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Profis 02.08.2024 - 12:55 Uhr

Schmidt: Im Hintergrund, aber weiterhin da

Im Trainingslager erklärte der Schweizer, warum er sich aus der operativen Ebene herauszieht, warum er sich keine Sorgen um den Übergang macht und warum Mainz 05 etwas anders als andere Vereine funktioniert

Vor Ort im Brixental: Martin Schmidt (weißes Shirt) auf der Tribüne am Trainingsplatz in Kirchbichl.

Die Prioritäten haben sich verschoben, die Funktion als Sportlicher Berater ist neu und im Hintergrund angesiedelt, aber davonlaufen oder sich verabschieden wird Martin Schmidt nicht. Es ist dem Schweizer in der Medienrunde im Rahmen des Trainingslagers im Brixental deshalb nochmal wichtig, zu betonen, dass er weiterhin ein Teil des 1. FSV Mainz 05 bleibt. "Ich bin immer noch Angestellter des Vereins und habe mein Büro am Bruchweg. Ich werde auch noch regelmäßig da sein, auch sicher bei allen Heimspielen."

Nur seine Prioritäten haben sich aus privaten Gründen in letzter Zeit etwas verschoben. Ein Krankheitsfall seines Vaters sorgte dafür, dass er in den letzten Wochen regelmäßig zwischen seiner Heimat Wallis in der Schweiz und Mainz pendelte. "Es hat sich herauskristallisiert, dass das schwer vereinbar ist mit der operativen Ebene. Für mich ist wichtig, dass ich mir diesen Freiraum nehmen kann, um für meinen Vater und die Familie da zu sein und um diesen Prozess zu begleiten. Deshalb haben wir gesagt, wir machen den Wechsel jetzt, bevor die Saison begonnen hat", sagt Schmidt, der Christian Heidel nochmal explizit seinen Dank für sein Verständnis ausspricht. In vielen Gesprächen und nach reiflicher Überlegung haben der Sportvorstand und er gemeinsam eine typische Mainzer Lösung mit aufrückenden Leuten aus dem Klub erdacht. Niko Bungert übernimmt ab sofort den Posten des Sportdirektors, Meikel Schönweitz den des Technischen Direktors.

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Martin Schmidt tritt als Sportdirektor zurück

"Mainz 05 funktioniert eben etwas anders"

"Eine super Lösung für alle Seiten", befindet Schmidt. Mit dem organischen Wachstum aus dem Klub heraus habe man in den letzten 20 Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Der 57-Jährige stieg einst selbst vom U23-Trainer zum Chefcoach der Profis auf und kehrte Ende Dezember 2020 mit Christian Heidel als Sportdirektor zurück, um den Verein wieder zu Ruhe und Beständigkeit zu führen. "Mainz 05 funktioniert eben etwas anders als andere Vereine." Nun rückt die nächste Generation nach. "Es spricht für den Klub, dass wir den Übergang so gestalten."

Ein spannender Prozess für ihn selbst, aber auch für den Verein sei der Übergang. Aber keineswegs problematisch. "Von der Persönlichkeit her werden die zwei diese Lücke sowieso hervorragend ausfüllen." Schönweitz war in seiner bisherigen Rolle als Direktor Fußball Entwicklung im Nachwuchsleistungszentrum bereits bei der Kaderplanung dabei und kennt sich in vielen Themen, beispielsweise in den Strukturen des DFB und der DFL, schon bestens aus. Das sportlich operative Tagesgeschäft könne auch Bungert ohne Probleme nahtlos übernehmen. "Da brauche ich ihn nicht begleiten", so Schmidt. "Niko kennt die Bundesliga, die Kabine, die Mannschaft, den Kader, die Trainerseite. Er hat ein Jahr lang ein Traineeprogramm im Verein durchlaufen, kennt ihn deshalb in- und auswendig. Dazu kommt seine Sportmanagementausbildung beim DFB, die sehr umfangreich ist." Kurzum: "Er bringt alles mit." Und Bo Henriksen freue sich ebenfalls ungemein, dass sein ehemaliger Co-Trainer nun wieder nah an die Mannschaft rückt.

"Die beiden sind in ihren Bereichen sowieso schon erfahren"

Das eine ist das Tagesgeschäft, das andere sind "Langzeitthemen" wie Schmidt es nennt. "Infrastrukturell mit der Planung der neuen Geschäftsstelle oder strategisch", laufen viele Projekte, in die sich Bungert und Schönweitz einarbeiten müssen. "Ich werde das intern begleiten, wir arbeiten jetzt schon zusammen. Manches führe ich auch selbst zu Ende, nehme die beiden aber immer mit. Das wird am Anfang intensiver sein, in den Herbst oder Winter hinein wird das wahrscheinlich schon so sein, dass es selbstständig läuft und ich nicht überall dabei sein muss. Die beiden sind in ihren Bereichen sowieso schon erfahren." Wenn es um Transfergeschäfte geht, sitzt der beste Lehrmeister ebenfalls am Bruchweg, um seiner Erfahrungen weiterzugeben. "Da haben wir mit Christian Heidel eine Koryphäe im Verein. Wenn du mal bei vier, fünf Leihgeschäften dabei warst, lernst du so viel."