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Profis 24.01.2020 - 15:00 Uhr

Nadelstiche im Umschaltspiel

05ER fahren als Außenseiter zum Tabellendritten nach Mönchengladbach - Marco Rose: Mainzer kommen mit gutem Gefühl

Die Rollen sind klar verteilt: Der 1. FSV Mainz 05 fährt als Außenseiter zum Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach, das als Tabellendritter der Bundesliga von seinen neun Heimspielen sieben gewonnen hat und damit das heimstärkste Team der Liga ist. Dennoch sieht Achim Beierlorzer seine Mannschaft am Samstag (15.30 Uhr) im Borussia Park nicht chancenlos. "Wir wollen ihnen mit unserem Umschaltspiel schon wehtun. Unsere Stürmer können jeder Abwehr wehtun", sagt der 05-Trainer.

Die Gladbacher spielen gewöhnlich ein sehr hohes Pressing, mit einem aggressiven Anlaufverhalten in ihrem 4-3-3-System. Mit Breel Embolo als Zehner hinter einer offensiven Angriffsreihe mit Alassane Plea, Patrick Herrmann und Marcus Thuram. "Wenn man aus dieser ersten Reihe rauskommt, wird es interessant, weil dann durch deren System schon etwas über die Flügel gehen kann, wenn man mit Tempo kommt", hat der 05-Trainer analysiert. Grundsätzlich habe die Mannschaft von Marco Rose sehr viel individuelle Qualität, wuchtige, schnelle und dynamische Spieler. Die Mainzer Herangehensweise könnte demnach ähnlich sein, wie im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen, in dem die 05ER etwas tiefer die Räume zustellten, dann über Balleroberungen ins Umschaltspiel kamen, am Ende allerdings ihre zahlreichen Chancen nicht nutzten und in der Nachspielzeit noch mit 0:1 unterlagen.

"Absolute Topmannschaft"

Rose, in seiner aktiven Zeit am Bruchweg einer der Publikumslieblinge im 05-Team, hat innerhalb kürzester Zeit nach seinem Amtsantritt als Cheftrainer am Niederrhein im Sommer eine Spitzenmannschaft geformt. "Da gibt's klare Prinzipien, eine klare Spielweise. Sie spielen einen anderen Fußball als noch vor einem Jahr. Es ist beachtlich, wenn es einem Trainer gelingt, dass er in kurzer Zeit seiner Mannschaft seinen Stempel aufzudrücken vermag", erklärte Beierlorzer. "Das ist eine absolute Topmannschaft, die um die Meisterschaft mitspielt."

Der Ex-05ER und heutige Gladbach-Coach Marco Rose während des Hinspiels in der OPEL ARENA.

Mit der Art und Weise, wie sein Team auftrete, wolle man das Stadion hinter sich bringen, betonte Rose unterdessen in seiner Spieltags-Pressekonferenz. "Wir wollen ausstrahlen, dass es darum geht, dieses Heimspiel zu gewinnen. Wir wollen mutigen Fußball spielen. Wir haben uns eine Ausgangssituation geschaffen, die dazu berechtigt." Das allerdings vermisste der 43-jährige Coach jedoch beim 0:2 zum Rückrundenauftakt auf Schalke. "Es ist ein Kopf-Thema. Zudem hat das Schalke-Spiel gezeigt, dass wir uns schwer tun, mutig Fußball zu spielen, wenn wir gegen einen aktiven, aggressiv spielenden Gegner weniger laufen und weniger sprinten, weil wir dann nicht in die nötigen Situationen kommen. Im Vergleich zum Schalke-Spiel müssen wir daher wieder in einen anderen Modus kommen", so der frühere Linksverteidiger, der von RB Salzburg nach Gladbach gewechselt war.

Lösungen finden über die Basics

"Wir müssen es wieder hinbekommen, über die nötigen Basics mutigen Kombinationsfußball zu spielen und die richtigen Positionen und Lösungen zu finden", sagt Rose. "Mainz 05 ist grundsätzlich eine Mannschaft mit Qualität. Sie haben Spieler mit Physis und viel Körperlichkeit, aber auch gute Fußballer in ihren Reihen. Die Grundausrichtung liegt auf dem Umschalten. Wir müssen schauen, ob wir in viele Anlaufsituationen kommen. Ich glaube, dass eher der erste und zweite Ball zu erwarten ist. Wenn sie den zweiten Ball gewinnen, dann spielen sie in den Räumen richtig gut und zielstrebig nach vorne. Mainz hat jetzt auch ein paar positive Ergebnisse im Rücken, so kommen sie auch mit einem guten Gefühl nach Mönchengladbach. Trotzdem liegt es im Heimspiel natürlich auch an uns, was wir aus der Partie machen", erklärte der Borussia-Coach.

Rouven Schröder unterdessen appellierte augenzwinkernd an Rose, sich seine 05-Vergangenheit in Erinnerung zu rufen. "Marco hat ein großes Herz für Mainz 05. Vielleicht drückt er uns ja am Samstag die Daumen."