U23 31.07.2017 - 12:49 Uhr

Mit Geduld und Tempo

U23 zeigt guten Auftakt mit Entwicklungspotential

Kein Weg vorbei: Innverteidiger Tevin Ihrig und Nebenmann Korczowski hielten den Laden dicht.

Das erste Mainzer Punktspiel der Saison ist traditionell Sache der höchsten Ausbildungsmannschaft. Am Sonntagmittag startete unsere U23 gegen den FSV Frankfurt in die Regionalliga Südwest und brachte die gute Form der Vorbereitung mit in die Pflichtspielrunde. Mit 3:0 gewannen die Nullfünfer gegen den Mitabsteiger aus der 3. Liga und offenbarten eine gute spielerische Grundlage zum Ligastart.

Die Bornheimer, die nach ihrer Insolvenz in fast vollständiger Neubesetzung entsprechend schwer einzuordnen waren, suchten ihr Heil besonders im ersten Durchgang in langen Bällen Richtung Mainzer Hälfte – konnten dem von Finn Dahmen gehüteten Tor aber über die gesamte Spielzeit nur zweimal wirklich nahekommen. Den einzigen Torschuss parierte der Mainzer Schlussmann unmittelbar vor dem Pausenpfiff, ein versuchter Heber Mitte der zweiten Hälfte segelte über den Querbalken. Ansonsten überzeugte die Mainzer Defensivreihe mit konsequentem Zweikampfverhalten, die nach und nach erlahmenden Befreiungsversuche des FSV Frankfurt endeten in der zweiten Halbzeit oft schon an den bis zur Mittellinie aufgerückten Ihrig und Korczowski.

Deren Vordermannschaft zeigte von Beginn an die deutlich kultiviertere Spielanlage, wenngleich in der Anfangsphase noch nicht alles zusammenlief. „Wir wirkten da oftmals nervös und haben einige Situationen unsauber ausgespielt“, monierte Trainer Dirk Kunert später. Der Mainzer Dominanz tat das im Gesamtbild aber keinen Abbruch, nur die ganz klaren Torchancen blieben zunächst aus. Dennoch: Das torlose Remis zur Pause schmeichelte vor allem den Gästen. Kalle Lappe hatte schon nach rund 13 Minuten die erste Topchance auf dem Fuß, verfehlte den langen Pfosten aber um Haaresbreite. Vor dem Seitenwechsel hielt der frühere Mainzer Marco Aulbach seinen neuen FSV dann glänzend im Spiel: Die zweite Angriffswelle nach einer Ecke fand Benni Trümner, dessen Kopfball Aulbach herausragend aus der Ecke kratzte um Sekundenbruchteile später auch Ihrigs Nachschuss im Aufspringen an den Pfosten zu lenken. „Es hätte zur Pause auch zwei oder drei zu Null für uns stehen können“, befand Kunert zurecht.

Was das Mainzer Spiel bis dahin auszeichnete, war neben Mentalität und Aufblitzen spielerischer Klasse vor allem Geduld. „Wir haben dem Spiel unseren Stempel aufgedrückt und viele Torchancen erarbeitet. Zum Glück haben wir nach der Pause dann auch schnell zugestochen“, analysierte Kapitän Basti Tyrala, der gemeinsam mit U19-Aufrücker Ridle Baku auf der Doppelsechs großen Anteil an der Mainzer Stabilität hatte. Baku war es auch, der Maurice Neubauer in der 53. Minute in den freien Raum schickte, Neuzugang Kalle Lappe verwandelte dessen Halbfeldflanke per Kopf ins lange Eck zur überfälligen Führung.

Frankfurt wirkte nun mehr und mehr überfordert mit dem Offensivspiel der Mainzer, das inzwischen deutlich an Zielstrebigkeit gewonnen hatte. „Wir wussten, dass sie wahrscheinlich nicht über neunzig Minuten unser Tempo mitgehen können“, kommentierte Heinz Mörschel später. „Am Ende kam es so, wie der Trainer vorhergesagt hat: Wir mussten geduldig auf unsere Chancen warten, spätestens mit 2:0 hatten wir die Partie dann komplett im Griff.“ Dafür sorgte Mörschel (73.) ebenso selbst wie für den 3:0-Endstand (84.), beide Tore legte Lappe auf. „Aber ich habe schon in der Anfangsphase eine Chance liegen gelassen – da geht auf jeden Fall noch mehr“, so Mörschel.

Eine Einschätzung, die auch sein Trainer teilen dürfte. „Wir haben kein Topspiel abgeliefert, aber eine solide Vorstellung“, fasste Kunert zusammen. Über den verdienten Sieg gab es keine Zweifel, „aber wir können vieles noch deutlich besser. Für den Anfang war es aber in erster Linie wichtig, das Ergebnis zu ziehen und das haben die Jungs gut gemacht. Eine gute Vorbereitung ist nur dann etwas wert, wenn du auch gut in die Saison kommst.“ Und das sind die Nullfünfer mit ähnlich einfacher Formel wie in den Testspielen: „Wenige Treffer zulassen, viele Tore schießen“.

Weiter geht es damit bestenfalls am Samstag, für die Nullfünfer geht es dann zur Wormatia nach Worms. Anpfiff ist um 14 Uhr.