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Verein 14.03.2025 - 16:00 Uhr

“Mein Großvater war von der Pike auf 05ER“

Markus Faust, Enkel des ehemals langjährigsten Mitglieds von Mainz 05, spricht über die familiäre Verbindung zum FSV – und darüber, was das Sondertrikot damit zu tun hat

Im Oktober 2022 wurde Günther Daut (mittig) von Stefan Hofmann (rechts) und Dr. Volker Baas (links) für seine langjährige Mitgliedschaft geehrt.

Am Donnerstag wurde es veröffentlicht, das Sondertrikot zum 120. Geburtstag von Mainz 05. Die ersten Fotos, auf denen das traditionelle Oberteil zu sehen ist, wurden in der Droschkenstube in der Mainzer Neustadt aufgenommen. Tatsächlich verfügt diese Gastronomie über eine weit in die Vergangenheit zurückreichende Verbindung zum FSV, denn sie wurde in den 70er Jahren von Günther Daut und seiner Frau eröffnet. Daut war mit 77 Jahren Vereinstreue bis zu seinem Tod im Oktober vergangenen Jahres das langjährigste Mitglied von Mainz 05 – sein Enkel Markus Faust kann sich bis heute gut an die Zeit erinnern, in der seine Großeltern die Gastwirtschaft bis in die 90er Jahre mit großer Leidenschaft geführt haben. “Mein Großvater hat die Droschkenstube zusammen mit meiner Großmutter 1975 aufgebaut, das heißt, dass dort in diesem Jahr das 50-jährige Jubiläum gefeiert wird. Zuerst war die Weinstube als Nebenverdienst angedacht, später haben sie die Gastronomie dann hauptberuflich geführt“, berichtet Faust über die Entstehungsgeschichte der Lokalität. 

"Vor allem die klassischen Elemente gefallen mir"

Sein Großvater Günther Daut war “von der Pike auf 05ER“, seine zweistellige Mitgliedsnummer 17 und das Eintrittsdatum in den Verein am 1. Mai 1947 bezeugen dies. Faust selbst sei früher mit seinem Großvater hin und wieder im Bruchwegstadion zu Gast gewesen, ein leidenschaftlicherer Anhänger der Rheinhessen sei heutzutage aber vor allem Dauts Ur-Enkel. “Auf mich selbst ist das Dasein als Fan von Mainz 05 nicht ganz so sehr übergegangen, aber mein Sohn fiebert sehr mit den Mainzern mit und ist auch öfter im Stadion bei Heimspielen dabei“, so Faust, dessen Sohn sogar bei der Entstehung der Fotos vom Sondertrikot in der Droschkenstube dabei war. “Die Pächter haben uns vor dem Fotoshooting mit den neuen Trikots Bescheid gegeben und uns darüber informiert, was dort passiert. Daraufhin ist mein Sohn sofort hingelaufen und hat sich total darüber gefreut, die Gelegenheit zu haben, Fotos mit dem ein oder anderen Spieler machen zu können. Er hat sogar einen Schal von Mainz 05 mit Unterschriften bekommen, das war ein feiner Zug.“ Vater und Sohn konnten sich so zudem bereits vorab eine Meinung über das Aussehen des Sondertrikots bilden: “Er findet das Sondertrikot super, genauso wie ich. Vor allem die klassischen Elemente, unter anderem das Rad als Logo, gefallen mir.“

Historische Dokumente

Trotz der Tatsache, dass die Droschkenstube in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach den Pächter gewechselt hat, bleibt die Verbindung zu der Gründerfamilie der Gastronomie erhalten. Daran hat auch eine Renovierung der Stube nichts geändert: “Sie hat weiterhin den alten Stil von früher beibehalten, was natürlich auch erstrebenswert ist“, beurteilt Faust die Entwicklung der von seinen Großeltern ins Leben gerufenen Lokalität. Zwar habe ihn sein Großvater früher auch hin und wieder zu Spielen der 05ER ins Bruchwegstadion mitgenommen, dennoch blieb Faust vor allem ein Stadionerlebnis der jüngeren Vergangenheit im Gedächtnis: “Wir wurden vor zwei, drei Jahren zu der Ehrung meines Großvaters für die 75-jährige Mitgliedschaft von Mainz 05 eingeladen und durften uns ein Heimspiel in der MEWA ARENA vom VIP-Bereich aus anschauen. Das war auch für mich ein Erlebnis, alles mal zu sehen, im Stadion zu sein und mitzubekommen, was drumherum noch so passiert.“ 

Internationaler Platz "wäre natürlich erstrebenswert"

Ein Blick auf die Tabelle der Bundesliga zum jetzigen Zeitpunkt lässt auch Faust und seine Familie daran glauben, dass die Mainzer in diesem Jahr etwas Großes erreichen können. “Es sieht gerade gut aus. Wenn es so weiter geht, spricht, denke ich, nichts dagegen, dass sie es schaffen, auf einem internationalen Platz zu landen – das wäre natürlich erstrebenswert. Aber selbst, wenn es am Ende nicht klappen sollte, ist ein Rang in der oberen Tabellenhälfte am Ende der Saison dennoch ein sehr gutes Ergebnis.“