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Profis 30.12.2019 - 12:30 Uhr

Nur ein Remis in zwölf Monaten

Rekordverdächtig: Seit 2004 hatte kein Bundesligaverein weniger Unentschieden in einem Kalenderjahr als die 05ER 2019 - Schröder: Mit konzentrierter Vorbereitung in der Rückrunde angreifen

Hoch her ging es auch beim einzigen Remis des FSV im Jahr 2019 beim 3:3 gegen Leipzig Anfang Mai in der OPEL ARENA.

Etwa eine Minute fehlte im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen zur möglichen Punkteteilung. Durch die am Ende äußerst unglücklich zustande gekommene Niederlage am 17. Spieltag lieferte der FSV jedoch mal wieder eine rekordverdächtige Marke: Die 05ER sind zumindest seit ihrem ersten Bundesligaaufstieg im Jahr 2004 der erste Klub, der in einem Kalenderjahr nur einziges Mal Unentschieden gespielt hat. Das denkwürdige 3:3 gegen RB Leipzig nach 0:2-Rückstand am drittletzten Spieltag der vergangenen Saison ist und bleibt das einzige Remis in 2019.

In der Rekordsaison 2010/11 stand die damalige Mannschaft von Thomas Tuchel nach dem Ende der Vorrunde mal ohne Unentschieden, dafür aber mit elf Siegen und sechs Niederlagen auf dem zweiten Tabellenplatz. Auch ein 05-Rekord. Im zweiten Saisonabschnitt folgten jedoch noch drei Remis. Der FC Bayern München kam den Mainzern im Jahr 2015 noch am nächsten mit zwei Unentschieden (jeweils ein Remis in er Rückrunde 14/15 und in der Vorrunde 15/16).

Die statistische Spielerei zeigt, dass unter der Regie von Achim Beierlorzer als Nachfolger von Sandro Schwarz zumindest eine Geschichte verlässlich ist: Die Mannschaft kann nur alles oder nichts. Das Nichts in Form der 0:1-Niederlage gegen die Leverkusener im letzten Spiel dieses Jahres fuchste die Beteiligten allerdings maßlos. "Es ist sehr, sehr ärgerlich, denn es darf nicht passieren, dass du ein solch hervorragendes Spiel nicht mit einem Punktgewinn beendest", sagte Rouven Schröder, der den Spielern dabei noch zugutehielt, "dass die Jungs einfach unbedingt gewinnen wollten". 05-Schlussmann Robin Zentner erklärte jedoch, dass die Mannschaft lernen müsse, einen Punktgewinn wertzuschätzen. "Wir müssen erkennen, wenn der Ball vorne nicht reingeht, müssen wir wenigstens den Punkt mitnehmen“, so der Torhüter.

"Trotz allem kann man ganz klar erkennen, dass die  Mannschaft auf einem richtig guten Weg ist", lautete das Fazit des 05-Sportvorstands. "Das gibt Mut für die Rückrunde, um mit einer konzentrierten Vorbereitung wieder richtig anzugreifen." Im Team stecke viel Substanz und Qualität, das habe man deutlich sehen können, so Schröder. "Wir müssen unsere Leistung bringen, auf uns gucken. Wir haben einen Kader, der in der Breite stärker wird, durch die Rückkehrer wieder noch mehr Konkurrenzkampf kriegt. Das sind Zutaten, um erfolgreich Fußball zu spielen. Die Ausgangssituation ist gut. Wir sind in der Leistung drin, um unser erstes Etappenziel, den Klassenverbleib zu schaffen."

Bell in Estepona dabei

Jean-Philippe Mateta ist bereits wieder ins Team zurückgelehrt und hat in Bremen seinen ersten Treffer erzielt. Neuzugang Dong-Won Ji hat vor Weihnachten die Trainingsarbeit aufgenommen. Stefan Bell soll im Trainingslager der 05ER in Estepona (5. bis 12. Januar) einsteigen. Alle Spieler haben ein individuelles Laufprogramm mit in die Ferien bekommen. Bei dem einen oder anderen sei das Programm etwas umfangreicher gestaltet, weil einige Spieler mehr Belastung benötigten, wie Beierlorzer erklärte.

Wie es in puncto Kaderplanung in dieser Winterpause aussieht, ob es Abgänge und Neuverpflichtungen geben soll, darüber wollte sich der Cheftrainer nicht auslassen. Er sei in alle Absprachen eingebunden, sagte der 52-Jährige. "Wir haben Verantwortung für alle Spieler im Kader. Wenn wir bei einem sehen, da ist wenig Spielchance, wir ihn aber weiterentwickeln wollen, dann ist es unsere Verpflichtung, dem Spieler die Möglichkeiten aufzuzeigen. Das alles machen wir aber intern und gehen in die Öffentlichkeit, wenn es etwas zu sagen gibt", so Beierlorzer, der die Mainzer in das nächste Jahrzehnt Bundesliga führen wird. Die vergangene Dekade, die erste, die der FSV durchweg im Oberhaus verbracht hat, beschlossen die 05ER im Gesamtklassement übrigens auf Rang acht, fuhren 439 Bundesliga-Punkte in 340 Partien ein, bei einem Torverhältnis von 452 zu 500.