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Profis 07.10.2020 - 19:05 Uhr

Schröder: "Einer, der anpacken will"

Neuzugang Kevin Stöger hat die erste Trainingseinheit mit seinen neuen Kollegen absolviert: flink und passsicher

Seit Mittwoch 05ER: Kevin Stöger während seiner ersten Einheit am Bruchweg.

Nicht mal eine Stunde, nachdem der 1. FSV Mainz 05 die Verpflichtung von Kevin Stöger öffentlich bekannt gegeben hatte, stand der Neuzugang des Bundesligisten bereits auf dem Trainingsplatz am Bruchweg und trainierte mit den neuen Kollegen. Der erste Eindruck vom 27-jährigen Österreicher: Stöger hatte kaum Anpassungsschwierigkeiten, war schnell drin im Geschehen und dabei flink auf den Beinen, passsicher mit gutem Auge für die Situation. Attribute, die sein neues Team gut gebrauchen kann.

Im Anschluss an die Einheit äußerte sich Rouven Schröder noch einmal in einer digitalen Medienrunde zum Transfer des vertragslosen Profis, der in der vergangenen Saison für Fortuna Düsseldorf gespielt hatte. Der Sportvorstand erklärte auch, warum sich der Verein entschlossen hat, einen weiteren zentralen Spieler zu verpflichten und keinen Außenverteidiger, wie von vielen erwartet. "Dadurch, dass Moussa Niakhaté nicht gewechselt ist, haben wir eine Innenverteidiger-Situation, die etliche Möglichkeiten bietet von den Systemen her. Und wir haben die Möglichkeit, einen davon auf die rechte Außenverteidigerposition zu stellen", sagte Schröder und sprach damit Jeremiah St. Juste an, der seinerzeit bei Feyenoord Rotterdam oft und stark, aber auch im 05-Team schon auf dieser Position gespielt hat. Links hinten habe sich zudem Aarón in den vergangenen Wochen deutlich verbessert.

07.10.2020

Der erste Auftritt bei 05ER.tv

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Linksfuß mit guten Standards

Die sportliche Leitung habe sich also darüber Gedanken gemacht, was sie noch tun könne, um das eigene Spiel anzukurbeln. "Die Wahl ist dann auf Kevin gefallen. Wir hatten die Möglichkeit, einen Linksfuß zu verpflichten, einer der Standardsituationen ausführen kann, einen deutschsprachigen Spieler, der die Bundesliga kennt. Es tut gut, einen erfahrenen und unbelasteten Spieler dazu zu kriegen, der anpacken will. Von daher ist das für uns ein sehr guter Transfer." Die Verpflichtung sei nicht getätigt worden, um arrivierte Spieler unter Druck zu setzen. "Es geht darum, dass wir im Kader die Qualität erhöhen. Der Bessere setzt sich durch", sagte Schröder. "Wenn du nach drei Spielen null Punkte hast, muss sich jeder beweisen. Wir brauchen den Konkurrenzkampf."

Kevin Stöger beschreibt sich selbst als ehrgeizigen Spieler, der viel unterwegs ist auf dem Platz und immer den Ball haben will. "Das Beste ist aber, wenn sich die Fans selbst ein Bild machen. Dann werden sie sehen, was für ein Spieler ich bin. Ich denke, im Zentrum ist meine beste Position, ob nun offensiver oder defensiver", erklärte der Zugang, der mit Phillipp Mwene einst in der Jugend des VfB Stuttgart spielte und auch mit Karim Onisiwo gut bekannt ist. "Kevin ist ein zentraler Spieler, der im 4-3-3 im Dreiermittelfeld alle Positionen spielen kann, der im zentralen Bereich auch auf der zehn spielt. Natürlich haben wir im Zentrum Konkurrenz, aber mit null Punkten hast du immer Konkurrenz", betonte Schröder.

Der erste Arbeitstag

Stöger, dessen Vertrag beim Bundesliga-Absteiger in Düsseldorf ausgelaufen war, gehörte zu den aktuell vereinslosen Profis. "Ich habe mich selbst fit gehalten durch Laufen und Krafttraining, hatte zudem aber auch einen Trainer, den ich engagiert hatte", erklärte der Neu-Mainzer. "Es war schon eine schwere Zeit, allein auf dem Platz zu stehen, vor allem jetzt, als die Bundesliga losging. Ich habe die Spiele im Fernsehen verfolgt, auch wenn es nicht einfach war. Ich habe mich natürlich immer wieder geärgert, hatte aber jederzeit die Unterstützung meiner Frau. Wir haben das gut hinter uns gebracht, und ich bin sehr glücklich, jetzt hier zu sein."

Er wolle nun erstmal alles kennenlernen. "Ich denke aber, das wird einfach sein. Ich nehme mir dennoch die Zeit, dann kommt der Rest von ganz alleine“, sagte der Linksfuß. "Die letzten Wochen war hier viel los. Aber Mainz lässt sich als Verein nicht aus der Ruhe bringen. Es sind erst drei Spieltage gespielt, und ich bin überzeugt davon, dass wir in den nächsten Wochen aus dieser Krise rauskommen werden." Ob Stöger sein Können bereits am Donnerstag im Testspiel gegen den Karlsruher SC im Bruchwegstadion (14 Uhr) unter Beweis stellen darf, bleibt abzuwarten.