„Müssen als Kollektiv auftreten“

Tobias Werner ist eine Bank im offensiven Mittelfeld des FC Augsburg. Der dienstälteste Profi bei den Fuggerstädtern hat bereits 121 Ligaspiele für den FCA absolviert und dabei 21 Tore erzielt und 20 vorbereitet. Seinen Stammplatz hat Werner damit sicher – auch am Sonntag ist der 28-Jährige wieder dabei, wenn es gegen Mainz 05 geht. Wir haben mit Werner darüber gesprochen, warum er seinem Verein mindestens neun Jahre treu ist, was es heißt, sich nicht mit Punkten für Leistung belohnen zu können und wie der Matchplan des FCA gegen die 05er am Sonntag aussieht.   

Hallo Herr Werner. Seit 2008 schnüren Sie schon die Fußballschuhe für den FC – gerade haben Sie Ihren Vertrag um weitere drei Jahre verlängert. Was macht den FC Augsburg für Sie zum idealen Arbeitgeber?

Tobias Werner: „Der FC Augsburg hat sich in der Bundesliga positiv entwickelt und ich bin davon überzeugt, dass wir eine gute sportliche Perspektive haben. Das gefällt mir sehr und ich möchte weiterhin ein Teil dieser Entwicklung sein. Außerdem habe ich mich in den vergangenen Jahren gut in Augsburg eingelebt, meine Familie und ich fühlen uns hier sehr wohl.“ 

Der FC Augsburg macht es gefühlt jedes Jahr spannend mit einer durchwachsenen Hinrunde und einem emotionsgeladenen, erfolgreichen Saisonfinale – braucht ihr ein bisschen diese Stimmung, um euch in Fahrt zu spielen?

Tobias Werner: „Bei uns herrscht im Stadion immer fantastische Stimmung, aber auf diesen besonderen Nervenkitzel einer Aufholjagd in der Rückrunde können wir gerne verzichten. Wir wollen die Punkte natürlich so früh wie möglich holen und können uns nicht darauf verlassen, jedes Jahr eine so starke Rückrunde zu spielen wie die letzten beiden Jahre.“ 

Ähnlich wie die 05er, die ihr Tief mit dem Punkt gegen Hoffenheim und dem Sieg gegen Braunschweig  endlich unterbrechen konnten, hat euch zuletzt immer das letzte Quäntchen für einen Dreier gefehlt. Was ist da los?

Tobias Werner: „Derzeit belohnen wir uns einfach noch nicht für den Aufwand, den wir betreiben. Außerdem kosteten uns die späten Gegentore in den letzten Spielen häufig einen Punktgewinn. Aber wir sind trotzdem in guter Form und wissen, dass wir auch wieder drei Punkte holen werden. Der Knoten muss einfach wieder platzen.“ 

Sowohl der FCA als auch die 05er sind als kleiner Verein immer in der Rolle des Underdogs – wenn du die beiden Vereine vergleichst, wo sehen Sie Parallelen und Unterschiede? 

Tobias Werner: „Ich denke, dass beide Vereine sehr bodenständig arbeiten, einen familiären Charakter besitzen und sympathische Fans haben. Außerdem sind sie daran interessiert, sich langfristig in der Bundesliga zu etablieren – und da ist uns Mainz 05 sicherlich schon einen Schritt voraus.“ 

Was braucht es, um am Sonntag gegen Mainz 05 zu punkten?

Tobias Werner: „Wir wollen wieder als Kollektiv auftreten und müssen engagiert zu Werke gehen, um Punkte einzufahren. Und wenn wir in Führung gehen sollten, wollen wir diese nicht wieder hergeben.“