Spielbericht 22.01.2017 - 00:00 Uhr
Remis zum Hinrunden-Abschluss
In der letzten Partie der Bundesliga-Hinrunde trennte sich der 1. FSV Mainz 05 am Sonntagabend 0:0-Unentschieden vom 1. FC Köln. Es war erst das zweite torlose Remis der 05er am 17. Spieltag der laufenden Saison und wäre vermeidbar gewesen, hätten die Gastgeber eine ihrer durchaus vielversprechenden Einschussgelegenheiten nutzen können. Doch sowohl Levin Öztunali (10.), Jairo vier Minuten später wie auch Danny Latza (40.) sowie Pablo De Blasis oder Yoshinori Muto im zweiten Durchgang scheiterten an Effzeh-Schlussmann Thomas Kessler.
05-Trainer Martin Schmidt hatte sich gegen die Kölner für ein 4-4-2-System entschieden, in dem Muto bei seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz seit Ende September und De Blasis die Doppelspitze bildeten. Über die Außen wurden die beiden unterstützt durch Öztunali und Jairo, während Latza und Fabian Frei das zentrale Mittelfeld besetzten. Die Viererkette bildeten Daniel Brosinski, der den Vorzug vor Giulio Donati erhalten hatte, sowie Stefan Bell, Kapitän Niko Bungert und Gaetan Bussmann auf der linken Abwehrseite. Die Kölner hingegen agierten im bewährten 3-4-3-System mit Christian Clemens auf dem rechten Flügel, der erst in der Winterpause vom Bruchweg zu seinem Heimatverein zurückgekehrt war.
Den ersten vielversprechenden Angriff in der OPEL ARENA zeigten die Gäste, als Konstantin Rausch eine scharfe Flanke vom linken Flügel vor das Tor schlug, Jonas Lössl aber vor Effzeh-Torjäger Anthony Modeste an den Ball kam (4.). Die 05er taten sich in den ersten Minuten schwer, in die Partie zu kommen. Dennoch fasste sich Öztunali kurz darauf ein Herz, setzte zum Solo an und zwang Thomas Kessler im Tor des 1. FC Köln mit einem strammen Schuss von der rechten Strafraumkante zur Faustabwehr (10.). In der Folge erwachten die Rot-Weißen zunehmend, wenn auch Einzelaktionen das Offensivspiel der Gastgeber in der Anfangsphase bestimmten. Jairo setzte sich vom linken Flügel startend stark durch, zog zentral vor das Tor der Gäste und zwang Kessler aus rund 20 Metern zum zweiten Mal zum Eingreifen (14.).
Nach diesen beiden Warnschüssen der Mainzer tat sich zunächst wenig in beiden Strafräumen, wobei die 05er weiter spielbestimmend blieben und die Kölner sich schwer taten, ihrerseits gefährliche Situationen zu kreieren. Dabei blieb es bis zur 36. Minute, als die Gäste einen Freistoß aus halblinker Position nahe des FSV-Strafraums zugesprochen bekamen. Diesen brachte Clemens mit viel Effet nach innen, doch der folgende Kopfball von Yuya Osako war leichte Beute für Lössl im Tor der 05er. Nun nahm die Partie wieder an Fahrt auf und kurz darauf kamen auch die Gastgeber zur nächsten guten Gelegenheit. Latza nahm mit links aus knapp 20 Metern Maß, verfehlte den rechten Torpfosten dabei jedoch um wenige Zentimeter (40.). Vor der Pause wurde es dann noch ein weiteres Mal spektakulär vor dem Tor von Kessler. Öztunali flankte auf De Blasis, der mit dem Rücken zum Tor zum Fallrückzieher ansetzte, diesen aber zu zentral aufs Tor brachte – der Schlussmann hatte keine Probleme, das Leder festzuhalten (43.). Da auch Effzeh-Torjäger Anthony Modeste seinen Abschluss in der 45. Minute über den Querbalken setzte, blieb es zur Pause beim torlosen Remis.
Stürmische 05er nach Wiederanpfiff - Bouziane feiert Bundesliga-Debüt
Unverändert kamen beide Teams aus der Kabine. Zu Beginn des zweiten Durchgangs setzten dann aber die 05er das erste Ausrufezeichen, als De Blasis Kessler per Kopf nach einer Öztunali-Ecke zu einem starken Reflex zwang (50.). In der 52. Minute war der Kölner Schlussmann dann erneut gefordert. Latza bediente Jairo per Steilpass, der Spanier legte quer auf Muto, der aber im letzten Moment von Kessler am Abschluss gehindert wurde. Den Nachschuss setzte dann wiederum De Blasis knapp neben den Pfosten – viel Glück für die Gäste in dieser Szene. Trotz des forschen Auftakts und einem leichten Übergewicht auch nach Wiederbeginn, war die Begegnung häufig von taktischen Zwängen geprägt. Zudem ging zunächst keine der beiden Mannschaften allzu viel Risiko und wollten in erster Linie vermeiden, dem Kontrahenten ins offene Messer zu laufen. Kein Zufall, dass es bis zur nächsten halbwegs erwähnenswerten Szene rund 15 weitere Minuten dauerte, als Marco Stöger aus 25 Metern abzog, der Ball jedoch auf der Hintertortribüne landete (68.). Im direkten Gegenzug dann die nächste Großchance aus 05-Sicht: Öztunali schlug das Leder scharf und flach in den Fünfmeterraum, doch Muto erwischte den Ball aus wenigen Metern Torentfernung, von zwei Kölner Innenverteidigern bedrängt, nicht voll (69.).
Die Partie nahm nun wieder an Fahrt auf und nach einer unübersichtlichen Szene fiel der Ball Öztunali zehn Meter vor dem Kölner Kasten vor die Füße, von wo aus der 05er aber in leichter Rücklage verzog (72.). In der Schlussphase überraschte 05-Trainer Schmidt dann mit der Hereinnahme von Bundesliga-Debütant Mounir Bouziane, der die Offensive weiter beleben sollte. Zunächst tauchte aber Osako in der 83. Minute frei vor Lössl auf, nachdem Rausch den Japaner per Einwurf bedient hatte. Erneut behielt die Nummer eins im Tor des FSV aber die Übersicht und sorgte so dafür, dass die Null stand. Da die 05er sich auch in den letzten Minuten nicht noch einmal entscheidend in Szene setzen konnten und auch der eingewechselte Kölner Leonardo Bittencourt in der Schlussminute nicht genau genug zielte, blieb es bei der torlosen Punkteteilung, bei der sich die Gastgeber in der Defensive stark verbessert zeigten, es jedoch in der Offensive an der letzten Kaltschäuzigkeit mangeln ließen. Mit 21 Punkten aus 17 Spielen belegen die Mainzer vor der Partie gegen Borussia Dortmund am kommenden Sonntag (erneut um 17:30 Uhr in der OPEL ARENA) Platz elf des Klassements und haben den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf acht Zähler ausgebaut, während sie gleichfalls acht Punkte Differenz vom ersten Europa-League-Platz trennen.
Mainz 05: Lössl – Brosinski, Bell, Bungert, Bussmann – Latza, Frei, Öztunali, Jairo (77. Bouziane), De Blasis – Muto (89. Gbamin)
1. FC Köln: Kessler – Sörensen, Maroh, Heintz – Rausch, Olkowski, Hector, Höger – Osako, Modeste, Clemens (74. Bittencourt)
Tore: /
Zuschauer: 29.314
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)