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Spielbericht 03.05.2019 - 00:00 Uhr

Mateta belohnt FSV für Aufholjagd gegen Leipzig

Gegen den Champions-League-Teilnehmer belohnt sich der FSV für starke Leistung und egalisiert Zwei-Tore-Rückstand - Niakhaté feiert Torpremiere

Nach einer starken Vorstellung gegen den Tabellendritten RB Leipzig und trotz zwischenzeitlichem 1:3-Rückstand hat sich der 1. FSV Mainz 05 am Freitagabend vor knapp 24.000 Zuschauern in der OPEL ARENA kurz vor Schluss noch mit einem Punkte belohnen können. 3:3 (1:2) lautete das Endergebnis nach Toren von Lukas Klostermann (25., 32.) und Timo Werner (49.) für die Gäste. Karim Onisiwo hatte vor der Pause verkürzen können, nach dem erneuten Zwei-Tore-Rückstand sorgten Moussa Niakhaté (67.) mit seinem ersten Bundesliga-Treffer sowie Jean-Philippe Mateta (83.) für den Endstand.

Sandro Schwarz hatte sein Team gegenüber der Partie in Hannover auf drei Positionen verändert. Daniel Brosinski, Ridle Baku und Danny Latza begannen am 32. Spieltag für den verletzten Giulio Donati, Alex Maxim und Mateta.

Der FSV agierte gegen den Tabellendritten auf Augenhöhe, dominierte über weite Strecken, und hatte die erste nennenswerte Gelegenheit: Bei einem abgefälschten Schuss von Jean-Paul Boëtius aus 20 Metern war RB-Keeper Peter Gulacsi aber zur Stelle (4.). Die Gäste hingegen begannen verhalten und lauerten auf passende Gelegeneiten schnell umzuschalten. Weil dies zunächst nicht gelang, gehörte auch die zweite Torannäherung der Partie den Mainzern. Nach einer Freistoßflanke von Brosinski aus halblinker Position kam Alexander Hack am zweiten Pfosten per Kopf zum Abschluss, zielte jedoch knapp daneben (14.). Die 05er erarbeiteten sich nun zunehmend optische Vorteile, suchten und fanden immer wieder Räume auf den Außenpositionen. Nach einer gefühlvollen Aarón-Flanke wurde der einschussbereite Robin Quaison im letzten Moment entscheidend gestört (15.). Nicht mehr entscheidend stören konnte die 05-Defensive dann in der 20. Spielminute. Bei einem blitzsauber gespielten Konter landete das Leder über Youssef Poulsen und Werner vor dem Tor bei Klostermann, der Flo Müller aus kurzer Distanz keine Chance ließ - die Führung aus dem Nichts für die Gäste.

Ein ärgerlicher Rückstand, von dem sich der FSV jedoch nicht verunsichern ließ, vielmehr weiterhin mehr vom Spiel hatte. Sieben Minuten nach dem Gegentreffer konterten die Mainzer über rechts. Nach einer Co-Produktion mit Brosinski war Onisiwo auf rechts durch, der Österreicher versuchte es mit dem Querpass auf Quaison, doch Marcel Halstenberg klärte per Grätsche (27.). Was folgte, war extrem bitter aus Sicht der Hausherren. Die Leipziger, die wenig bis nichts für die Partie taten, zeigten sich bei den überschaubaren Offensivbemühungen nämlich äußerst effizient. In Minute 32 bediente erneut Werner Klostermann, der wieder allein vor Müller auftauchte und den Schlussmann des FSV diesmal per Lupfer überwand. Ein vermeintliches Foulspiel an Onisiwo kurz zuvor blieb von Bibiana Steinhaus ungeahndet. So richtig erklären konnten sich diese 2:0-Führung zu diesem Zeitpunkt wohl auch die Gäste nicht. Dennoch mussten die 05er bis kurz vor dem Pausenpfiff warten, bis auch sie endlich jubeln durften. Latza bediente den an der Strafraumgrenze lauernden Onisiwo, der sich um seinen Gegenspieler Ibrahima Konate drehte und mit seinem schwachen linken Fuss trocken zum hochverdienten Anschlusstreffer einschoss (43.). Mit dem 1:2 aus 05-Sicht ging es auch in die Katakomben.

Werner sorgt für Schockmoment - FSV zeigt Moral

Entschlossener in den zweiten Durchgang, in den die 05er mit Mateta für den mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in der Kabine gebliebenen Torschützen gingen, starteten dann wieder die Gastgeber, während Leipzig erneut mit der ersten Gelegenheit zuschlug. Emil Forsberg hatte Glück, dass ihm ein eigentlich bereits geklärter Ball vor die Füße sprang. Der Schwede legte quer auf Werner, der aus acht Metern an Müller vorbei zum 3:1 einschoss (49.). Mit einem Brosinski-Freistoß, der den rechten Pfosten nur knapp verfehlte, meldeten sich die Mainzer wenig später zurück (52.). Zuvor hatte Kevin Kampl einen aussichtsreichen 05-Konter per Foul an Boëtius unterbunden. Erstmals in der Partie folgte anschließend eine Phase des Leerlaufs, bis ein Standard den FSV in der 67. Minute zurück in die Partie brachte. Aarón brachte das Leder vor das Tor, der Ball landete vor den Füßen von Niakhaté, der aus sechs Metern am schnellsten schaltete und Gulacsi zum 2:3 überand. Es war nun richtig Feuer drin in dieser Partie. Sechs Minuten später tauchte Latza frei vor Gulacsi auf, scheiterte nach Brosinski-Chip in den Rückraum der Gäste-Abwehr aber aus spitzem Winkel an einer Glanzparade des Torhüters (73.).

Ein Leistungsunterschied zwischen den zwöfltplatzierten Mainzern und dem Champions-League-Qualifikanten war der Partie nach wie vor nicht anzumerken. Vielmehr drängten die Gastgeber RB weiter in die Defensive. Nach feiner Vorbereitung über den linken Flügel und Rückgabe von Boëtius traf Latza diesmal aus zehn Metern den Ball nicht richtig (76.). Weiter ging es fast nur in eine Richtung. Der eingewechselte Maxim bediente Quaison, der Gulacsi aus spitzem Winkel jedoch ebenfalls nicht überwinden konnte. Gebrochen war der Bann dann vier Minuten später nach einem starken Spielzug der Mainzer. Über Maxim landete der Ball bei Boëtius, der im richtigen Moment in die Gasser weiterleitete, wo Mateta nicht lange fackelte und das Leder aus sechzehn Metern genau neben den Innenpfosten setzte - 3:3 (83)! Es war eine Energieleistung, die die Mainzer hier in der OPEL ARENA abriefen. In der 87. Minute hätte Quaison die Partie komplett drehen können, sein Schuss geriet allerdings zu zentral. Eine Minute später musste Müller das erste Mal im zweiten Durchgang eingreifen, als er einen Schuss von Poulsen mit beiden Fäusten klären konnte (88.). Die letzte Gelegenheit in einer Partie mit höchstem Unterhaltungswert vergab Leipzigs Kapitän Willi Orban, Müller reagierte glänzend (90.+2). Vor dem Rhein-Main-Derby in Frankfurt am kommenden Wochenende haben die 05er durch den mehr als verdienten Punktgewinn zwei Spieltage vor Saisonende 37 Punkte auf dem Konto.