Spielbericht 22.01.2022 - 00:00 Uhr
Onisiwos Tor kommt zu spät: 05ER unterliegen in Fürth
Der 1. FSV Mainz 05 muss zum fünften Mal in Folge die Heimreise von einem Bundesliga-Auswärtsspiel ohne Punkte antreten. Bei der Spielvereinigung Greuther Fürth unterlagen die 05ER mit 1:2 (0:1). Nach dem frühen Rückstand verpasste es der FSV im Verlauf der ersten Halbzeit, mehrere gute Torchancen in den verdienten Ausgleich umzumünzen, bei zwei Alu-Treffern hatten die Rheinhessen Pech. Auch bei Stefan Bells Eigentor in Hälfte zwei waren die Mainzer dann nicht vom Glück verfolgt, schafften es aber im Verlauf der zweiten 45 Minuten nicht mehr, den nötigen Druck in der Offensive aufzubauen. Das Tor von Karim Onisiwo in der Nachspielzeit kam zu spät.
05-Chefcoach Bo Svensson, der aufgrund seiner Gelbsperre den Innenraum nicht betreten durfte, und deshalb von Co-Trainer Babak Keyhanfar an der Seitenlinie vertreten wurde, veränderte sein Team im Vergleich zum Pokalspiel beim VfL Bochum auf drei Positionen. Aarón, Jeremiah St. Juste und Jonathan Burkardt standen wie schon im Liga-Duell gegen den VfL wieder in der Startformation des FSV, Kevin Stöger, Anderson Lucoqui und Alexander Hack nahmen dafür auf der Bank Platz.
Rückstand zur Pause trotz guter Chancen
"Uns erwartet kein einfaches Spiel", hatte Svensson vor der Partie seinen Respekt vor der Entwicklung und den jüngsten Leistungen des Tabellenletzten aus Fürth geäußert und sollte Recht behalten. Gewohnt intensiv und früh pressend wählten die 05ER zwar den Weg nach vorne, bereits in der ersten Minute mussten die Gastgeber in letzter Sekunde vor Burkardt klären, doch den ersten aussichtsreichen Abschluss der Partie konnten die mutig aufspielenden Fürther in Person von Jetro Willems verzeichnen. Der Linksverteidiger kam nach einer Hereingabe von Jamie Leweling links im Strafraum an den Ball, doch Robin Zentner war auf dem Posten. Die Franken wirkten in ihren Aktionen in der Anfangsphase wacher und zielstrebiger als der FSV. Nach 12 Minuten gingen sie, nach einem Mainzer Fehler im Aufbauspiel, dann auch verdient in Führung. Jeremy Dudziak nahm einen Pass von Paul Seguin perfekt mit und ließ Zentner aus zentraler Position keine Chance. Nur drei Minuten später musste der Mainzer Torwart bei einem Freistoß von Willems erneut sein ganzes Können aufzeigen.
Den Rheinhessen gelang es in den ersten 20 Minuten nicht, die Kontrolle des Spiels zu übernehmen, die Angriffsversuche gerieten meist zu ungenau, entscheidende Zweikämpfe entschied die Spielvereinigung für sich. Onisiwo scheiterte mit seinem Versuch aus kurzer Distanz an Fürth-Schlussmann Sascha Burchert, ein Weitschuss von Stach ging links vorbei (21.). Von Minute zu Minute wurde der FSV nun besser und dominanter. Erneut war es dann Stach, dessen Freistoß aus etwa 25 Metern eine gefährliche Flugkurve nahm. Der Ball fiel jedoch auf die Latte des Fürther Tors und leitete die bis dato beste Phase der 05ER vor der Pause ein (29.). Burkardt war nach einem Pass von Jae-sung Lee frei durch, doch Burchert war blitzschnell unten (35.), Lees Kopfball wurde eine Minute später noch entscheidend zur Ecke abgefälscht. Der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt fällig und verdient gewesen, doch das Spielglück fehlte den rot-weiß gekleideten Rheinhessen auch beim zweiten Alu-Treffer: Willems klärte eine Hereingabe von Burkardt an die Latte (41.). Kurz vor dem Pausenpfiff war es erneut Burkardt, der den Ball nach einer Hereingabe von Aarón am rechten Pfosten vorbeisetzte. Mit einem knappen und für die Gastgeber etwas schmeichelhaften Rückstand ging es in die Kabinen.
Offensive Durchschlagskraft fehlt in der zweiten Halbzeit
Personell unverändert ging der FSV in die zweite Hälfte der Partie, die erste Großchance hatten aber wie schon im ersten Durchgang die Fürther durch Leweling, der Stefan Bell enteilt war, doch Zentner fuhr reaktionsschnell die Hand aus (51.). Im Vergleich zur ersten Halbzeit direkt drin waren auch die Mainzer, die nach 53 Minuten erstmals im Strafraum der Franken auftauchten, allerdings zu umständlich agierten, so dass die gefährliche Szene versandete. Im Anschluss schafften es die 05ER aber nicht mehr, weiter Druck zu erzeugen, die Gastgeber blieben unangenehm zu bespielen und erhöhten nach 66 Minuten auf 2:0. Bell war der Unglücksrabe, der den Ball von Dudziak von der rechten Seite unglücklich ins eigene Tor ablenkte.
Direkt danach musste der Innenverteidiger vom Platz, Hack kam in die Partie, in der die 05ER nun mit verändertem System agierten. Jean-Paul Boëtius wirkte nun außerdem für Aarón mit, mit Stöger und Paul Nebel brachte 05-Coach Keyhanfar nach 71 Minuten weiteres Offensivpersonal. Mit Ball kam zu wenig von den Rheinhessen, die den Schwung aus den letzten zwanzig Minuten der ersten Hälfte nicht hatten mitnehmen können. Stögers Schuss aus 20 Metern geriet zu schwach (72.), die Mainzer mussten offensiv deutlich nachlegen, um vielleicht noch etwas mitnehmen zu können. Daniel Brosinski kam für die letzten zehn Minuten für Widmer in die Partie, in der die Rheinhessen nun volles Risiko gehen mussten. Doch die Fürther verteidigten geschickt, so dass der FSV nur selten in gefährliche Abschlusssituationen kommen konnte. Onisiwo kam nach einer Nebel-Flanke nicht mehr entscheidend an den Ball (84.). Havard Nielsen vergab auf der Gegenseite die endgültige Entscheidung und die 05ER machten die Partie durch das Kopfballtor von Onisiwo nach Stöger-Flanke noch mal vermeintlich spannend (90.+3). Der Treffer kam allerdings zu spät, es blieb beim 1:2 aus Mainzer Sicht.
Nächstes Heimspiel am 5. Februar
Für die 05ER bleiben nun zwei Wochen Zeit, um sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Am 5. Februar empfängt der FSV in der MEWA ARENA die TSG Hoffenheim.