Profis 07.04.2018 - 10:00 Uhr

Noch mehr Power und Emotion

05er wollen mit einer guten Auswärtsleistung möglichst drei Punkte beim 1. FC Köln holen

Dem 1. FSV Mainz 05 bietet dieses drittletzte Auswärtsspiel der laufenden Bundesliga-Saison die große Chance, den Abstand zum kommenden Gegner und damit die Distanz zu den direkten Abstiegsplätzen zumindest zu stabilisieren und im besten Fall maßgeblich zu vergrößern. Der 1. FC Köln, der Tabellenvorletzte, hat die Partie am Samstag (15:30 Uhr) im eigenen, ausverkauften Stadion zum "Endspiel aller Endspiele" ausgerufen, sieht das Duell mit den 05ern als letzte Chance, doch noch einmal in Reichweite des Relegationsplatzes zu kommen. "Wir brauchen aber eine Serie, um es zu schaffen. Mainz hat sechs Punkte mehr als wir, das ist mal der Fakt, also müssen wir einiges aufholen", sagte Stefan Ruthenbeck in seiner Pressekonferenz vor dem Spiel. "Trotzdem sind wir in einer Situation, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt bis auf drei Punkte an den Gegner heranrücken und um etwas spielen können. So nahe am Relegationsplatz waren wir noch nie."

Sandro Schwarz hat die höchst brisante Begegnung im RheinEnergieStadion in Müngersdorf als "Schwellenspiel, in dem wir eine wichtige Hürde nehmen können", bezeichnet. Der 05-Trainer pflegt nicht den Ansatz, in diesem Duell auf ein Unentschieden aus zu sein, um den Abstand zu halten. "Es wird im Vorfeld von uns nichts in dieser Richtung zu hören sein, dass uns ein Punkt reichen könnte. Unser Ziel ist es, eine sehr gute Auswärtsleistung zu absolvieren und das Spiel zu gewinnen. So gehen wir die Aufgabe an", betonte der 39-Jährige.

Ruthenbeck: Anderes Gesicht zeigen

Und wie geht der Gegner dieses Spiel an? "Auf jeden Fall nicht so wie in Hoffenheim. Das steht mal fest", sagte der FC-Trainer. Bei der TSG erhielten die Aufholjagd-Ambitionen, die nach dem vorangegangenen Heimsieg gegen Bayer Leverkusen neue Nahrung erhalten hatten, einen empfindlichen Dämpfer. Die 0:6-Niederlage war heftig. "Grundsätzlich ist jeder unserer Spieler wütend", erklärte Ruthenbeck. "Wir haben uns blamiert, und das will man so nicht stehen lassen. Wenn du 0:6 verlierst, bist so wenig gelaufen wie wir und hast noch nicht mal eine Gelbe Karte bekommen, dann ist das ein 'no go'. Das habe ich der Mannschaft gesagt. Wir haben aber auch schon ein anderes Gesicht gezeigt, und das möchte ich gerne wieder sehen. Wir können dann nie einen Sieg oder Punkte garantieren, aber eine Mannschaft, die sich irgendwann aufgibt, will ich nicht mehr sehen." Ruthenbeck rechnet mit einem packenden Spiel gegen die 05er. "Es wird nicht einfach, aber wir werden ein anderes Gesicht zeigen als in Hoffenheim", so der Trainer, der personelle Veränderungen ankündigte, weil er festgestellt habe, dass der eine oder andere Spieler nach der Niederlage nicht so reagiert habe, wie er sich das vorstelle.

Intensität toppen

Auch im 05-Team wird es aufgrund von Verletzungen wohl Veränderungen in der Startaufstellung geben gegenüber dem 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach. "Unabhängig davon, wer am Ende auf dem Feld steht, bereiten wir uns auf ein höchst emotionales Spiel vor", sagte Schwarz. "Die Zuschauer stehen komplett hinter dem 1. FC Köln, der eine aggressive Spielweise zeigen wird. Die Kölner haben eine sehr gute Qualität im Offensivbereich, einen strukturierten Spielaufbau, und gute Umschaltmöglichkeiten. Darauf gilt es sich einzustellen." Der Trainer und dessen Crew haben sich insgesamt fünf Auftritte des Gegners angeschaut und waren auch vor Ort beim 0:6 in Hoffenheim. "Diese Niederlage hat sicher Wirkung gezeigt, aber es liegt am Samstag in allererster Linie daran, was wir daraus machen", betonte Schwarz. "Es wäre ein Fehler, wenn wir uns nur damit beschäftigen würden, was den Kölnern letzte Woche passiert ist. Trotzdem zieht man auch inhaltlich was raus, was ihr Anlaufverhalten betrifft." Relevanter sei aber sicherlich der 2:0-Sieg des FC in der Woche zuvor gegen Bayer Leverkusen. "Für uns ist wichtig, die Intensität vom Gladbach-Spiel noch einmal zu toppen. Und dabei die Ballgewinne, die wir haben, zu Umschaltmöglichkeiten zu machen mit Passgenauigkeit, Passschärfe und mit der nötigen Konsequenz im Abschluss. Dieses Gefühl müssen wir kriegen, mit jedem Angriff, den wir starten", sagte Schwarz.  

"Wir müssen es noch besser machen als gegen Gladbach", erklärte auch Giulio Donati. "Das 0:0 war ein Anfang für unsere Endrunde. Diesen Weg müssen wir weitergehen und in Köln nun noch mehr Power und Emotion in unser Spiel kriegen, mit großem Willen dort auftreten."