U23 27.02.2016 - 15:59 Uhr

Niederlage in Würzburg

Kickers gewinnen dank zweifelhaftem Elfmeter mit 1:0 gegen formschwache Mainzer

Nejmeddin Daghfous hatte heute mehr Grund zum Jubel als sein früherer Mannschaftskamerad Fabian Kalig.

Den Nullfünfern gelang nur wenig in der Würzburger flyeralarm Arena, auch die Gastgeber brannten nicht gerade ein fußballerisches Feuerwerk ab. Mit 1:0 gewannen die Kickers zwar nicht ganz unverdient, dank Zorns zweifelhaften Elfmeterpfiff aber mindestens glücklich.

Mit Julian Derstroff, Alexander Hack (beide im Bundesliga-Kader), Philipp Klement (verletzt) und Benedikt Saller (gesperrt) musste Sandro Schwarz in Würzburg auf vier Spieler verzichten. Dort fanden die  elf Jungs auf dem Rasen kaum ins Spiel. Die Kickers versuchten den Mainzer Aufbau im Keim zu ersticken, liefen sehr hoch an und hielten die Nullfünfer gekonnt vom eigenen Sechzehner fern. Für das erste Offensiv-Ausrufezeichen sorgten folgerichtig die Gastgeber nach rund fünf Minuten. Nach einem Foulspiel von Deva Parker am linken Strafraumeck platzierte Daghfous einen knallharten Freistoß an die Querlatte, Jannik Huth wäre hier geschlagen gewesen. Keine zwei Minuten später fast dieselbeAktion: Häusl kam zu spät und senste Daghfous auf dem Weg in den Strafraum um, diesmal strich der Freistoß über den Balken.

Und der Ex-Mainzer blieb dran: Ein langer Ball von Nothnagel, Daghfous setzte sich per Kopf gegen Fabian Kalig durch und zog ab, rund einen Meter vorbei. Spätestens jetzt waren aber die Gäste wach und wurden aktiver. Richard Weil - klar letzter Mann in dieser Szene - legte Lucas Höler, der allein auf dem Weg Richtung Tor war. Schiedsrichter Zorn zückte für die Notbremse nur die dritte gelbe Karte der Partie, der Freistoß brachte keine Gefahr. Insgesamt hatten die Würzburger aber das Heft in der Hand, die Nullfünfer waren in der Defensive ordentlich beschäftigt. Das schlug sich auch auf Zorns Spielberichtsbogen nieder, gelb für Schilk (24.), fragwürdiger Elfmeter gegen Moos, 1:0 für Würzburg (25.).

Das machte die Partie nicht einfacher für Mainz 05. Würzburg zog sich oft zurück, machte die Räume eng und ließ die Mainzer anlaufen. Der holprige Untergrund tat sein Übriges dazu, immer wieder versprang der Ball, der Weg in die Spitze blieb weitgehend dicht. Anders für die Kickers, die nach Freistoß erneut Shapourzadeh in Abschlussposition brachten. Der hämmerte das Leder aus spitzem Winkel ans Außennetz (36.). Mit der insgesamt nicht unverdienten, wenn auch zweifelhaft entstandenen Führung der Hausherren ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel kam Seydel für Häusl und der meldete sich auch gleich mit dem ersten Mainzer Torschuss der Begegnung (48.). Das Tempo der ersten Häfte setzte sich aber nicht fort. Die Kräfteverhältnisse waren ausgeglichen, Mainz besser im Spiel und Würzburg angesichts der knappen Führung zu passiv. Chancen blieben auf beiden Seiten zunächst aus. Nur bei einem Eckball der Kickers wurde es gefährlich, allerdings ohne Beteiligung der Hausherren. Der Ball sprang Schilk vom Fuß aufs eigene Tor, Malte Moos klärte auf der Linie. Wenig später war Huth gegen Benatellis Schuss auf dem Posten (62.). Ansonsten sorgten beidseitig Standards für die einzigen Momente, Schiedsrichter Zorn verteilte nicht nur acht (!) gelbe Karten in einer insgesamt nicht übermäßig hart geführten Partie, sondern pfiff reihenweise Zweikämpfe ab nd sorgte für ruhende Bälle im Minutentakt. In Richtung des Kickers-Tores gerieten die aber genau wie viele Zuspiele zu unpräzise. Einzige Ausnahme: Ein direkter Freistoß von Parker, zugleich die erste echte Mainzer Chance in der 75. Minute.

Sandro Schwarz gab von außen, was möglich war, brachte mit Kamarieh und Costly nach Aaron Seydel zwei weitere Offensivkräfte für die Schlussphase. Doch ohne Ertrag - Würzburg hatte die besseren Aktionen, immer wieder auch von Mainzer Fehlern begünstigt. Aber auch dabei blieb es wenig ansehnlich und vor allem wenig gefährlich. Aaron Seydel versuchte es mit dem Schlusspfiff nochmal nach Zuspiel von Höler, doch Wulnikowski hatte keine Probleme mit dem letzten Ball der vor allem im zweiten Durchgang dürftigen Partie.

FC Würzburger Kickers - 1. FSV Mainz 05 U23 1:0 (1:0)

Würzburg: Wulnikowski – Nothnagel, Fennell, Weil, Kurzweg – Taffertshofer, Benatelli – Shapourzadeh (87. Weißenberger), Karzanidis (90. Haller), Daghfous – Nagy (82. Jabiri)
Mainz: Huth – Schilk, Kalig, Ihrig, Moos (79. Costly) – Häusl (46. Seydel), Bohl – Pflücke, T. Müller (79. Kamarieh), Parker - Höler
Tore: 1:0 Shapourzadeh (25.)
Schiedsrichter: Justus Zorn