Vorberichte 19.10.2016 - 16:26 Uhr
Positiver Druck
05er wollen gegen den RSC Anderlecht den ersten Euro-League-Heimsieg
Hätte sich unser Cheftrainer Martin Schmidt vor dem dritten Spiel der Europa-League-Gruppenphase vor der Saison eine Ausgangslage wünschen können, so wäre sie den vier Punkten aus den beiden Partien gegen St. Étienne und gegen FK Qäbälä vermutlich sehr nahe gekommen. Denn auch wenn der Schweizer erst nach der Partie gegen den RSC Anderlecht am Donnerstagabend in der OPEL ARENA (Anpfiff: 21:05 Uhr) eine echte Bestandsaufnahme vornehmen will, die 05er können mit einem Heimsieg gegen den belgischen Rekordmeister einen Riesenschritt in Richtung Weiterkommen machen und somit dem Ziel näher kommen, in Europa zu überwintern. "Positiven Druck" empfindet der Chefcoach des FSV aber nicht nur aufgrund des nächsten Auftritts auf internationalem Parkett, sondern auch innerhalb des Teams durch den inzwischen merklich gestiegenen Konkurrenzkampf. Die erfolgreiche erste Saisonphase habe die Gier gerade bei den Spielern noch einmal gesteigert, die bislang aus den verschiedensten Gründen noch nicht so häufig zum Zuge kamen. "Als Trainer stehe ich nun erstmal in dieser Saison vor der Aufgabe, den mir zur Verfügung stehenden Kader für die Spiele zu verkleinern. In den letzten englischen Wochen hatte ich da wegen diverser Verletzungen oder Sperren gar keine Auswahlmöglichkeiten", so Schmidt auf der Abschlusspressekonferenz vor der wegweisenden Partie gegen Anderlecht.
Im zweiten Heimspiel wollen die 05er nach dem Remis gegen St. Étienne den ersten Heimsieg einfahren, um die Pflicht vor den dann anstehenden Auswärtspartien in Belgien und bei den Franzosen erfüllt zu haben. "Die Auftritte vor heimischem Publikum sind in so einem Turniermodus besonders wichtig. Wir wollen die drei Punkte holen, unabhängig von der Tabellenkonstellation", so der 05-Trainer selbstbewusst. Der Respekt vor dem Gegner sei dennoch groß, vor allem mit Blick auf die zahlreichen nationalen und internationalen Titel, die der Verein in der Vergangenheit hat einfahren können. "Anderlecht ist ein Taditionsverein und Rekordmeister und gehörte in den 70er und 80er Jahren zu den Top-Teams in Europa. Insofern erleben wir als Stadt Mainz und als Verein morgen ein absolutes Highlight."
"Bemerkenswert und beeindruckend"
Mit dabei sein können gegen den RSC auch wieder Leon Balogun und Fabian Frei, die den gestrigen Härtetest bestanden hätten, so Schmidt. Über den endgültigen Kader würde das am Abend anstehende Abschlusstraining entscheiden. Härtefälle sind in den kommenden Wochen aber wohl vorprogrammiert, wenn auch in Danny Latza, Yoshinori Muto, André Ramalho, Christian Clemens oder Emil Berggreen einige Langzeitverletzte noch auf ihr Comeback warten müssen. Die bisherige Gesamtausbeute beweist, dass die Verantwortlichen der 05er in der Kaderplanung Weitsicht bewiesen haben. Denn trotz zahlreicher Ausfälle konnten diese durch Alternativen im in der Breite deutlich vergrößerten Kader immer wieder aufgefangen werden. "Alle, die die Chance bekommen habe, haben sofort durch Leistung überzeugt", hob Vize-Kapitän Stefan Bell einen der Vorzüge des Kaders hervor. "Das ist in diesem Jahr definitiv bemerkenswert und beeindruckend, wie wir aus qualitativer Sicht aufgestellt sind", so Bell.
Der Innenverteidiger sieht sein Team bestens eingestellt auf einen Gegner, der seiner Ansicht nach zusammen mit St. Étienne und den 05ern um den Gruppensieg kämpfen wird. "Wir müssen defensiv ähnlich konzentriert agieren wie gegen St. Étienne, als wir lange Zeit wenige Chancen zugelassen haben." Klappe es dann auch mit der Chancenverwertung besser als zuletzt gegen Darmstadt in der Bundesliga, sei der anvisierte Heimsieg realisierbar. "Wir haben das Spiel gegen die 98er selbstkritsich analysiert und wissen, dass wir in der Offensive alle wieder effizienter werden müssen", bot Bell Einblick in die Aufarbeitung des 2:1-Erfolgs über die Lilien.
Schweizer Duell auf den Trainerbänken
Für Trainer Schmidt ist die Partie gegen Anderlecht, ganz unabhängig von seinem zweiten internationalem Heimauftritt eine Besondere, trifft er doch in René Weiler auf einen Landsmann, den er von Trainerlehrgängen in der Schweizer Heimat auch persönlich kennt. "Das Aufeinandertreffen zweier Schweizer Trainer in der Europa League ist natürlich auch in zuhause ein großes Thema. Ich kenne René zum einen aus der Schweiz, zum anderen aber auch aus seiner Zeit in Nürnberg und freue mich, dass wir endlich aufeinandertreffen werden", so unser Cheftrainer. "Die Spielphilosophie in Anderlecht ähnelt der aus Nürnberg bereits bekannten Herangehensweise. Wir werden auf eine gut strukturierte und spielstarke Mannschaft treffen, die auf schnelle Umschaltsituationen spezialisiert und zudem bei Standards sehr gefährlich ist." Daher erwarte sein Team ein schwieriges Spiel, auf das es aufgrund diverser Live-Beobachtungen und Video-Analysen aber bestens vorbereitet sein werde.
Aktuell sind noch rund 6000 Karten für die Partie gegen den aktuellen Tabellenführer der belgischen Jupiler League im freien Verkauf erhältlich. Die Tickets für das Heimspiel gegen den RSC Anderlecht gibt es im Online-Ticketshop, telefonisch über die Tickethotline unter der Rufnummer 06131-375500, in den Fanshops in der OPEL ARENA und der Mainzer Innenstadt (Seppel-Glückert-Passage) sowie ab 10 Uhr an den Tageskassen des Bruchwegstadions und der OPEL ARENA.