik in diesem Sommer", sagt Schwarz.

Damit, dass der neue Linksverteidiger Eingewöhnungszeit benötigt, rechnet der Coach nicht. Gut möglich, dass Martín bereits beim Pokalspiel am Samstag in neun Tagen in Aue in der Startelf steht. "Wir warten mal die Eindrücke in Vigo ab, dann reden wir über Aue. Aber wir haben keine grundsätzlichen Bedenken, dass er noch Wochen braucht. Aarón kommt aus der Vorbereitung, hat am 9. Juli mit Espanyol angefangen, hat Testspiele bestritten und vor vier Tagen zum letzten Mal dort trainiert", sagte Schwarz am Mittwoch. "Es ist nicht so, dass er von null auf hundert hier hereinmarschiert."