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Profis 15.06.2020 - 15:00 Uhr

Trotz Enttäuschung: Der Glaube ist intakt

Nach der verpassten Chance gegen Augsburg: Drei Punkte vorneweg und den Blick auf Dortmund gerichtet

Aufbauhilfe für das nächste Spiel noch auf dem Platz: 05-Trainer Achim Beierlorzer mit Moussa Niakhaté.

Der Treffer von Ex-05ER Florian Niederlechner nach 43 Sekunden war bereits die Entscheidung in der OPEL ARENA, weil es dem 1. FSV Mainz 05 in der Folgezeit nicht gelang, die Wende herbeizuführen in diesem Abstiegskampfduell. "Für uns ist das brutal enttäuschend", sagte Achim Beierlorzer nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Augsburg. Schon am Mittwochabend geht die Bundesliga in dieser Englischen Woche weiter mit dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund (Live auf SKY und 05ER.fm). Die erste von drei weiteren Chancen für den FSV.

Die vertane Gelegenheit, mit einem Heimsieg an den Augsburgern vorbeizuziehen und den Vorsprung auf die Gefahrenzone auf sechs Zähler auszubauen, war schon bitter genug. Dazu kam die schwere Verletzung von Taiwo Awoniyi, der bei einer Kopfballchance mit FCA-Verteidiger Felix Udoukhai zusammengeprallt, auf den Boden gestürzt und regungslos liegen geblieben war. Der 05-Stürmer musste die Nacht aufgrund einer schweren Gehirnerschütterung im Krankenhaus verbringen, war aber wieder bei Bewusstsein und konnte sich an alles erinnern. Am Tag danach meldete sich der 22-Jährige mit guten Nachrichten aus der Mainzer Unimedizin.

Gruß aus der Mainzer Unimedizin: Taiwo Awoniyi fühlte sich nach einer Nacht in der Klinik "schon viel besser".

Ein klarer Elfer

Für Beierlorzer war diese Situation ein klarer Elfmeter. "Wenn ein Spieler zu spät kommt in ein Duell, egal, ob das mit dem Fuß passiert oder mit dem Kopf, dann ist er zu spät und es ist ein Foul. Wenn der Spieler aufs Tor schießt, der andere zu spät kommt und ihm auf den Fuß treten würde, dann würde der Schiri keine Sekunde lang zögern. Insofern verstehe ich nicht, warum da nicht gepfiffen wird", erklärte der 05-Trainer.

Es gab mehrere Top-Möglichkeiten, um den Ausgleich zu erzielen. Karim Onisiwo hatte eine, Jean-Philippe Mateta gleich mehrere vor der Pause. Die größte in der 39. Minute, als Robin Quaison den Ball durchsteckte, Mateta den Torwart umkurvte, dabei leicht aus der Spur geriet und nicht hart und platziert genug abschloss. "Die falsche Entscheidung, weil dadurch die Verteidiger mit zurücklaufen und abwehren konnten", sagte Beierlorzer. Einen harten Kopfball des Mittelstürmers lenkte FCA-Keeper Andreas Luthe gerade noch so über die Latte. "Wir müssen aus der Vielzahl der Torchancen, wir sprechen insgesamt von 17 Torschüssen, einfach was Zählbares rausholen", sagte der Trainer.

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Doch trotz aller Bemühungen, trotz unermüdlichen Anrennens gelang es dem Team nicht, den Fauxpas aus der ersten Minute auszugleichen. "Man geht voll konzentriert rein in so ein Spiel auf Augenhöhe, insofern ist es äußerst unglücklich gelaufen. Ein abgewehrter Ball kommt wieder nach vorne, der Stürmer trifft nicht richtig, der Ball geht als Bogenlampe hinten rein und nach nicht mal 60 Sekunden liegst du 0:1 hinten. Das ist so ziemlich der schlechteste Start, den man sich für so ein wichtiges Spiel vorstellen kann", betonte der 05-Coach. "Unglaublich, dass uns so etwas passiert. Wir haben einfach nicht richtig aufgepasst", fügte Innenverteidiger Jeremiah St. Juste selbstkritisch hinzu.

Den Gegner dominiert, aber nicht belohnt

Der Schock brachte die 05er allerdings nicht aus ihrem Konzept. "Es hat die Mannschaft auch angespornt. Sie ist dennoch ins Spiel gekommen, hat Augsburg dominiert. Sie hat bis zuletzt gefightet, teilweise gut Fußball gespielt, Chancen herausgearbeitet, Abschlüsse gehabt. Sie hat sich nur nicht belohnt dafür. Das hatten wir schon ein paarmal,  dass wir ein gutes Spiel gemacht haben und am Ende mit leeren Händen dastehen, weil wir die Tore nicht gemacht haben", so der Trainer. 

Die Enttäuschung sei groß bei allen Beteiligten, aber es gelte nun das Ganze schnell hinter sich zu lassen, abzuhaken und den Blick nach vorne zu richten. "Wir müssen weiter beharrlich dran arbeiten. Es war unheimlich wichtig, dass wir eine gute Leistung auf den Platz gebracht haben, dass die Mentalität der Mannschaft vollkommen intakt ist, dass die Geschlossenheit da war und man das mit jeder Pore gespürt hat", sagte Beierlorzer. "Die Spieler haben alles rausgehauen, sind enttäuscht. Das ist völlig nachvollziehbar. Wichtig ist aber, dabei den Sinn für die Realität nicht zu verlieren. Dass wir drei Punkte vorneweg sind plus dem besseren Torverhältnis und noch drei Chancen haben. Wir haben es in der eigenen Hand und wir glauben fest daran. Wir müssen das Glück fordern."