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Spielbericht 09.01.2021 - 00:00 Uhr

Frankfurt jubelt bei Svensson-Debüt

Die Eintracht feiert dank des Elfmeter-Doppelpacks von André Silva den ersten Bundesliga-Sieg in Mainz - Videobeweis verwehrt dem FSV zwei Elfmeter, Burkardt scheitert mehrfach

Aufgrund zweier Elfmeter-Tore von Eintracht-Torjäger André Silva ist das Debüt des neuen Cheftrainers des 1. FSV Mainz 05 Bo Svensson an der Seitenlinie am Samstagnachmittag missglückt. Mit 0:2 (0:1) mussten sich die Rheinhessen dem Rivalen vom Main nach 90 Minuten geschlagen geben. Zwei zunächst gegebene Elfmeter für den FSV in Durchgang zwei hatte Schiedsrichter Bastian Dankert nach Sichtung des Videobeweises zurücknehmen müssen. Weil die Mainzer zudem mehrere gute Gelegenheiten nach der Pause liegen gelassen hatten, entführt die Eintracht die drei Punkte unter dem Strich nicht unverdient aus der OPEL ARENA.

Drei Wechsel hatte der neue Cheftrainer vorgenommen: Robin Zentner kehrte für Finn Dahmen zurück ins Tor, Moussa Niakhaté rückte nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Startelf und verdrängte Phillipp Mwene, während Kevin Stöger den Vorzug vor Edimilson Fernandes erhielt. Bei seinem Debüt hatte sich Ex-Profi Svensson für eine 4-2-3-1 Grundordnung mit Niakhaté als linkem Außenverteidiger und Jonathan Burkardt als nominell einziger Spitze entschieden.

Die Geschichte des ersten Durchgangs sollte schnell erzählt sein: Nach einem ersten Warnschuss von Leandro Barreiro (4., vorbei), ließen die 05ER die gewünschte Zielstrebigkeit ebenso wie das Tempo im Spiel nach vorne vermissen. Zwar machte es die Eintracht nicht viel besser und kam aus dem Spiel heraus nur zu einer echten Torgelegenheit, als Zentner seine erste Prüfung gegen Filip Kostic sicher bestand (13.). Doch, weil Niakhaté gegen Silva nach 23 Minuten zu spät kam, den Portugiesen am Trikot zupfte und Dankert sofort auf den Punkt zeigte, gingen die Hessen durch den Gefoulten selbst Mitte der ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung (24.). Der Torjäger blieb aus elf Metern cool und verlud die Nummer eins der Mainzer. Bitter aus Sicht der Gastgeber war fünf Minuten später, dass die Pfeife nach einem harten Einsatz von Djibril Sow gegen Burkardt stumm und ein möglicher Elfmeterpfiff ausblieb (29.). Ohne weitere nennenswerte Torraumszenen ging es schließlich mit dieser knappen Gäste-Führung in die Katakomben.

Impressionen aus der OPEL ARENA

Chancen auf beiden Seiten, Silva macht vom Punkt den Sack zu

Nach Wiederbeginn – beide Teams waren unverändert auf den Rasen zurück gekehrt – hatten die 05ER zunächst Glück, dass die Frankfurter in den ersten Minuten gleich drei gute Gelegenheiten nicht nutzen konnten und durch Kostic (46.), Durm (47.) sowie Silva (48.) den zweiten Treffer liegen ließen. Der FSV tat sich zwar nach wie vor schwer, ins Spiel zu finden, sollte aber wenig später fast aus dem Nichts zum Ausgleich kommen. Robin Quaison hatte Burkardt bedient, der nach Doppelpass mit Jean-Paul Boëtius frei vor Kevin Trapp auftauchte, das Leder aber einen guten Meter neben das Gehäuse setzte (54.). Ein Weckruf? Zumindest blieben die Mainzer dran und das Eigengewächs schnupperte zwei Minuten später erneut am Ausgleich, als sein Kopfball nach Flanke von Stöger nur am Pfosten landete (56.). Die Begegnung nahm nun merklich an Fahrt auf, der FSV drückte auf den Ausgleich, dem er nach einer Stunde ganz nahe schien. Dankert zeigte nach vermeintlichem Foulspiel an Barreiro erneut auf den Punkt, nahm seine Entscheidung aber nach Hinweis des Videoschiedsrichters zurück – eine nachvollziehbare Entscheidung (61.). Entmutigen ließen sich die Mainzer davon allerdings nicht, denn in der 64. Minute tauchte wieder Burkardt frei vor Trapp auf, scheiterte diesmal aber an einer Parade des Torhüters.

Statt des Ausgleichs fiel dann in Minute 72 der zweite Eintracht-Treffer vom Punkt: Niakhaté hatte Martin Hinteregger, eigentlich ohne Not, im Strafraum umgerissen, und wieder war es Silva, der aus elf Metern vollstreckte. Ein ganz bitterer Nachmittag für den Franzosen und den FSV, bei dem Karim Onisiwo nun Stöger ersetzte und die Schlussoffensive antreiben sollte. Die nächste Gelegenheit bot sich kurz darauf Danny Latza, dessen Direktabnahme nach Boëtius-Ablage Durm kurz vor der Linie klärte (76.). Für den Niederländer sollte es die letzte Aktion gewesen sein, Levin Öztunali feierte in der Schlussviertelstunde sein Comeback, während Jean-Philippe Mateta für Quaison in die Partie kam. Wirklich zwingend wurden die Rot-Weißen dennoch zunächst nicht. Und ließen es, wenn sie doch mal wieder in aussichtsreicher Position auftauchten, an der nötigen Genauigkeit im Abschluss vermissen, so wie Onisiwo, dessen Schuss aus zwölf Metern nach Barreiro-Zuspiel deutlich über dem Gehäuse landete (83.). Und dass das Elfmeter-Glück an diesem Nachmittag auf Seiten der Gäste war, stand spätestens in Minute 89 fest, als Dankert nach Handspiel von Ndicka zum vierten Mal auf den Punkt zeigte, den Strafstoß aber erneut zurücknahm, da das Vergehen außerhalb des Sechzehnmeterraums stattgefunden hatte. Weil auch die vierminütige Nachspielzeit ohne weitere nennenswerte Ereignisse verstrich, jubelten wenig später die Gäste erstmals in der Bundesliga-Geschichte in der OPEL ARENA. Da Schalke 04 gegen Hoffenheim zeitgleich den ersten Saisonsieg feiern konnte, haben die 05ER mindestens bis zum Gastspiel beim BVB am kommenden Wochenende die Rote Laterne inne.