Profis 28.07.2019 - 16:30 Uhr
Schröder: "Das war sehr lehrreich"
Sowohl der 05-Sportvorstand als auch der Trainer ziehen positives Fazit nach dem OPEL CUP: "Dafür ist die Vorbereitung da"
Trotz des völlig missratenen Einstands des eigenen Teams in die hochkarätig besetzte Veranstaltung wertete Rouven Schröder die zweite Auflage des OPEL CUPS in der OPEL ARENA durchweg positiv. "Es war ein tolles Turnier mit zwei tollen Gastmannschaften", sagte der Sportvorstand des 1. FSV Mainz 05 anschließend. Der FC Sevilla, der die Mannschaft von Sandro Schwarz mit 5:0 vom Platz fegte und gegen den FC Everton mit 1:0 gewann, holte sich am Ende die Trophäe vor den 05ern, die in ihrem zweiten, stark verbesserten Auftritt, den Klub aus Liverpool mit 3:1 bezwangen.
"Sevilla war mit Abstand die stärkste Mannschaft, das muss man ganz klar sagen", betonte Schröder in seinem Fazit. "Man hat ihre Qualität gesehen. Sie haben sich top verstärkt in der Breite, sie haben das Ziel Champions League und so weiter. Sie sind also nicht unsere Kragenweite. Trotz allem war es bitter, das erste Spiel in dieser Höhe zu verlieren. Da gab's verschiedene Dinge anzusprechen, was der Trainer auch gemacht hat."
Es waren vor allem die ersten 30 Minuten, die Sandro Schwarz die wichtigsten Erkenntnisse lieferten und als Grundlage für eine Pausenansprache dienten. Die Andalusier waren gegen die eher körperlos agierenden 05er, die gar nicht in diese Partie hineinfanden, regelrecht hinweg gestürmt.
"Das ist natürlich nicht das, was wir uns vorstellen", kritisierte Schwarz später die Leistung. "Wir wissen, dass der Gegner eine herausragende individuelle Qualität hat und fußballerisch auf allen Positionen top aufgestellt ist. Uns hat aber von der Intensität her, von der Energie her, einiges gefehlt. Die letzte Konsequenz, die Griffigkeit." Er habe zwar frühzeitig darauf reagiert und von der Raute auf ein flaches, dichteres 4-4-2 umgestellt, sagte Schwarz, "es war aber nicht so von der Grundordnung abhängig, sondern von der Griffigkeit. Wenn ein solcher Widerstand oder ein Gegentor kommt, muss man trotzdem in seinem Spiel drin bleiben. Da sind wir schon rausgeflogen. Der Gegner hat es gnadenlos ausgenutzt, dass wir in allen Linien keine guten Abstände hatten, sowohl in der Breite als auch in der Tiefe."
Fernandes als starker Sechser
Das 05-Team, das sich dann gegen den FC Everton präsentierte, hinterließ einen guten Eindruck und stimmte das Mainzer Publikum versöhnlich. "Das war sehr ordentlich. Wir hatten viel mehr Aktivität, waren deutlich besser", sagte der Coach. Die 05er hatten mehr Balleroberungen und gewannen durch die beiden Treffer von Robin Quaison sowie dem Tor des Nachwuchsspielers Erkan Eyibil verdient. "Ich bin froh, dass wir noch drei Tore aus dem Spiel heraus gemacht haben", erklärte Schwarz, der vor allem die Quote von Quaison lobte. "Zwei Tore gemacht, eins vorbereitet für Erkan. Wir wissen, wie wichtig Robin für uns ist mit seinen Tiefenläufen und seinen fußballerischen Qualitäten. Es ist wichtig für einen Stürmer, gegen solche internationalen Topteams Tore zu erzielen."
Interessant für den Coach war auch die starke Vorstellung von Neuzugang Edimilson Fernandes als Sechser. Der Schweizer, eigentlich als Achter gekommen, war auf der sechs sofort dominant. "Edi hat für eine Struktur gesorgt, gut gestochen. Wir haben ihm das auf der sechs zugetraut", so der 05-Trainer. Vor allem die Balleroberung vor dem dritten Treffer gegen Everton sei ein Paradebeispiel dafür gewesen, wie Fernandes in solchen Aktionen heraussteche. Der Schweizer Nationalspieler imponierte zudem mit seiner Passschärfe und -sicherheit. "Das ist ein richtig guter Fußballer mit schneller Auffassungsgabe und mit Ruhe am Ball. Ein guter Junge, der sehr wissbegierig ist", ergänzte der 05-Sportvorstand.
Wenn bei den 05ern im Spiel gegen eine solche Qualität, wie sie der FC Sevilla in dieser Breite demonstriert habe, nicht komplett alles ineinander greife, könne "so etwas passieren wie dieses 0:5", so Schröder. "Dafür ist die Vorbereitung da, dass man gewisse Bilder einzuordnen hat, dass man den einen oder anderen noch mal darauf hinweisen kann, was nicht klappt. Das war insgesamt sehr lehrreich für uns. Wichtig war, dass wir als Gruppe dann gegen Everton eine Reaktion gezeigt haben."