Profis 22.06.2020 - 15:00 Uhr
Nicht wieder wie am Badestrand
Schröder erwartet "Tip-Top-Spiel" der Mannschaft zum Saison-Abschluss in Leverkusen
Die Profis des 1. FSV Mainz 05 beginnen nach dem erfolgreich bewältigten Abstiegskampf erst am Mittwoch wieder mit dem Training und der Vorbereitung auf den letzten Spieltag der Saison. Rouven Schröder hat am Montagmittag in einer Video-Medienrunde deutlich gemacht, dass nach der vorzeitigen Rettung durch das 3:1 gegen Werder Bremen dennoch keinesfalls Feierabend-Stimmung angesagt ist: "Nicht nur in der Außendarstellung ist es für uns ganz wichtig, dass wir ein Tip-Top-Spiel abliefern am Samstag bei Bayer Leverkusen."
Der Sportvorstand präsentierte sich natürlich gut gelaunt, vor allem aber ausgeruht. Der 44-Jährige hat das Wochenende genutzt, um etwas Abstand zu gewinnen vom Geschäft und diesem brutalen, knallharten Abstiegskampf, der hinter ihm liegt. "Ich habe schon gespürt, was in den letzten Wochen im Kessel drin war. Ich musste das mal sacken lassen. Da war ja einiges, um es sacken zu lassen", sagte Schröder, der sich am Sonntag eine Auszeit genommen habe, wie er sagte, einen kompletten Tag völlig raus aus der Fußballwelt gewesen sei und einen unbeschwerten Tag mit Kindern und Lebensgefährtin verbracht habe. Den Fußball einfach mal außen vor gelassen, das habe dieses schöne Wochenende abgerundet.
Wie reagiert das Team?
Wie in den vergangenen Jahren auch, bringt diese vorzeitige Rettung die Planungssicherheit für die nächste, die dann zwölfte Bundesligasaison in Serie für den FSV. "Das muss man sich aber nicht so vorstellen, dass wir sagen: 'So, jetzt sind wir dringeblieben, jetzt geht es in die Planung.' Die Planung läuft schon die ganze Zeit im Hintergrund auf Sparflamme", sagte Schröder. "Es gibt Dinge, die schon anmoderiert sind. Wir haben gesagt, wir müssen keinen Spieler verkaufen, aber um wieder zu investieren, um den Kader vielleicht etwas umzustrukturieren, wird es vonnöten sein, dass man gewisse Hebel in Bewegung setzt, um auch auf der Erlösseite Dinge hinzubekommen. Das Transferfenster wird sich erst später bewegen, das spürt man deutlich. Da ist es noch sehr ruhig. Natürlich müssen wir auch intern wichtige Gespräche führen. Wir wollen aber das Leverkusen-Spiel noch bewusst hinzunehmen."
In der Partie beim Tabellenfünften will der Sportvorstand unter anderem beobachten, wie seine Mannschaft reagieren wird auf die Situation, nun etwas geschaffen, das große Ziel vorzeitig erreicht zu haben. "Die Leverkusener haben noch ihre Chance, sich für die Champions-League zu qualifizieren. Wir wollen uns dagegenstemmen, wir wollen die Eindrücke sammeln aus diesem Spiel und dann in der nächsten Woche eine genaue Analyse vornehmen", erklärte Schröder.
Weitere Stimmen nach dem Klassenerhalt
Gesamtsituation verbessern
"Diese Partie in Leverkusen ist für uns elementar wichtig. Wir können noch mal klettern. Jeder Platz in der Tabelle nach oben bedeutet für den Verein eine weiterer Einnahme, die uns gut tun würde, um die Gesamtsituation zu verbessern." Auf gar keinen Fall dürfe sich so etwas wie vor zwei Jahren wiederholen, als die Mainzer ebenfalls vorzeitig den Klassenerhalt geschafft hatten, damals durch zwei Überraschungssiege gegen Spitzenklubs. "Da waren wir so beschwingt nach Leipzig und Dortmund, ein paar Spieler haben die Sonne gegrüßt, waren drei Tage lang nicht vor Ort. Und dementsprechend haben sie dann am Samstag gespielt im letzten Saisonspiel gegen Bremen. So, als ob sie noch am Badestrand gelegen hätten", erinnerte sich der Sportvorstand.
Noch einmal volle Konzentration auf eine schwierige Aufgabe, "das werden wir in die Mannschaft transportieren, aber die Mannschaft hat es auch schon am Samstag nach dem Sieg für sich in der Gruppe klargemacht, dass sie es als elementar wichtiges Spiel ansieht, um noch einmal ein gutes Spiegelbild von sich nach außen zu geben als Abschluss dieser Saison."