Profis 20.12.2018 - 16:00 Uhr
Quaison: "Es wird noch besser"
05-Stürmer gelang im Rhein-Main-Derby gegen die Eintracht der erste Doppelpack in der OPEL ARENA – "Doppelter Dank an Schi-Pi"
Die ganz große Freude wollte nicht aufkommen bei Robin Quaison, obwohl der Stürmer beim 2:2 des 1. FSV Mainz 05 in diesem rassigen und hochklassigen Rhein-Main-Derby gegen Eintracht Frankfurt seinen ersten Doppelpack in der OPEL ARENA fabriziert, seine Mannschaft mit schönen Toren vor der Pause zweimal in Führung gebracht hatte. "Ich bin glücklich, zweimal getroffen zu haben", sagte der 25-jährige Schwede, der vom Kicker zudem als Spieler des Tages ausgezeichnet wurde, nach Abpfiff. "Unglücklicherweise haben meine Tore nicht zum Sieg gereicht. So ist es manchmal im Fußball. Es ist etwas enttäuschend. Wenn du zweimal führst im Spiel, willst du auch drei Punkte."
Quaisons Dank ging später an seinen Sturmpartner. Jean-Philippe Mateta hatte maßgeblichen Anteil an der Entstehung der zweifachen Führung. Vor dem 1:0, das Quaison mit einem Linksschuss von der Strafraumgrenze aus in den linken oberen Winkel erzielte, spielte Mateta einen präzisen Pass. Das 2:1 bereitete der Franzose mit einem Zuspiel auf Jean-Paul Boëtius vor, der sich links im Strafraum durchsetzte und ins Zentrum flankte, wo Quaison vollstreckte. "Schi-Pi hat genau den richtigen Moment abgewartet mit dem Pass, ich habe den Ball in einer guten Position bekommen und mit links reingeschossen. Beim zweiten Tor war er es, der Jean-Paul eingesetzt hat. Ich war zum richtigen Zeitpunkt mit dem Fuß da. Doppelter Dank also an Schi-Pi."
Zum Stammspieler entwickelt
Seit Saisonbeginn bilden Quaison und Mateta das Angriffsduo der 05er. "Wir harmonieren immer besser, ergänzen uns. Wir trainieren jeden Tag zusammen, lernen uns immer besser kennen. Ich verspreche, es wird noch besser", sagte der 25-Jährige, der sich damit nicht nur auf die Stürmerleistung beziehen wollte. "Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie wir spielen, aber nicht mit unserer Punktausbeute. Wir müssten aufgrund unserer Spielweise mehr Zähler haben. Wir wissen alle, dass wir mehr verdient gehabt hätten."
Quaison ist in dieser Spielzeit zum unumstrittenen Stammspieler geworden im 05-Team und hat eine beachtliche Entwicklung genommen. Sandro Schwarz hat den Schweden endgültig vom Flügel ins Zentrum versetzt, das hat sich ausgezahlt. Der technisch starke Angreifer, der immer ein großes Laufpensum absolviert, wirkt heute reife in seinem Spiel. Sein Standing im Team ist deutlich gestiegen. "Ich bekomme inzwischen viel mehr Spielzeit und fühle mehr Verantwortung. Sandro sieht meine Stärken im Zentrum, wobei ich aber ohnehin nie verstanden habe, weshalb Trainer das anders und mich außen gesehen haben", sagt der 05-Profi grinsend. Er könne seine Stärken am besten als hängende, zentrale Spitze zur Geltung bringen.
Forderung an sich selbst umgesetzt
"Robin ist ein Spieler mit sehr viel Potenzial. Das wissen wir. Gegen die Eintracht hat er das zum Ausdruck gebracht, was die Torgefahr angeht", sagte der 05-Trainer. Unter der Woche hatte sich Schwarz mit dem Spieler zusammengesetzt und intensiv über dessen Leistung gesprochen, nachdem der Stürmer zuvor in Leipzig eher durchwachsen und unauffällig gespielt hatte, unter seinen Möglichkeiten geblieben war. "Ich habe eingefordert, dass er mehr und zielstrebiger in die Box geht, seine Quote erhöht, weil das wichtig ist für einen Offensivspieler. Robin ist ein intelligenter Fußballer, der sich schlau bewegt, gute Tiefenläufe hat", betonte Schwarz. "Er arbeitet klar, ist fleißig in der Arbeit gegen den Ball, aber er muss noch mehr Präsenz im Strafraum, mehr Zug zum Tor entwickeln. So, wie diesmal gegen die Eintracht."
In den vergangenen beiden Runden hatte der 25-Jährige seine Treffer ausschließlich auswärts erzielt: In Darmstadt, letzte Saison in Leipzig, in Bremen und zweimal beim Sieg in Berlin. In dieser Vorrunde traf Quaison nun zu Hause gegen Borussia Dortmund, jetzt doppelt im Derby. "Persönlich erwarte ich ganz einfach mehr Tore von mir. Das ist ein großes Thema und ein Entwicklungsschritt, den ich machen muss, ein klarer Anspruch“, hatte der Stürmer vor dem Rhein-Main-Derby im Stadionmagazin erklärt und die Forderung an sich selbst prompt eindrucksvoll umgesetzt. "Verbessern möchte ich mich aber in jedem Bereich, das ist keine Frage."