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Vorberichte 02.05.2019 - 15:00 Uhr

"Passivität können wir uns nicht erlauben"

Sandro Schwarz traut seinem Team am Freitagabend gegen RB Leipzig eine Top-Leistung zu - Rangnick hält Titelgewinn nicht für völlig unmöglich

Am drittletzten Spieltag der vergangenen Saison bezwang der FSV Leipzig mit 3:0.

Die beiden letzten Auftritte in der OPEL ARENA waren Feiertage für den 1. FSV Mainz 05. Das 5:0 gegen den SC Freiburg, gefolgt vom 3:1-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf waren die letzten Schritte hin zum vorzeitigen Ligaverbleib. Im vorletzten Heimspiel dieser Bundesliga-Saison wartet nun das nächste Highlight. Das Team von Sandro Schwarz empfängt am Freitagabend (20.30 Uhr, Tickets hier) den Tabellendritten RB Leipzig. Nach Ansicht des 05-Trainers, die aktuell stabilste Mannschaft in Deutschland. "Trotz allem trauen wir uns in einem Heimspiel vor eigener Kulisse eine Top-Leistung zu. Wir freuen uns auf dieses Spiel. Es wird eine richtige Hausnummer, aber unsere Prinzipien, unsere Art wollen wir schon auf den Platz bekommen", sagte der 40-Jährige im Rahmen der Pressekonferenz am Tag vor der Partie.

Die 05er haben es trotz der Niederlage in Hannover hinbekommen, dass sich nach dem gesicherten Drinbleiben in der Liga keinerlei Spannungsabfall, kein Leistungsabfall bemerkbar gemacht hat. Das Team bot trotz des 0:1 eine gute Auswärtsleistung. RB Leipzig hat ebenfalls sein erstes Etappenziel erreicht und sich für die neue Champions-League-Saison qualifiziert. "Ich glaube, sie werden weiter attackieren. So, wie ich RB und Ralf Rangnick einschätze, sehen sie vielleicht auch nochmal eine Minimalchance auf die Vizemeisterschaft", erklärt Schwarz. Rangnick formulierte in Leipzig noch höhere Ansprüche und sprach sogar vom Titelgewinn. "Es ist zwar im Moment relativ unwahrscheinlich, aber nicht völlig unmöglich", sagte der 60-Jährige. "Die Saison ist nicht rum, wir können und wir wollen noch neun Punkte holen." RB hat sieben Zähler Rückstand auf die Spitze.

05-Ziel bleibt gleich

Doch auch die 05er haben nach wie vor Ambitionen. "Das Ziel ist mit der Niederlage in Hannover zwar schwieriger erreichbar geworden, wir werden aber unsere Herangehensweise nicht ändern. Wir wollen in den letzten drei Spielen noch auf Platz zehn klettern. Das ist eine große Herausforderung, ganz klar", betonte Schwarz. "Wir brauchen am Freitag gegen Leipzig alles, was wir haben", sagte der Trainer. Da müsse man noch gar nicht über die Spiele in Frankfurt und gegen Hoffenheim reden. "Momentan ist es herausragend, was RB macht. Sie haben Selbstvertrauen, sie haben individuelle Qualität, sie haben alles. Und sie haben auf allen Positionen eine außerordentliche Geschwindigkeit, marschieren sofort tief."
Das bedeute, dass es extrem intensiv werde. Dass sein Team sehr aktiv sein müsse in der Arbeit gegen den Ball. "Passivität können wir uns gegen Leipzig nicht erlauben. Unser Kettenverhalten muss stimmen, wir müssen die Schnittstellen schließen, um die Pässe im Zentrum in die Box zu verhindern. Wir müssen Fehler vermeiden im Aufbau. Und wenn wir selbst den Ball haben, sollten wir mutig sein und zielstrebig nach vorne spielen."

Das alles habe der Kader in den Trainingseinheiten hinbekommen. "Ich habe es ja schon letzte Woche gesagt, dass du die Spielfreude siehst. Wir haben im Training viel Energie drin, Härte, Konsequenz. Es geht immer darum, auch die Trainingsspiele zu gewinnen. Und das ist ein Top-Zeichen", so Schwarz.

Boëtius und Donati fraglich

Auch vor zwölf Monaten hieß der Gegner im vorletzten Heimspiel RB Leipzig. Damals rangen die Mainzer den Favoriten nieder, gewannen 3:0 und sorgten damit für grenzenlose Begeisterung unter den eigenen Anhängern. "Ich hätte nichts dagegen, wenn es genauso emotional würde wie vor einem Jahr", erklärte der 05-Trainer, der allerdings keine Vergleiche ziehen wollte. Die eigene Mannschaft habe sich verändert, auch der Gegner spiele anders, habe einen anderen Trainer. Wenn überhaupt könne man in erster Linie inhaltliche Dinge da rausziehen.

Verzichten muss er möglicherweise auf Giulio Donati und Jean-Paul Boëtius, die wegen muskulärer Probleme kaum trainiert haben. "Bei Boëtius habe ich mehr Hoffnung als bei Donati", sagte der Coach. Der Rechtsverteidiger habe noch kein Training absolviert diese Woche. Sollte der Italiener ausfallen, würde Daniel Brosinski ins Team zurückkehren, "falls wir Viererkette spielen", wie Schwarz ergämzte. Sollte es bei Boëtius nicht gehen, stünden Ridle Baku und Danny Latza als mögliche Achter bereit. Ebenfalls vorausgesetzt, dass der 05-Coach die Grundordnung mit der Raute beibehält.