• Home
  • News
  • Mateta: "Deshalb spielt man Fußball"

Profis 06.11.2018 - 11:30 Uhr

Mateta: "Deshalb spielt man Fußball"

05-Mittesltürmer hofft auf "viele weitere Tore" und liebt die Verbindung mit den Fans

Fast zwei Monate hat es gedauert, bis die Spieler des 1. FSV Mainz 05 mal wieder auf den Zaun und die Humba anstimmen durften. Am meisten genossen hat Jean-Philippe Mateta diese Siegerzeremonie nach dem 2:1-Erfolg über den SV Werder Bremen. Der Torschütze zum 1:0 war vollkommen begeistert nach dem Zusammenschluss mit den Fans. "Weil ich diese Verbindung mit den Fans so schätze", erklärte der Franzose. "Diesen Enthusiasmus, der nach Toren und vor allem nach einem Sieg auf der Tribüne herrscht, den liebe ich fast mehr als alles andere. Deshalb spielt man Fußball. Das macht es aus."

So richtig gewusst habe er nicht, was er da auf dem Zaun habe machen sollen, gestand der 21-Jährige. Irgendwie sei es gegangen "und dann habe ich einfach mitgesungen". Auch während des Spiels sei es so, dass ihn die Gesänge stimulierten und motivierten. Vor allem das Lied, das die Ultras auf der Lotto Rheinland-Pfalz-Tribüne oft in Dauerschleife intonieren, habe es ihm angetan. Den Text, dieses "egal, in welcher Liga, erklingen die Lieder, Mainz wird nie untergehen. Schon seit hundert Jahren, sieht man die Farben auf unseren Fahnen wehen", hat er sich inzwischen übersetzen lassen. "Es ist toll, ich mag es wirklich, wenn die Fans das singen", sagte er im Gespräch mit Medienvertretern nach der Partie und stimmte prompt seine eigene Version der Melodie an. Schon beim 0:0 gegen Hertha BSC, als Jean-Philippe Gbamin in der Schlussphase behandelt werden musste, hatte Mateta die Unterbrechung genutzt, um die Nähe zu den Anhängern zu suchen, den Gesang mit rhythmischem Klatschen und einem Tänzchen vor der Stehtribüne zu begleiten.

Ruhe vor dem Tor behalten

Der Treffer zum 1:0 war das zweite Saisontor des Mittelstürmers nach dem Kopfball am zweiten Spieltag zum 1:0 in Nürnberg. Damals hatte ihn Aarón Martín von der linken Seite bedient. Gegen die Bremer kam der Ball von rechts, von Daniel Brosinski. "Ich konnte den Ball kontrollieren und habe ihn reingeschossen. Der Trainer sagt immer, Ruhe behalten vor dem Tor ist das Wichtigste. Diese Ruhe habe ich behalten und das Ding versenkt." So einfach ist's manchmal. Zuvor hatte der Stürmer eine Aarón-Vorlage an die Latte gezimmert und insgesamt eine starke Leistung abgeliefert, Bälle behauptet, weitergeleitet, Tiefensprints hingelegt. Sandro Schwarz hat unter der Woche ein längeres Gespräch mit dem Profi geführt. Der 05-Trainer vermittelte Mateta, er solle weiter an sich glauben, weiter hart arbeiten, dann werde die Belohnung nicht mehr lange auf sich warten lassen. "Dieses Tor tut ihm gut", sagte Schwarz.

"Es ist ein guter, wichtiger Tag heute, auch für mich. Darauf haben wir alle hin gefiebert, haben uns gut vorbereitet und den Sieg eingefahren. Ich hoffe für mich, dass ich noch viele weitere Tore schießen werde", erklärte der Torjäger. "Ich bin dabei, mich noch mehr an die Mannschaft zu gewöhnen, das klappt immer besser. Ich denke, wir werden auch als Team weiter Fortschritte machen."

Kuhnert gealtert

Das 2:0 nach der Pause erzielte Gbamin mit einer unwiderstehlichen Aktion nach einem Brosinski-Zuspiel. "Ich habe die Lücke gesehen. Das Tor war wichtig, es hat uns drei Tore gebracht. Wir haben an unsere Fähigkeiten geglaubt. Wir haben Qualität", sagte der 23-Jährige, der zuletzt ein paar Probleme hatte nach der Verletzung, dessen Form aber wieder deutlich ansteigt. "Ich bin zufrieden, dass ich meiner Mannschaft helfen konnte", betonte Gbamin.

Beste Laune nach Schlusspfiff

Nach dem Anschlusstreffer von Claudio Pizarro kam noch einmal mächtig Spannung auf in der bis dahin so klar von den Mainzern kontrollierten Partie. Eine Tatsache, die vor allem den Torwarttrainer arg strapazierte. "Du alterst unheimlich in solchen Phasen. Ich glaube, ich bin mittlerweile 90 Jahre alt", sagte Stephan Kuhnert kopfschüttelnd auf dem Weg in die Kabine.