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Profis 16.06.2020 - 13:00 Uhr

Zielgerichtet, zuversichtlich und kämpferisch

Schröder: "Keiner setzt in Dortmund auf uns, aber es ist dennoch das nächste Spiel, in dem man punkten kann"

Auch im Auswärtsspiel beim BVB wieder anfeuernd auf der Bank dabei: 05-Sportvorstand Rouven Schröder.

Das 0:1 gegen den FC Augsburg hat wehgetan. Die Heimniederlage gegen den Konkurrenten im Abstiegskampf bezeichnete Rouven Schröder in einer Video-Medienrunde als "eine Situation, die uns alle geärgert hat. Wir hätten einen wichtigen Schritt gehen können." Im Bundesliga-Endspurt bleibt jedoch keine Zeit, sich lange damit zu beschäftigen, am Mittwochabend um 20:30 Uhr (live auf SKY und 05ER.fm) geht es weiter mit der nächsten Aufgabe, dem Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten Borussia Dortmund.

Es sind immer die aktuellen Ergebnisse, die eine Stimmungslage im Abstiegskampf beeinflussen und von Spieltag zu Spieltag verändern. Der 1. FSV Mainz 05 hat nun eine unerwartete Niederlage kassiert, fühlt sich schlecht, obwohl die Mannschaft drei Punkte Vorsprung und ein besseres Torverhältnis aufweist als Düsseldorf und die Bremer auf dem Abstiegsplatz. Deren Sieg gegen Paderborn hat dem Werder-Team jedoch den festen Glauben daran vermittelt, die Situation für sich regeln und die Rivalen schnappen zu können. Eine Geschichte, die wiederum Schröder als enormen Ansporn empfindet. "So, dann gucken wir mal, ob das alles so kommt", sagte der 44-Jährige, der sich nach der ersten Enttäuschung mit dem Wochenstart zuversichtlich und kämpferisch gab. 

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Positive Leitlinien

Am Montagmorgen habe er beim Blick in die Gesichter der Spieler, die am Sonntagabend noch frustriert in der Kabine gehockt hatten, schon wieder ganz klar den Eindruck gehabt, dass die Fokussierung auf das nächste Spiel wieder da sei. Er selbst habe Gespräche geführt mit dem einen oder anderen, um gewisse Situationen abzuarbeiten, Leitlinien zu entwickeln, "um alle Dinge die da kommen, für uns zu nutzen, um eine Energieleistung ins Positive zu schaffen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und uns dabei nicht leiten zu lassen von dem, was die anderen tun." Dazu gehöre es auch, sich freizumachen von allen äußeren Umständen und auch davon, mögliche Ergebnisse durchzurechnen. "Wir haben immer noch drei Punkte Vorsprung. Es gibt noch drei Spiele. Wir haben Dortmund vor der Brust. Keiner setzt auf uns, aber es ist dennoch das nächste Spiel, in dem man punkten kann", sagte der Sportvorstand.

Deshalb habe man auch auf die große Analyse des Augsburg-Spiels verzichtet, stattdessen mehr in Richtung Glauben gearbeitet. "Mehr im psychologischen Bereich. Nicht, dass man die Zauberkiste auspacken muss, aber das Gruppengefühl stärken, die Dinge prägnant benennen“, erklärte der Sportvorstand. "Das Augsburg-Spiel ist verloren, weg. Jetzt bereiten wir uns zielgerichtet auf Dortmund vor."

"Der Glaube muss da sein"

Zwei Jahre ist es her, dass die Mainzer in einer ähnlich prekären Situation waren und vermeintlich schlechte Karten im Restprogramm hatten. Ebenfalls nach einer Niederlage gegen den FC Augsburg. "Mit Leipzig, Dortmund und Bremen in den letzten drei Spielen waren wir bei den Wenigsten auf der Rechnung. Und trotzdem haben wir es geschafft", sagte Schröder. Damals gelang der Mannschaft unter Trainer Sandro Schwarz mit zwei Energieleistungen, dem 3:0-Sieg über Leipzig und dem 2:0-Überraschungserfolg in Dortmund, vorzeitig der Ligaverbleib. 

"Wir haben das nun genutzt, um zu motivieren", sagte Schröder. "Es waren genügend Spieler dabei, die das positive Erlebnis hatten. Natürlich war es ein anderes Spiel, waren es andere Voraussetzungen. Trotzdem: Der Glaube, dass man die Dinge umsetzen kann, muss da sein. Du musst diese Bilder nutzen, um dich aufzubauen. Du musst alles Positive für dich nutzen."

Die Corona-Pandemie verhindert, dass der Verein in dieser entscheidenden Phase alle Kräfte mobilisiert, dass es einen Schulterschluss mit den Fans geben kann, um gemeinsam gegen alle Schwierigkeiten anzukämpfen. "Das hat uns immer ausgemacht und ist ein ganz elementarer Punkt", sagte Schröder. "Aber es betrifft alle anderen Klubs ebenso. Da müssen wir jetzt unsere eigene Mitte finden."