Vorberichte 21.10.2016 - 17:17 Uhr
Schröder: "Spiel übt besonderen Reiz aus"
05er treffen am Sonntag auf Schalke 04 und erstmals auch auf Christian Heidel
Am Nachmittag nach dem 1:1 in der Europa League gegen den RSC Anderlecht richtete sich der Fokus auf der Pressekonferenz vor der Begegnung mit Schalke 04 naturgemäß längst schon wieder auf das anstehende Bundesliga-Duell. Nicht zuletzt, da es unter besonderen Vorzeichen steht, treffen unsere 05er doch zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte auf Christian Heidel, der im Sommer nach mehr als zwei Jahrzehnten beim FSV als Manager zum nächsten Gegner gewechselt ist. Ein mehr als ungewohntes Gefühl dürfte am Sonntag zur Anstoßzeit um 17:30 Uhr daher nicht nur Heidel selbst, sondern auch die rund 900 mitreisenden Anhänger der Mainzer beschleichen. "Spiele auf Schalke in der tollen Arena vor den tausenden emotionalen Fans sind immer etwas Besonderes", sagte Heidel-Nachfolger Rouven Schröder im Rahmen der Medienrunde. "Die am Sonntag besonders außergewöhnliche Konstellation für uns alle lässt sich aber natürlich nicht leugnen. Das übt einen besonderen Reiz aus." Heidel sei bei Mainz 05 aufgrund seiner herausragenden Verdienste natürlich noch immer allgegenwärtig und werde das auch bleiben, so der neue Sportdirektor der 05er.
Fernab aller Sentimentalitäten soll jedoch auch am Sonntag auf Schalke der Kampf um die Punkte im Vordergrund stehen. Trotz des von Seiten der Königsblauen missglückten Saisonstarts mit bislang nur vier Punkten aus sieben Partien betrachtet Schröder den Gegner als Favoriten. "Unser Team wird auf offensive, selbstbewusste Gastgeber vorbereitet sein, die den Anspruch haben werden, das Heimspiel gegen Mainz 05 zu gewinnen", ist Schröder sicher. Die 05-Profis seien aber trotz der vielen Spiele der vergangen Wochen nach wie vor sowohl physisch als auch psychisch "topfit und hellwach. Für einen Spieler ist dieser enge Rhythmus das Allerschönste, die Jungs freuen sich nach wie vor auf jedes Spiel", ist der Sportdirektor überzeugt auch aus der Schalker Veltins Arfena etwas Zählbares mit zurück an den Bruchweg nehmen zu können.
In der Schlussphase zugelegt
Zugute kommt dem FSV dabei die Tatsache, dass aus dem Anderlecht-Spiel keine weiteren Verletzungen resultiert sind und Trainer Martin Schmidt dabei, abgesehen von den Langzeitverletzten, weiterhin aus dem Vollen schöpfen kann. Vor allem stimmt Schröder die bereits angesprochene Tatsache optimistisch, dass die Fitness des Teams nach wie vor auf einem hohen Level angesiedelt ist. "Wir haben gegen Anderlecht gesehen, dass die Mannschaft in der Schlussphase noch einmal in der Lage war, den Gegner in der Defensive zu beschäftigen und das Spiel in die Hälfte des Gegners zu verlagern", so Schröder.
Einen Vorteil daraus ableiten, dass die Schalker angesichts ihres Euro-League-Auftritts in Krasnodar am Donnerstagabend mit deutlich größeren Reisestrapazen zu kämpfen hatten, wollte Schröder nicht. "An der Aufstellung der Schalker hat man gestern schon gesehen, dass auch sie rotieren und Mainz 05 bereits im Hinterkopf hatten. Sie haben einen breiten Kader mit viel Potenzial und konnten einige Spieler im Hinblick auf den Sonntag schonen." Gleichzeitig betonte Schröder, dass der schwache Saisonstart des Gegners mit fünf Niederlagen in Serie in der Bundesliga nicht zwingend negativ auszulegen sei. "Zum einen hat die kleine Serie zuletzt gezeigt, dass sie auf dem Weg zurück zu alter Stärke sind." Schließlich sei es normal, dass nach dem kleinen Umbruch im Sommer nicht alle Automatismen von Beginn an greifen könnten. "Zum anderen kann Schalke auch gestärkt aus der Situation heraus gehen, da sie gezeigt hat, dass im Umfeld Ruhe bewahrt wird und Krisen gemeinsam bewältigt werden." Daher gelte es aus Mainzer Sicht am Sonntag, sich gegen den starken Gegner auf die eigenen Stärken und den guten Saisonstart zu besinnen. Zumindest während der 90 Minuten auf dem Rasen dürfte dabei dann auch Christian Heidel zumindest vorübergehend in Vergessenheit geraten.