Spielbericht 12.02.2022 - 00:00 Uhr
FSV punktet in Freiburg
Erstmals seit Ende Oktober (2:1 in Bielefeld) hat der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag auswärts wieder Zählbares einfahren können: Beim 1:1 (1:0) in Freiburg war für die Rheinhessen allerdings mehr drin gewesen als dieser eine Zähler. Denn trotz eines klaren Chancenplus in der ersten Stunde der Partie hatte nur Alexander Hack (31.) getroffen, während allen voran Jonny Burkardt eine klarere Führung gleich mehrfach nur knapp verpasst hatte. Für die Freiburger traf nach einer guten Stunde Joker Nils Petersen, nach dessen Treffer sich in beiden Strafräumen nicht mehr viel getan hatte. Weil Freiburg nach der Pause mehr vom Spiel gehabt hatte, war das Remis unter dem Strich leistungsgerecht.
Zwei Veränderungen hatte Bo Svensson gegenüber dem Heimsieg über Hoffenheim vorgenommen und Jae-sung Lee sowie Dominik Kohr für Jean-Paul Boëtius und Leandro Barreiro in die Startelf beordert.
"Unser Fazit ist heute ein bisschen zweigeteilt: Die erste Halbzeit war vielleicht unser bestes Auswärtsspiel dieses Jahr, da war mehr drin als das 1:0. Das ist letztendlich der Grund, warum wir mit einem Zähler nach Hause fahren", so Sportdirektor Martin Schmidt nach dem Abpiff bei SKY.
05ER beginnen druckvoll
Der FSV, zuvor in fünf Bundesliga-Auswärtsspielen in Serie leer ausgegangen, begann im Europa-Park Stadion wie ein Heimteam, setzte den SCF permanent unter Druck und auch früh offensive Nadelstiche. Nach knapp drei Minuten wurde ein Schuss von Anton Stach geblockt, und wenig später versuchte es Karim Onisiwo von halblinks mit Gewalt, aber zu zentral, Mark Flekken zur Stelle (6.). Die erste Freiburger Chance dann nach einer knappen Viertelstunde: Der Ex-Mainzer Luca Höler hatte Sturmpartner Roland Sallai bedient, dessen artistischer Abschluss das Gehäuse verfehlte (13.). Das überlegene Team blieben allerdings auch in der Folge die 05ER. Nach einem missglückten Rückpass steuerte Jonny Burkardt frei auf Flekken zu, der den achten Saisontreffer des U21-Kapitäns des DFB allerdings mit der Stirn verhindern konnte - Pech für den FSV, und ganz viel Glück für das Team aus dem Breisgau! Nur zwei Minuten später versuchte es der FSV dann mit einem ruhenden Ball, Stach zog aus gut 20 Metern ab und zwang die Nummer eins des SCF erneut zum Eingreifen (16.). Freiburg indes fand nur selten Lösungen gegen das Pressing zweikampfstarker wie auch griffiger Mainzer und war mit dem torlosen Remis zu diesem Zeitpunkt bestens bedient.
Die Gastgeber wurden selten gefährlich und kamen meist nur zu Halbchancen, wie in Minute 29 durch Höler, der aus 20 Metern am Tor vorbeizielte (29.). Zwei Minuten später sollte die verdiente Mainzer Führung dann aber fallen. Eine Flanke von Aarón erreichte Kohr, dessen Kopfball Flekken parieren konnte, doch Hack war zur Stelle und stocherte den Rebound aus Nahdistanz zum 1:0 aus 05-Sicht ins Netz. Freiburg hätte unmittelbar nach dem Gegentor antworten können, doch ein Freistoß von Vincenco Grifo aus aussichtsreicher Position landete über dem Gehäuse. Während Höler Zentner in Minute 37 ebenfalls nicht überwinden konnte, war es erneut der agile Burkardt, der kurz vor der Pause auf 2:0 hätte stellen können: Nach einem langen Abschlag von Zentner, der im Breisgau sein 100. Spiel im Oberhaus absolvierte, hatte Onisiwo per Kopf genau in den Lauf von Burkardt verlängert, der Flekken zwar umkurvte, dabei jedoch aus dem Tritt kam und den Ball schließlich am Tor vorbeisetzte (41.). So blieb es bis zur Pause bei der knappen, aber hochverdienten Führung der Gäste.
FSV verpasst Vorentscheidung, Joker Petersen trifft
Die Anfangsphase nach Wiederbeginn gestaltete sich offener als in Durchgang eins, und so kam auch Freiburg früh zu einer guten Gelegenheit: Sallai nahm Moussa Niakhaté das Leder im Strafraum des FSV ab, zog sofort ab und zwang Zentner zu seiner bis dato besten Tat an diesem Nachmittag (52.). Im direkten Gegenzug dann aber wieder Burkardt, der nach einem Doppelpass mit Onisiwo das Außennetz traf. Freiburg fand nun zwar mehr Zugriff und kam offensiv häufiger zum Zug, so richtig zwingend wurde es dabei allerdings selten. Dem FSV hingegen boten sich nun zunehmend Räume, die allen voran Onisiwo immer wieder mit lange, dynamischen Tempoläufen für sich zu nutzen wusste und so Entlastung schaffte. So auch in Minute 64, als das Leder vom Österreicher über Burkardt bei Widmer landete, dessen Schuss am linken Torpfosten vorbeistrich.
Kurz darauf reagierte Streich mit einem Dreifach-Wechsel und brachte unter anderem Routinier Petersen ins Spiel, der nur rund drei Minuten brauchte, um den Ausgleich zu erzielen. Zentner hatte einen Schuss von Woo-Yeong Jeong zur Ecke klären konnte, bei der der neue Mann dann zur Stelle war und den verlängerten Standard aus drei Metern ins Tor beförderte - 1:1 (69.). Den Gastgebern tat dieser Treffer gut, während die Mainzer sich dadurch ein wenig aus der Spur bringen ließen und dem Ball im Anschluss meist hinterher liefen. Defensiv stand der FSV aber weiter stabil und ließ wenig anbrennen. Onisiwo und Burkardt, die in der ersten Stunde mächtig gewirbelt hatten, wirkten müde und wurden schließlich in der Schlussphase durch Marcus Ingvartsen und Ádám Szalai ersetzt. Gefährlich sollte es dennoch auch bis in die dreiminütige Nachspielzeit hinein nicht mehr werden vor beiden Gehäusen. Durch den verdienten Zähler schrauben die Mainzer ihr Punktekonto nach 22 Spieltag auf 31 in die Höhe. Am kommenden Freitagabend (20.30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) empfängt der FSV Bayer 04 Leverkusen zum Fastnachtsheimspiel in der MEWA ARENA.